Petition update
Fachliche Studienevidenz zum Sinn des Maskentragens
Jun 17, 2020 —
Liebe Unterzeichner,
vielen Dank für Ihre/Eure Unterstützung.
Zur Info: Über einen zu dieser Petition passenden
Auftritt von Arnold Schwarzenegger in einem Fitness-Studio
in Los Angeles habe ich mich sehr gefreut:
I'll be back -- mit Maske!
https://www.n-tv.de/leute/Schwarzenegger-verlaesst-Fitnessstudio-article21852282.html
Das Maskentragen hat sich mittlerweile in Deutschland
etabliert. Aber wir dürfen nicht aufhören, die
wichtige Bereitschaft dazu aufrechtzuerhalten
und zu fördern.
Hierzu möchte ich Ihnen/Euch mein neuestes Schreiben
an alle 709 Abgeordneten des Deutschen Bundestages,
an alle 16 Ministerpräsidenten, an den Bundespräsidenten
und die Bundeskanzlerin nicht vorenthalten. Ich bekam
viel positive Resonanz.
Weiter unten sehen Sie / seht Ihr exemplarisch das
Schreiben an die Bundeskanzlerin.
Beste Grüße,
Thomas Kochmann
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-------- Originalnachricht --------
Betreff: Studienevidenz zur Maskenpflicht
Datum: 2020-06-03 11:28
Von: "Dr. Thomas Kochmann" <thomas.kochmann>
An: angela.merkel@bundestag.de
Sehr geehrte Frau Dr. Angela Merkel,
anlässlich der zunehmenden Nachlässigkeit
hinsichtlich des Tragens einer Mund-Nasen-
Maske wurde ich von Herrn Prof. Dr. med.
Axel Gehrke, MdB, um fachliche
Studienevidenz gebeten.
Da meine Antwort hierauf von
allgemeingültiger Bedeutung für unser Land
ist, sende ich Ihnen den Inhalt meines
Antwortschreibens zur Kenntnisnahme.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thomas Kochmann
-------- Originalnachricht --------
Betreff: Re: AW: Schütze den Mitmenschen und trage OP-Gesichtsmaske
Datum: 2020-06-03 11:16
Von: "Dr. Thomas Kochmann" <thomas.kochmann>
An: Gehrke Axel <axel.gehrke@bundestag.de>
CC auch an alle Bundestags-Kollegen, da
mir derartige Fragen schon mehrfach
gestellt wurden
Sehr geehrter Herr Prof. Gehrke,
vielen Dank für Ihre Anfrage um
Studienevidenz, welche die Forderung nach
einer Maskenpflicht untermauern könnte.
Als medizinischer Kollege wissen Sie
selbst, dass es nicht dem
wissenschaftlichen Fachbereich der Medizin
obliegt, darüber zu befinden, ob eine
gesetzliche Verpflichtung eine sinnvolle
Maßnahme ist oder nicht.
Es ist eher eine soziologisch-
völkerkundliche Frage, inwieweit die
Überzeugungskraft der Politik in der
abendländischen Kultur effizient genug
sein kann, den Einzelnen zum Schutz der
Allgemeinheit, insbesondere der nicht
genauer spezifizierbaren Risikogruppen, zu
motivieren. In vielen asiatischen Kulturen
ist der kollektive Solidaritätsgedanke
fest verankert. Vor allem gilt dort ein
hoher Respekt vor dem Alter. In der
europäischen Kultur hingegen scheint ein
einfacher Vergleich zwischen Österreich
(8,8 Mio. Einwohner, mit Maskenpflicht)
und der Schweiz (8,6 Mio. Einwohner, ohne
Maskenpflicht) zu zeigen, dass eine
Maskenpflicht die Todeszahlen von Covid-
19-Infizierten signifikant senken kann:
laut Johns-Hopkins-Universität (am
02.06.20 um 00:33:01 Uhr) hat Österreich
668 Covid-19-Tote und die Schweiz 1.920
Covid-19-Tote, also etwa 3 mal so viel.
