Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht

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Petition an
Liebe Mitmenschen und

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Anja Böger

Setzen Sie die einrichtungsbezogene Impfpflicht aus – JETZT!

Liebe Mitmenschen, Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Lauterbach,

Ich bin gegen Covid 19 geimpft. Es könnte mir also egal sein, dass ab dem 15.03.2022 die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kraft tritt. Es ist aber nicht egal! Vielleicht denken Sie jetzt noch: „Das betrifft mich nicht“ – Aber da liegen Sie falsch! Es wird Sie betreffen. Es wird Ihre Familie betreffen. Es wird viele Beschäftigte in Pflegeheimen, Kliniken, Arztpraxen und Rettungsdiensten, aber auch ihre Bewohner, Patienten oder Kunden betreffen. Wir alle stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Es spielt an dieser Stelle keine Rolle, ob Sie die Impfung gegen Covid 19 zur Pandemiebekämpfung befürworten oder sie ablehnen.

Unterzeichnen Sie heute diese Petition, um die geplanten einrichtungsbezogenen Impfpflicht auszusetzen, weil:

·         sie zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen wird.

·         sie zu einem weiteren Verlust an Pflegekräften/ Ärzten/ MFA´s (in Zeiten von bereits bestehendem Fachkräftemangel) führen wird.

·         eine reine Impfpflicht zum Schutz vor Überlastung des (schon lange multimorbiden) Gesundheitswesens nicht hinnehmbar ist. Der Fremdschutz (Ursprüngliches Argument: Impfung dient dem Schutz vulnerablen Personen)  ist in der aktuellen Risikoeinschätzung des Robert-Instituts nicht mehr zu finden. 

·         sich die Missstände im Gesundheitswesen durch diese Maßnahme weiter verschärfen

 

Unterzeichnen Sie daher Jetzt diese Petition!

Sie sind noch nicht sicher, ob Sie Unterschreiben sollen? Sie finden meine Forderung gar unerhört? Dann nehmen Sie sich 4 Minuten Zeit zum Lesen. Wenn Sie dann nicht unterschreiben möchten, haben Sie danach immerhin ein spannendes Thema, um es mit Ihren Liebsten zu diskutieren! Teilen Sie diesen Beitrag mit möglichst vielen Menschen in ihrem Umfeld – lassen Sie uns alle miteinander sprechen und darüber diskutieren. Respektvoll und auf Augenhöhe.


Albert Einstein mahnte: Wenn die Bienen ausgestorben sind, hat die Menschheit noch 4 Jahre zu leben. Wie wird es der Menschheit gehen, wenn die Pflege ausgerottet ist?

 

Einen kleinen Eindruck davon haben wir in den letzten Jahren dank der Covid19 Pandemie bekommen und dieser Eindruck war und ist erschreckend. Patienten, die aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens und des vorherrschenden Personalmangels vielerorts nicht ausreichend versorgt werden konnten, werden in 2 Wochen in einen weiteren Mangel gebracht. Mitarbeiter, die heute noch ihre Patienten gewissenhaft versorgen, stehen ab dem 15.03. vor einer ungewissen Zukunft. Neue Mitarbeiter, die dringend gebraucht werden, dürfen ihre Tätigkeit nicht aufnehmen. Diese Tatsache gerät in diesen Tagen selbstverständlich in den Hintergrund, denn unser aller Augen und Herzen sind momentan in der Ukraine. Es geht uns nahe, was dieser Krieg mit den Menschen dort macht und unsere Hilfsbereitschaft ist überall in Deutschland groß. Wir spenden, was wir entbehren können und werden viele Geflüchtete aufnehmen. Werden wir an den Grenzen einen Impfnachweis verlangen? Allein die Frage ist unverschämt. Natürlich nicht! Ein Menschenleben ist nicht abhängig von seinem Impfstatus. Und so ist es zum Glück auch im Krankenhaus – wer Hilfe braucht, bekommt sie auch!

