Fortführung der Entschädigungszahlung an durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen
Fortführung der Entschädigungszahlung an durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen
Warum ist diese Petition wichtig?

Seit den 1970er Jahren erhalten Menschen, die an Hämophilie A oder B erkrankt sind, ein durch Blut gewonnenes Medikament, welches den in der Gerinnungskette fehlenden Faktor 8 bzw. 9 ersetzt. Ab den 80er-Jahren wäre durch Hocherhitzung ein Reinigungsprozess möglich gewesen, welcher Viren & Bakterien hätte abtöten können. Aus Kostengründen wurde darauf jedoch verzichtet. Die fehlende Reinigung hatte zur Folge, dass Blut & aus Plasma gewonnene Medikamente mit den lebensbedrohlichen Hepatitis-C- sowie HI-Viren (AIDS) verseucht waren. Etwa 1800 Personen (davon 1500 Bluter) infizierten sich in der Folge, obwohl das interne Wissen um die Verseuchung des Blutes & der Medikamente bereits verbreitet war.
In den nachfolgenden Jahren starben über 1200 Betroffene. Heute leben noch etwa 550 Betroffene, davon 350 Bluter (Schätzung). Durch Druck der Medien & die Tatsache, dass das Bundesgesundheitsamt von der mutwilligen Verteilung verseuchter Medikamente wusste (Unterswuchungsausschuss stellte Verschulden der Beteiligten - v.a. Pharmakonzerne & Blutspendedienste des DRK - eindeutig fest), stimmten Bundestag & Bundesrat dem HIV-Hilfegesetz zu, welches die finanzielle Entschädigung betroffener Bluter regelte. Demnach erhält jeder Betroffene befristet eine monatliche Entschädigungszahlung. Hepatitis-C-Erkrankte wurden in diese Regelung nicht eingeschlossen. Die erste Frist sollte 2004 enden, da mit dem bis dahin eingetretenen Tod aller Betroffenen gerechnet wurde. Wider Erwarten musste der Fonds nach Ablauf dieser Frist aufgestockt werden & sollte bis 2024 weiterlaufen. 2010 wurde erneut verhandelt & keine Sicherheit für die Planungen bis 2024 gegeben. Für den Zeitraum ab 2017 existieren keine Bestätigungen über Zahlungsregelungen. Öffentlich zugängliche Dokumente über die Art & Weise, ob, wie & in welchem Maße die Zahlungen fortgesetzt werden sollen, gibt es keine, sondern lediglich Sprachregelungen zu einer Verhandlung im Bundesministerium für Gesundheit.
Mehr Informationen dazu auf der Kampagnen-Homepage:
Wir sind Betroffene & Angehörige & fordern: Schluss mit der Unsicherheit &
die lebenslängliche Fortzahlung der Entschädigung an HIV-Infizierte & AIDS-Erkrankte in mindestens dem bisher geleisteten Maße mit Anpassung an vergangene wie künftige Dynamisierungen. Idealerweise anzustreben ist eine Gesetzesanpassung wie im Falle der Contergan-Entschädigungsregelung, welche auch HCV-Blutskandalopfer miteinschließt, denn diese machen mit 4000 Infektionen den größten Anteil des Skandals aus!
Viele der Betroffenen sind durch einen langen Leidensweg & Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie in ihrer Lebensführung eingeschränkt & durch Schwerbehinderung nicht oder nur teilweise arbeitsfähig. Die Entschädigungszahlung ermöglicht ihnen zumindest die Bewältigung der Lebensgrundbedürfnisse, wobei das moralisch verwerfliche Vorgehen der Pharmaindustrie prinzipiell durch nichts zu entschuldigen ist.
Der Rückzug diverser Institutionen aus der Verantwortung für die Versorgung betroffener Personen stellt ein Unterfangen dar, welches in keiner Hinsicht zu vertreten ist (Pharmakonzerne zahlen seit 2016 nicht mehr in die Stiftung ein).
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