Dass das ausreichend konsequente Tragen
der von mir empfohlenen OP-Gesichtsmaske
(siehe meine drei Ihnen bekannten Emails
an den gesamten Deutschen Bundestag) die
weitere Ausbreitung von SARS-Cov-2
effektiv eindämmt, wurde mittlerweile in
einigen klinischen Studien deutlich
bestätigt, zum Beispiel einer aus Hongkong
vom 03.04.20, publiziert in Nature
Medicine:
https://www.nature.com/articles/s41591-020-0843-2
Meine Hauptargumentation beruhte jedoch
auf den jahrzehntelangen Erfahrungen
der Krankenhaushygiene im üblichen OP-
Betrieb, insbesondere bei den hohen
Sterilitätsanforderungen in der
Knochenchirurgie. Es ist lange bekannt,
dass die standardisierte OP-Gesichtsmaske
aus der Ausatemluft von chirurgischem und
anästhesiologischem Personal sowohl die
größeren Tröpfchen als auch die kleinsten
Aerosole effektiv filtern muss (welche
Viren, Bakterien und andere Keime
enthalten können).
Ich selbst habe lange genug im OP
gearbeitet (Anästhesie, Chirurgie,
Urologie), um beurteilen zu können, dass
man eine OP-Gesichtsmaske sehr wohl einen
ganzen Tag lang tragen kann, auch unter
Bedingungen körperlicher Anstrengung.
Die Effektivität der Aerosolfilterung zum
Influenzaschutz wurde letztes Jahr zum
Beispiel im Journal of the American
Medical Association (JAMA) publiziert:
https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2749214
Hierbei kam heraus, dass die übliche OP-
Gesichtsmaske zur Filterung von Influenza-
Aerosolen in der Ausatemluft nicht
schlechter abschneidet als die sonst zum
Infektionsschutz in den USA übliche N95-
Maske (die in unseren Breiten dem FFP2-
Standard entspricht). Dies bedeutet, dass
alle Aerosole über 0,3 µm zu 95% gefiltert
werden.
Die Autoren haben somit herausgefunden,
dass zur Vermeidung der Influenza-
Ansteckung, z.B. in einer medizinischen
Ambulanz, das Tragen der OP-Gesichtsmaske
ausreicht. Es gibt keinen Grund zur
Annahme, dass dieses Ergebnis nicht auch
auf andere respiratorische Viren
übertragbar ist, wie z.B. SARS-Cov-2.
Die jüngst von politischen Maskengegnern
immer wieder angeführte südkoreanische
Masken-Studie mit 4 Patienten und 14
Autoren widerspricht obigem Ergebnis
*nicht*, da sie nur die Viruskonzentration
*innerhalb* eines Tröpfchens oder Aerosols
misst. Nach deren Ergebnis ändert starkes
Aushusten die Viruskonzentration von
Tröpfchen oder Aerosolen nicht, unabhängig
davon, ob man OP-Gesichtsmaske,
Baumwollmaske oder gar keine Maske trägt:
https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M20-1342#t1-M201342
Fazit: Die OP-Gesichtsmaske wirkt nicht
über die Filterung der Viruspartikel an
sich, sondern ausschließlich über die
Reduzierung der Tröpfchen- und Aerosol-
Menge, welche ausgeatmet bzw. im
Extremfall obiger Studie ausgehustet wird.
Durch einfache Modellrechnung lässt sich
zeigen: Je mehr in Kontakt-Situationen der
Aerosol- und Tröpfchen-Übertragung die OP-
Gesichtsmaske verwendet wird, umso mehr
wird die effektive Basisreproduktionszahl
(R0) reduziert. Da Aerosol- und
Tröpfchenübertragung die Hauptansteckung
bei Covid-19 darstellen, verhält sich
diese Beziehung linear, d.h.: Wird zum
Beispiel in 60% *all* solcher Kontakt-
Situationen eine OP-Gesichtsmaske
getragen, würde dies den R0 um 60%
reduzieren. Weitere Hygienemaßnahmen wie
Abstandhalten müssten entsprechend
hinzugerechnet werden. Dies bedeutet, dass
man mit derartig einfachen Methoden den R0
weit unter 1 reduzieren könnte, ohne auf
einen gesamtwirtschaftlich einschränkenden
Lockdown zurückgreifen zu müssen.