Dabei spielt es keine Rolle, wie gefährlich oder ansteckend die Erkrankung des Betroffenen ist, wie gefährlich der Betroffene selbst ist, ob er geimpft ist, welche Gründe für eine Nicht-Impfung vorliegen, ob eine Krankenversicherung vorliegt, welcher Herkunft er ist … Für die pflegerische Versorgung hat das alles keine Relevanz. Wir machen keine Unterschiede zwischen Menschen. Bei uns Pflegenden und medizinisch Tätigen soll ab dem 15.03. jedoch ein Unterschied gemacht werden. An dieser Stelle möchte ich klarstellen: Ich bin gegen Covid 19 geimpft. Drei Mal. Ich zweifle weder an der Pandemie noch an der Überlastung des Gesundheitswesens. Ich bin nicht radikal nach rechts oder links, keine Querdenkerin und gehöre auch sonst keiner Szene an.

Ich bin Gesundheits- und Krankenpflegerin, Fachkraft für onkologische Pflege / Palliative Care und Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege – im Herzen bin ich Krankenschwester, auch wenn man das heute nicht mehr sagt. Mit diesem Beitrag möchte ich den Stopp der einrichtungsbezogenen Impfpflicht aus nachfolgenden Gründen unterstützen:  

·         Wenn die Impfpflicht (nach aktuellem Kenntnisstand) weiterhin das einzige wirksame Mittel zur Pandemiebekämpfung darstellen sollte, müsste diese für jeden Bürger Deutschlands gelten und nicht nur für ausgewählte Berufsgruppen. Allerdings gibt es hier aufgrund der sinkenden Hospitalisierungsraten und aufgrund der Hinweise zur Reduktion der Effektivität und Dauer des Impfschutzes bei der vorherrschenden Omikronvariante (siehe Risikobewertung des RKI vom 04.02.22) erhebliche Zweifel.

·         Trotz gewissenhafter Umsetzung aller  Schutzmaßnahmen und der Impfung gegen SARS-CoV-2, kann eine Übertragung der Infektion (durch geimpfte und ungeimpfte Personen) nicht ausgeschlossen werden (siehe Risikobewertung RKI vom 04.02.22) , daher sollte eher eine engmaschige Testung aller Mitarbeiter (unabhängig vom Impfstatus) mit vulnerablen Patientenkontakt eingeführt werden, anstatt die einrichtungsbezogene Impfpflicht zu bevorzugen. 

·         Auch wir Pflegekräfte sind dem Risiko ausgesetzt, uns an Patienten zu infizieren, ohne diese Patientengruppe ablehnen zu können oder auch nur ablehnen zu wollen. Im Gegenteil: Uns wird indirekt unterstellt, wir würden unsere Patienten infizieren - wenn allerdings ein von uns betreuter Patient Covid-positiv getestet wird, dann gelten wir Pflegenden im Umkehrschluss aber nicht als K1 Kontakt, weil unsere persönliche Schutzausrüstung und Schulung uns vor einer Infektion schützt (Siehe Risikobewertung des RKI vom 04.0222) Hier liegt für mich ein deutlicher Wiederspruch vor. 

·         Weniger Personal = weniger Zeit für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen = höheres Infektionsrisiko für Patienten & Mitarbeiter = mehr Personalausfall/ höherer Pflegebedarf

Wenn in Deutschland über Corona-Maßnahmen gesprochen wird, so steht dies immer in Verbindung mit einer möglichen Überlastung des Gesundheitswesens. Es ist dann auch die Rede von fehlenden (Intensiv-) Betten. An dieser Stelle sollten wir uns jedoch alle bewusst machen: Das Wort „Bett“ wird in der Medizin benutzt, wie in der Gastronomie das Wort „Tisch“. Am Ende des langen Arbeitstages geht es aber nicht um die Möbelstücke - diese sind schnell aufgebaut - sondern um die Personen, die die Menschen innerhalb des Bettes oder am Tisch versorgen müssen. Eine Messehalle voller Krankenhausbetten ist schön (und könnte in den Wintermonaten unseren zahlreichen Wohnungslosen innerhalb Deutschlands, oder auch jetzt den Flüchtenden aus der Ukraine, Schutz und Wärme bieten) hat aber mit einer Vorbereitung für den Katastrophenfall durch eine Pandemie nichts zu tun. In der Pflege fehlen Menschen, keine Betten.

