Rassismus an Hochschulen dekonstruieren #unirassismuskritisch

Rassismus an Hochschulen dekonstruieren #unirassismuskritisch

Startdatum
13. Dezember 2020
Petition an
4.162 Unterschriften:Nächstes Ziel: 5.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Senami Viktoria Hotse

Gegen Rassismus an Hochschulen & Universitäten 

instagram: @unirassismuskritisch / #unirassismuskritisch

Im deutschen Bildungssystem gibt es institutionellen Rassismus.
Institutioneller Rassismus, das sind z.B. die Strukturen, die systematische Benachteiligung, Ausgrenzung und ungleiche Zugänge & Ressourcenverteilung reproduzieren und aufrechterhalten. Während für BIPoC (Black, Indigenous und People of Color; politische Selbstbezeichnung) der Zugang erschwert wird, werden weiße Menschen durch institutionellen Rassismus bevorteilt.

Rassismus fängt nicht erst in der „rechten Ecke“ an, sondern schon viel früher und weitreichender. Der Rassismus an Hochschulen geht über individuellen Rassismus von Dozierenden hinaus.

Deswegen lautet die FORDERUNG dieser Petition:

 Institutioneller Rassismus muss an Hochschulen
               -       erkannt
               -       benannt und
               -       dekonstruiert
 werden.

Man nehme etwas institutionellen Rassismus, füge weiße Privilegien hinzu und heraus kommen zwei weiße Dozierende, die rassistische Aussagen machen und dennoch ein Seminar zu „interkultureller Kompetenz“ leiten dürfen.
Diese Erfahrung musste ich (Senami, Studierende der Universität zu Köln) in diesem Semester machen.
Durch institutionellen Rassismus kommt es dazu, dass z.B. die 2 weißen Männer die Möglichkeit erhalten, das oben beschriebene Seminar zu leiten, nicht ausschlaggebend wegen der eigenen Kompetenzen, sondern weil ihnen Türen offen stehen, die anderen Menschen mit weniger Privilegien, aber z.B. deutlich mehr Expertise, verschlossen bleiben. Die eigenen Privilegien (weiße Privilegien, light-skin Privilegien) anti-rassistisch zu nutzen kann z.B. bedeuten, Zugänge und Raum für BIPoC zu schaffen, an Stellen, wo wir strukturell benachteiligt sind.

Institutioneller und individueller Rassismus müssen an Hochschulen dekonstruiert werden, deswegen fordern wir:

  • Die Einführung von Anti-Diskriminierungsstellen mit Expertise in Anti-Rassismus zugänglich an allen Hochschulen.
  • Die Anstellung von BIPoC mit Expertise im Diversity Management.
  • Die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zum Abbau institutionell rassistischer Strukturen.
  • Die Überarbeitung bestehender Maßnahmen unter Einbeziehung von BIPoC.
  • Öffentliche Updates und mehr Transparenz zu den Maßnahmen.
  • Die Verpflichtung zur professionellen Aufarbeitung von Beschwerden in Bezug auf Rassismus anhand von Trainings/ Selbstreflektionen/ Beratungen/ Gesprächen jeweils begleitet durch BIPoC mit Expertise.
  • Die (verpflichtende) Teilnahme an Weiter-/Bildungsmaßnahmen zu Anti-Rassismus für alle Personen mit Lehr-, Ausbildungs- und Leitungsaufgaben (z.B. Trainings/ Selbsteinschätzungs-/ E-Learning-Tools). *
  • Die Durchführung der Trainings durch BIPoC mit entsprechender Expertise.
  • Die Erarbeitung/ Überarbeitung von Selbsteinschätzungs-/ E-Learning-Tools, unter Einbeziehung von BIPoC mit entsprechender Expertise.
  • Die transparente Überprüfung der fachlichen Expertise von Dozierenden, die Veranstaltungen zu z.B. Rassismus, Diskriminierung, soziale Ungleichheit, Diversität oder ähnliches durchführen wollen. Außerdem die Bemühung, diese Stellen mit BIPoC (auch universitäts-externe) zu besetzen.
  • #unirassismuskritisch

 

Erstunterzeichner*innen und Unterstützende: 