Voraussetzung wäre jedoch die Ausweitung
des OP-Maskentragens auf alle
entsprechenden Kontakt-Situationen. Eine
derartig rigorose staatliche Maßnahme
könnte die Epidemie in Deutschland
innerhalb weniger Wochen zum Verschwinden
bringen. So würde sich zum Beispiel bei
einem R0 von 0,5 nach einigen Tagen die
Anzahl der Neuinfizierten halbiert haben,
und so weiter, und so weiter.
Um jedoch derartig notwendige Effizienz
der Ausatemfilterung durch die Mund-Nasen-
Maske zu erzielen, sollten die Regierungen
von Bund und Ländern den Bürgern die
weniger tauglichen "Community-Masken" aus
Stoff ohne Metallbügel nicht mehr zumuten;
denn sie sind nicht nur viel unbequemer zu
tragen, sondern können nach einer Studie
aus dem Jahr 2012 nicht mit der
notwendigen Lückenlosigkeit auf der Haut
anliegen:
https://academic.oup.com/cid/article/54/11/1569/321689
Effizienzeinbüßend scheint auch die
Tatsache zu sein, dass drei Bundesländer
(Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz) das
Gesichtsvisier als Maskenersatz
anerkennen. Man stelle sich nur die
Konsequenzen vor, wenn in diesen
Bundesländern dieses auch im Krankenhaus-
OP gelten würde. Man beachte, dass
Gesichtsvisiere -- im Gegensatz zur OP-
Gesichtsmaske (siehe z.B. oben zitierte
Studie aus Nature Medicine) -- schwebende
Aerosole nicht zurückhalten können,
sondern nur Tröpfchen im Nahbereich.
Ungeeignet zur Eindämmung von Covid-19 ist
die weite Verbreitung von FFP2-Masken mit
Ausatemventil, da diese ausschließlich die
Einatemluft filtern, also nur den Träger
schützen. Mit diesen Masken schützt zum
Beispiel das medizinische Personal seine
Patienten *nicht*.
Die FFP2-Masken *ohne* Ausatemventil haben
den Vorteil, dass sie sowohl den Träger
als auch dessen Umwelt vor SARS-Cov-2
schützen. Hätten wir ausreichend viele
FFP2-Masken *ohne* Ausatemventil zu
erschwinglichen Preisen für die
Allgemeinbevölkerung, so wäre die
Motivation aufgrund des Eigenschutzes
wesentlich größer.
Ferner könnte die Beseitigung von
Widersprüchlichkeiten und Ungereimtheiten
in der aktuellen "Maskenpflicht" deren
Akzeptanz erhöhen: z.B. wenn nicht nur die
Kunden im Einzelhandel eine solche tragen
müssen, sondern auch das
Bedienungspersonal. Der Schutz durch
Plexiglasscheiben reicht wegen der oben
beschriebenen schwebenden Aerosole nicht
aus.
Gesetzliche Pflichten für die Bürger sind
Maßnahmen, die nur mit großem Feingefühl
und aufrichtiger Offenheit angeordnet
werden dürfen. Dazu gehört der Grundsatz
"gleiches Recht und gleiche Pflicht für
alle". Die zunehmende Nachlässigkeit in
Bezug auf Maskentragen ließe sich
eindämmen, wenn auch der Deutsche
Bundestag ein symbolisches Zeichen setzte,
und Abgeordnete mehrheitlich Maske trügen.
Eine derartige Vorbildfunktion würde
vielen Verschwörungstheorien um die Maske
vorbeugen: z.B. dass sich einige Bürger
durch die Maske zum "Untertan der
Mächtigen" herabdegradiert fühlen.
Auch aus medizinischer Sicht erachte ich
eine derartige Maskenpflicht für
Abgeordnete als sinnvoll; denn: Man stelle
sich nur einen einzigen Superspreader vor,
der das gesamte Parlament mit seinen
Aerosolen infiziert.
Es ist ein natürliches Bedürfnis des
Volkes, von der Politik verstanden zu
werden. Wenn dieses nicht zutrifft, ist es
nicht unnatürlich, wenn Teile des Volkes
ihre eigenen Theorien entwickeln. Wenn
diese Teile des Volkes von der Politik
verurteilt werden, verrennen diese sich
möglicherweise in noch entferntere
Theorien, jenseits der Wirklichkeit.