Es fehlen Menschen, die bereit sind, diesen Beruf weiterhin so auszuführen, wie es seit 20 Jahren verlangt wird. Gesundheit ist durch Privatisierung zur Ware gemacht worden und Patienten wurden aufgrund des DRG- Finanzierungssystems von „Menschen“ zu „Fällen“.

Wenn Pflegende sich für Entlastung des Gesundheitswesens und angemessene Entlohnung einsetzen, dann tun wir dies nicht ausschließlich für uns. Wir tun es auch für Sie! Für eine Gesellschaft, die das Thema Pflege und Gesundheit nur allzu gern verdrängt. Wir kümmern uns lieber um schöne Social-Media Auftritte, als uns Gedanken um die Schwächsten unserer Gesellschaft zu machen oder darum, wer sich um sie kümmert.

Zumindest so lange bis wir, oder unsere Angehörigen, selbst zu unfreiwilligen Nutzern des Gesundheitswesens werden. Oma zu sich nach Hause zu holen, wenn diese nicht mehr in ihren eigenen 4 Wänden zurechtkommt - auf diesen Gedanken kommen dann nur wenige.

Ich gehöre zu einer Berufsgruppe, von der viele Menschen sagen: „Ich könnte das nicht!“. Und tatsächlich, jahrelang haben wir übermenschliches geleistet! Waren für Sie und ihre Angehörigen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr da. An Wochenenden und Feiertagen. Wir haben auf freie Tage verzichtet und viele Überstunden gemacht, um Sie zu betreuen. Wir haben versucht für Ihre Sicherheit, für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. Ohne Erfolg. Nun werden uns mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht noch mehr Kolleg: innen genommen. Laut einer aktuellen Studie der Charité zweifeln 20% der Mitarbeiter im Gesundheits- und Pflegebereich an der Corona Impfung. Laut einer Online Umfrage der Alice-Salomon-Hochschule denken 40% von 2.700 Beschäftigten aktuell über eine Kündigung nach. Die Krankenstände der Pflegenden nehmen stetig zu und liegen deutlich über den Ausfällen anderer Arbeitnehmer. Arbeitsschutzbestimmungen im Krankenhaus wurden aufgrund von erhöhtem Arbeitsaufkommen bereits gelockert (diese dienen dem Schutz des Personals!) und die Kliniken drängen auf das Aussetzen der Pflegepersonaluntergrenze (diese dient vor allem dem Schutz des Patienten vor Überlastung des Personals).

Viele von Ihnen sagen: „Pflegen, das könnte ich nicht.“ Heute können wir Pflegenden uns Ihrer Meinung nur noch anschließen und deutlich sagen: „Wir können das auch nicht (mehr)!“.

Meine Worte konnten Sie noch nicht davon überzeugen, sich mit Ihrer Unterschrift gegen eine einrichtungsbezogene Impfpflicht auszusprechen? Sie haben Angst, sich von Pflegenden oder ärztlichen Kollegen behandeln zu lassen, die nicht geimpft sind? Das kann ich gut verstehen! Auch wir haben Respekt, wenn wir mit Ihren Körperflüssigkeiten oder den Ausscheidungen ihrer Angehörigen umgehen. In Blut, Erbrochenem, Stuhlgang, Urin und Sputum lassen sich viele ansteckende Krankheiten finden. Bitte glauben Sie mir aber: die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit unseren Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, ist sehr gering! Die Gefahr hingegen, uns bei Ihnen anzustecken ist hoch. Haben wir deshalb Angst? Nein. Respekt? Auf jeden Fall!

Doch wir kennen die Maßnahmen, die Sie und uns schützen. Zur Umsetzung dieser (und anderer) Maßnahmen, die sowohl dem Schutz des Patienten/ Bewohners, als auch unserem eigen Schutz dienen (vergessen Sie bitte nicht: auch wir haben Familie und Freunde, die wir lieben und schützen wollen), brauchen wir neben Schutzimpfungen aber vor allem:

1.       Ausreichend Personal

2.       Zeit

3.       Persönliche Schutzausrüstung (Kittel, Handschuhe, Mundschutz, Desinfektionsmittel)

4.       Fortbildungen

5.       Hygienekonzepte

6.       Eine sichere Dokumentation

7.       Bereitschaft/ Fähigkeiten von Patienten & ihren Angehörigen, Maßnahmen zu akzeptieren und zu unterstützen

8.       Führungskräfte die Zeit haben, ihre Leitungstätigkeit gewissenhaft auszuführen

9.       Motivation (monetär, materiell, ideell)

10.   Eine sehr gute, multiprofessionelle Zusammenarbeit

Schauen Sie sich diese Maßnahmen gut an, die uns alle schützen sollen!      Nehmen Sie sich gern etwas Zeit dafür…

Fragen Sie sich nun selbst: Was davon ist im Gesundheitswesen wohl in ausreichendem Maß vorhanden um Sie und uns zu Schützen?