- Ali Can: Sozialaktivist, Autor, Initiator der #MeTwo -Kampagne
- AntiDiskriminierungsBüro Köln (Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.)
- Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen Köln
- AStA der Bergischen Universität Wuppertal
- AStA der Deutschen Sporthochschule Köln
- AStA der Folkwang Universität der Künste
- AStA der Hochschule für Gesundheit Bochum
- AStA der Hochschule Niederrhein
- AStA der Hochschule Rhein-Waal
- AStA der Kunstakademie Münster
- AStA / StuPa der Kunsthochschule für Medien Köln
- AStA / StuPa der Universität Duisburg Essen
- AStA / StuPa der Universität Siegen
- AStA der Technische Hochschule Köln
- AStA der Technischen Universität Dortmund
- AStA der Universität zu Köln
- AStA der Universität Bonn
- Autonomes BIPoC-Referat Universität zu Köln
- Autonomes BIPoC-Referat Universität Münster
- Aysun Doğmuş: Soziologin, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
- Black Community Foundation Essen
- Black Community Foundation Paderborn
- Bü*zensiert* 19 / Grün
- Burak Yilmaz: Germanist, Pädagoge, Träger Bundesverdienstkreuz
- Bremer Doktorand*innen-Netzwerk für (rassismus-)kritische Migrationsforschung
- campus:grün Köln
- Diana zur Löwen: Influencerin, ehemalige Studierende NRW
- DieLinke.SDS Düsseldorf
- DieLinke.SDS Köln
- DieLinke.SDS NRW
- DieLinke.SDS Wuppertal
- Dr. Elina Marmer: Meteorologin, Leiterin des EU-Projekts Image of Africa in Education (IMAFREDU), Universität Hamburg
- Dr. Emilia Zenzile Roig: Gründung & Geschäftsführung Center for Intersectional Justice (CIJ) Berlin
- Dr. Markus Gamper: Soziologe, Akademischer Rat, Universität zu Köln
- Dr. Meltem Kulaçatan: Politikwissenschaftlerin, Goethe-Universität Frankfurt
- Dr. Muriel González Athenas: Geschichtswissenschaftlerin, Ruhr-Universität Bochum
- Dr. Wiebke Scharathow: Pädagogin, Pädagogische Hochschule Freiburg
- Dr. Prasad Reddy: Erziehungswissenschaftler, Geschäftsführung ZSIMT Bonn
- Elisabeth Okunrobo: Aktivistin
- Emilene Wopana Mudimu: Sozialpädagogin, Aktivistin, Poetin
- Erasmus Student Network (ESN) Köln
- freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
- GHG Aachen e.V.
- Grüne Jugend Köln
- Ida Marie Sassenberg: Aktivistin, Social Media Managerin, Bayerischer Rundfunk
- Isa Konga: Unternehmerin, Yogalehrerin, Studierende NRW
- Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD e.V.) Regionalgruppe Köln
- Karima Benbrahim: Erziehungswissenschaftlerin und Leiterin IDA-NRW
- Karmela Shako: Schauspielerin, ehemalige Studierende NRW
- KRIPS (Kritische Powi/Sowi Studierende) Universität Bonn
- KRIPSY (Kritische Psychologiestudierende) Universität Bonn
- Kritische Historiker*innen Universität Bonn
- Kritische Medizin Köln
- Malcolm Ohanwe: Journalist und Fernsehmoderator, Bayerischer Rundfunk
- Melane Nkounkolo: Singer & Songwriter
- Mithu Melanie Sanyal: Autorin, Kulturwissenschaftlerin, Journalistin
- Nadia Shehadeh: Soziologin, Autorin, Bloggerin
- Neri Orman: Erziehungswissenschaftlerin, Hochschule Düsseldorf
- Nurcan Akbulut: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Bielefeld
- Pascal Dengler: Sozialwissenschaftler, Referent Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) e.V.
- PoC-Referat AStA Hochschule Düsseldorf
- Prof. Dr. Claus Melter: Pädagoge FH Bielefeld
- Prof. Dr. Iman Attia: Erziehungswissenschaftlerin, Alice Salomon Hochschule Berlin
- Prof. Dr. Karim Fereidooni: Germanist, Politikwissenschaftler, Pädagoge, Ruhr-Universität Bochum
- Prof. Dr. María do Mar Castro Varela: Psychologin, Pädagogin, Politikwissenschaftlerin, Alice Salomon Hochschule Berlin
- Prof. Dr. Susan Arndt: Sprach- und Literaturwissenschaftlerin, Universität Bayreuth
- Rebecca Nmyr: Aktivistin, Model
- Şeyda Kurt: Journalistin, Autorin, Moderatorin, u.a. für taz, Zeitverlag
- Sharon Dodua Otoo: Autorin, Aktivistin
- Shreyashi Bhattacharya: Präsidentin South Asian Students‘ Association (SASA), Studierende NRW
- SWANS Initiative
- Volt Hochschulgruppe Düsseldorf

* nachträgliche Anmerkung:

  • Grundgesetz Artikel 5 (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
  • Grundgesetz Artikel 1 (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
  • Grundgesetz Artikel 3 (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

 

 

#CAMPUSRASSISMUS 

Schon 2015 wurden durch die wichtige Kampagne der PoC-Hochschulgruppen der Hochschulen in Mainz und Frankfurt unter dem Hashtag #campusrassismus persönliche Rassismuserfahrungen von Studierenden bundesweit sichtbar gemacht.

Artikel zu der Kampagne #campusrassismus findet ihr hier:

ZEIT Campus: "#campusrassismus: „Du Schlampe, ich weiß, wo du studierst“"

Deutsche Welle: "Mit Twitter gegen Rassismus auf dem Campus"

BuzzFeed: "23 Beweise, dass Rassismus 2015 an deutschen Unis immer noch Alltag ist"

taz: "Twitter-Aktion #CampusRassismus: Die ganz alltägliche Diskriminierung"

ze.tt/ZEIT online: "#Campusrassismus: Bildung schützt nicht vor Vorurteilen"

AStA Goethe Universität Frankfurt am Main: "#CAMPUSRASSISMUS – ONLINE KAMPAGNE"

 

 

Quellen und weiterführende Literatur:

Presseberichte:

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Entscheidungsträger*innen

  • Landtag NRW
  • Hochschulen in NRW
  • Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Isabel Pfeiffer-Poensgen