Ich denke, Sie als Mediziner sind während
Ihrer klinischen Tätigkeit auch Patienten
begegnet, die in ihrem Denken jenseits der
Wirklichkeit gefangen waren. Daher wissen
Sie, wie man diesen Menschen begegnet: mit
Empathie, Verständnis und Wohlwollen,
*aber* ohne sie in ihren fehlgeleiteten
Denkstrukturen zu bestärken. Geistigen
"Brandstiftern" aus dem akademisch-
medizinischen Bereich, die trotz besseren
Wissens falsche Informationen verbreiten,
sollte man daher nicht unterstützen.
Derartige akademische Irreführer
unterschlagen meist folgendes Faktum: Die
besondere Gefährlichkeit von SARS-Cov-
2 (SARS = Schweres Akutes Respiratorisches
Syndrom) gegenüber Influenza- oder
Coronaviren vom Nicht-SARS-Typ beruht auf
dessen bisher noch nicht nachgewiesener
ausreichender epidemiologischer
Hintergrundimmunität, welche die
beispiellos schrecklichen Triage-
Situationen in Italien, Spanien,
Großbritannien, Frankreich, USA und auch
anderen westlichen Industrieländern
verursacht haben.
Die mangelnde Hintergrundimmunität würde
bei kompletter Aufhebung aller bisheriger
Kontaktvermeidungs-Maßnahmen (inclusive
Abstandhalten und Maskentragen)
zwangsläufig zum Wiederaufflammen des
exponentiellen Wachstums der
Neuinfizierten-Zahlen führen, spätestens
im Herbst (wenn sich die Menschen weniger
im Freien aufhalten, und damit die
schwebenden Aerosole wieder eine größere
Bedeutung für die Ansteckung bekommen).
Leider wird eine derartige exponentielle
"Explosion" erst mit einer Latenz von
voraussichtlich einigen Wochen durch
Überlastungen der Intensivstationen
sichtbar. Eine staatliche Gegensteuerung
zu diesem späten Zeitpunkt wird eine
Triage-Situation dann nicht mehr
verhindern können, da selbst bei einem
strengeren Lockdown als je zuvor dann zu
viele bereits Infizierte anteilsmäßig
intensivpflichtig werden würden.
Deshalb müssen sich die staatlichen
Interventionsmaßnahmen an Parametern
orientieren, welche *vor* einer möglichen
exponentiellen "Explosion" messbar sind.
Dazu gehört zum Beispiel der ständig vom
RKI geschätzte Reproduktionswert "R" bzw.
die tägliche Anzahl der Neuinfizierten.
Stattdessen die Änderungen der freien
Intensivkapazitäten als solchen Parameter
heranzuziehen, ist gänzlich ungeeignet, da
derartige Änderungen erst *nach* Beginn
einer exponentiellen "Explosion" sichtbar
würden.
Ferner ist festzuhalten, dass z.B. bei
einem R0 von 2 und einer Verdoppelung
aller vorhandenen Intensivkapazitäten
nur wenige Tage ausreichen können, diese
wieder komplett auszulasten. Dies
bedeutet, dass sog. "Italienische Covid-
19-Zustände" auch in Deutschland aufgrund
der mathematischen Gesetzmäßigkeiten
exponentiellen Wachstums möglich sind.
Fazit: Wenn wir die aktuellen Shutdown-
Konstellationen weiter lockern wollen,
müssen wir mit einer Ersatzmaßnahme auch
über den Sommer gegensteuern, die auch
wirtschaftspolitisch vertretbar ist:
Maskentragen in geschlossenen Räumen plus
Abstandhalten, wann immer möglich.
Da das Covid-19-Virus sich ausschließlich
über den menschlichen Respirationstrakt
(also Mund und Nase) vermehrt und in die
Umwelt verbreitet wird, stellt die Mund-
Nasen-Maske die wirksamste
Eindämmungsmaßnahme überhaupt dar. Daher
sei an die Aufhebung der Maskenpflicht nur
zu denken, wenn die Zahl aktiv Infizierter
in Deutschland auf 0 gesunken ist, und wir
zusätzlich jeden in unser Land neu
eingeschleppten Fall sicher nachverfolgen
und isolieren können.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Kochmann
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