Zum Glück sind die Wochen des Corona-Beginns vorbei, in denen wir keine Einweg-Schutzkittel hatten und stattdessen Patienten-Nachthemden mehrfach benutzten. Wir haben jetzt auch wieder Desinfektionsmittel und sind nicht mehr auf Alkohollieferungen aus privaten Destillen angewiesen. Vergessen ist die Zeit, in der wir nur selbst genähte Stoffmasken hatten, um uns und Sie zu schützen! Wir haben jetzt sogar genügend FFP2 Masken, damit Sie sich selbst schützen können. Des Weiteren haben wir nun auch die Möglichkeit, regelmäßige Schnelltests durchzuführen und sind inzwischen auch bereit zuhause zu bleiben, wenn wir nur geringe Krankheitssymptome haben.

Bitte nehmen Sie uns nicht noch mehr unserer Kolleg: innen durch eine berufsbezogene Impfpflicht. Die daraus resultierenden Folgen werden verheerend! Ich erinnere noch einmal:

Weniger Personal= weniger Zeit für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen= höheres Infektionsrisiko für Patienten & Mitarbeiter= mehr Personalausfall/ höherer Pflegebedarf

Bitte bestehen Sie nicht auf eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, aus politischem Hierarchie-Gerangel, weil ein Politiker die Aussetzung der Impfpflicht angekündigt hat und damit gegen Recht und Gesetz verstoßen würde. Bitte lassen Sie nicht zu, dass dieser gut gemeinte Vorstoß zu unserem Nachteil endet.

Vielleicht waren Sie bisher für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, weil Sie enttäuscht sind, dass einige ihrer Kolleg: innen sich nicht haben impfen lassen. Auch diesen Aspekt kann ich nachvollziehen. Bitte bedenken Sie aber heute: Persönliche Befindlichkeiten und menschliche Enttäuschungen führen zur einer Entzweiung der Gesellschaft, der Politik und sogar der eigenen Familie - damit ist niemandem geholfen!

Ich wünsche mir:

·         die Gleichbehandlung aller in Deutschland Lebenden

·         eine allgemeine Testpflicht (unabhängig vom Impfstatus) in Einrichtungen, die Umgang mit Risikopatienten haben

·         freie Impfstoffwahl

·         die überfällige Auszahlung der Corona-Prämien an Alle im Gesundheitswesen Tätigen

·         Bonuszahlung für vollständig geimpftes Personal anstatt einer Verpflichtung für einzelne Berufsgruppen

Zukunftspflege beginnt für mich nicht mit einer Pflicht – Sie beginnt, wenn wir bereit sind einander zuzuhören.

Sie möchten weiter an der geplanten alleinigen einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab dem 15.03.2022 festhalten? Das ist für mich unverständlich. Unserer humanitären Gesinnung folgend, respektieren und versorgen wir Sie unabhängig von ihrem Gesundheitszustand, ihrer Freundlichkeit, Gesinnung, Körperhygiene, Hautfarbe, Religion oder auch Infektiosität.

Ich wünsche Ihnen und ihren Zugehörigen alles Gute, vor allem: Gesundheit!

 

Ihre Anja Böger

 

PS: Was würde eigentlich passieren, wenn alle im Gesundheitswesen Tätigen, ihre bereits erbrachten Impf- und Genesenennachweise von ihrem Arbeitgeber zurückverlangen oder nicht einreichen würden? Geht von dem medizinischen Personal dann plötzlich eine höhere Gefahr aus?

Würden Sie sich dann auch von niemandem mehr pflegen und behandeln lassen?

Denken Sie mal darüber nach.

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