Rettet den Bodensee!

Rettet den Bodensee!

Startdatum
23. Juli 2014
Petition an
Bundesminister Andrä Rupprechter (Das österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) und an 3 mehr
Petition geschlossen.
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Die internationalen Verbände der Bodenseeberufsfischer

Für einen sauberen Bodensee – aber mit etwas mehr Nährstoffen.

Der Bodensee ist ein einmaliges Juwel der Natur, der das Leben einer ganze Region länderübergreifend bestimmt. Die ersten Beweise für ein Berufsfischertum reichen bis 3.900 v. Christus zurück. Mit der Bregenzer Übereinkunft von 1893 wurden die Fischereiregeln international geregelt und somit ist der Bodensee einer der ersten Gewässer, an denen nachhaltig Fischwirtschaft betrieben wird.

Als Ende der 60er Jahr der Phosphatgehalt im Bodeseewasser bei über 80 mg/1.000 Liter lag, waren es die Berufsfischer vom Bodensee die Alarm schlugen und sich für ein Reinhalteprogramm massiv einsetzten. 

Durch die notwendigen Reinhalteprogramme der vergangenen 40 Jahre konnte die Wasserqualität stärker verbessert werden, als man in den 70er Jahren zu hoffen wagte. Das ist sehr erfreulich. Allerdings wurde dadurch auch der Nährstoffeintrag so stark reduziert, dass darunter das gesamte biologische Wachstum leidet.

Phosphate werden in den modernen Kläranlagen unter hohem finanziellen Aufwand mit chemischen Mitteln zu 98 Prozent herausgefiltert und dem See vorenthalten. Dabei ist gerade das Phosphat der entscheidende Nährstoff, der die Nahrungsmenge in einem Gewässer steuert. Folge: der gesamten Nahrungskette und damit auch den Fischen und Vögeln fehlt dadurch die Grundlage für Wachstum.

1997 lag der Phosphatgehalt am Obersee noch bei 18mg pro 1.000 Liter. Damals lag der Jahresfangertrag bei den allseits bekannten Felchen bei 956 Tonnen und bei den Barschen waren es 200 Tonnen. Heute liegt der Phosphatgehalt am Obersee bei unter 6 mg pro 1.000 Litern – mit der Folge, dass sich die Fangzahlen von Felchen auf 296 Tonnenund bei den Barschen auf 80 Tonnen dramatisch reduziert haben.

Aus diesem Grund wird das Angebot an einem hochwertigen und regionalen Lebensmittel stark reduziert. Um den Fischbedarf unserer Region zu decken, müssen hunderte Tonnen Speisefisch aus aller Herren Länder an den Bodensee transportiert werden. Eine nachhaltige Umweltpolitik sieht anders aus.

Unter den jetzigen Zuständen leidet dauerhaft der gesamte Lebensraum Bodensee – die Wasservögel, die Fischbestände, die gesamte Vegetation und schlussendlich die gesamte Region! Darum ist eine moderate Anhebung des Phosphatgehaltes notwendig.

Dies ist problemlos möglich. Statt wie bisher 98% des Phosphates in der 3. Klärstufe mittels chemischer Reaktion auszufällen, könnte man mit einem geringeren Einsatz des Fällmittels zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
• zum einen könnte so der Phosphatgehalt kontrolliert auf 14mg Phosphat pro 1.000 Liter.  angehoben werden, so dass wieder ein artenreiches Leben stattfinden kann
• zum anderen können durch die Reduzierung tonnen von giftigen Klärschlamm vermieden werden, der sonst auch noch teuer thermisch entsorgt werden muss.

Darum fordern wir:

> Der Bodensee ist und war immer ein Voralpensee und muss auch so wieder eingestuft und bewirtschaftet werden. Ein Blick auf die Luftaufnahme dürfte Beweis genug sein.

> Die kontrollierte Anhebung des Phosphatgehaltes auf den für Voralpenseen zulässigen Wert von 12 - 14 mg Phosphat pro 1.000 Liter. 

> Das bedeutet: Um den Tagesbedarf an Phosphat zu decken, müssen wir 150 g Käse essen oder einen Liter Milch trinken. Um die gleiche Menge mit Bodenseewasser aufzunehmen, müsste man ca. 120.000 Liter trinken.

> Finanzielle Übergangslösungen zum Erhalt der Fischereibetriebe.

> Einheimische wie auch Gäste haben ein Anrecht auf ausreichend regionale Lebensmittel sowie ein artenreiches Naturerlebnis.

> Weitere Maßnahmen zur Reinhaltung vom Bodensee - insbesondere im Hinblick auf Medikamentenrückstände, Schwermetalle und andere Giftstoffe.

Wer steht hinter der Petition? Wir sind ein Zusammenschluss aller Bodenseeberufsfischerverbände aus Deutschland, Österreich und Schweiz. Für Fragen zur Petition steht Ihnen Herr Stohr von der Genossenschaft der Bayerischen Bodenseeberufsfischer zur Verfügung: stohr-fischerei@t-online.de

Petition geschlossen.

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Entscheidungsträger*innen

  • Bundesminister Andrä RupprechterDas österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
  • Bruno OberleSchweizer Bundesamt für Umwelt BAFU
  • Franz UnterstellerMinister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
  • Ulrike ScharfBayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz