Stoppt den ökologischen Irrsinn der Kinder-Lebensmittel #stopptquetschies

Stoppt den ökologischen Irrsinn der Kinder-Lebensmittel #stopptquetschies

73.866 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 75.000.
Bei 75.000 Unterschriften wird diese Petition zu einer der meist gezeichneten Petitionen auf Change.org!
Simone Adams, Dr. Josef Rabenbauer und die Deutsche Umwelthilfe hat diese Petition an Erich Harsch (Geschäftsführung des dm-Drogeriemarktes Deutschland) und gestartet.

"Der Quatsch mit den Quetschies nimmt kein Ende", schreibt die Verbraucher-zentrale Niedersachsen im März 2019. Bei meinen Einkäufen in dm und Alnatura sehe ich: Im vorderen Bereich stehen Bambus-Küchenrollen, Zahnbürsten aus Holz usw. – ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Ein paar Regale weiter jedoch: "Quetsch-Beutel" zahlreicher Hersteller, in immer neuen Varianten. Bei Alnatura gibt es inzwischen 20 verschiedene Quetschies, bei dm über 130.  (Mehrwegbeutel nicht mitgerechnet).

"Quetschies", das bedeutet: 90 bis 100 ml püriertes Obst, Gemüse oder Tee, meist mit Bio-Labeln für den Inhalt versehen. Die Verpackung jedoch hat es in sich: Ein Verbundgemisch aus Plastik und Aluminium, das nicht recycelt werden kann.

90ml, das ist nicht einmal ein halbes Trinkglas voll. In einer Minute weggenuckelt. In einer Verpackung, die riesige Umwelt-Probleme bereitet. 

Zwischen 2010 und 2012 stieg z.B. der Umsatz von jufico ("FruchtBar"-Quetschies), um mehr als 250 Prozent. Das heißt, im gleichen Maß stieg auch der Verpackungsmüll. Müll, den es bis dahin nicht gab und den es nicht gäbe, würde man Kindern eine Banane oder ein Stück Möhre einfach in die Hand geben.(Gesundheitliche Aspekte dazu findet Ihr unter Punkt 4.)

Wir fordern daher alle Alnatura und dm-Märkte auf, diese Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Wir fordern ebenfalls, dass die Bio-Zertifizierung der Quetschies (wie z.B. durch Demeter) ein Ende haben muss.

Quetschies sind problematisch, von der Produktion bis zur Entsorgung. Hier, zusammengefasst, Gründe für den dringenden Stopp der Quetschies:

1. Plastik
Fakten aus dem „Plastikatlas“ 2019 der Heinrich Böll Stiftung und des BUND:
– Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Mehr als eine Tonne pro Mensch, der heute auf der Erde lebt. Nicht einmal zehn Prozent des jemals produzierten Kunststoffes sind recycelt worden. 
– Geht die Plastikproduktion ungebremst weiter, werden allein Kunststoffe bis 2050 rund 56 Gigatonnen CO2-Emissionen erzeugt haben. 10 bis 13% des verbleibenden CO2-Budgets für das 1,5-Grad-Ziel ginge so auf das Konto von Kunststoffen. 
– Eine Handvoll multinationaler Konzerne kontrolliert den globalen Plastikmarkt. Der größte europäische Plastikkonzern Ineos investiert Milliarden, um mit billigem Fracking-Gas aus den USA die Plastikproduktion in Europa weiter anzuheizen.
– Die Deutschen wären gern Recycling­-Weltmeister. Doch von den 2017 ange­fallenen 5,2 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen wurden gerade mal 810 000 Tonnen wiederverwertet. Das entspricht einer Quote von 15,6 Prozent.

2. Aluminium
Die ARD berichtet in der Sendung „W wie Wissen“ über die Gewinnung von Aluminium: „Problematische Reststoffe wie Rotschlamm fallen an und müssen fachgerecht über viele Jahrzehnte gelagert werden. Vor allem aber verbraucht die Herstellung von Aluminium gewaltige Mengen Strom.“ Und weiter: „Verpackungsmaterial enthält beispielsweise große Anteile von Farben oder Beschichtungen, die mit dem Aluminium Verbindungen eingehen können. Als Folge entstehen große Mengen Abfallschlacken, die sogenannte Krätze, die als giftiger Sondermüll entsorgt werden muss.“
 
3. Greenwashing
„Wissenschaft.de“ nennt (2017) die „Quetschies“ geradezu als Musterbeispiel für Greenwashing: „Hier soll es um die Aufnahme von gesundem Obst für die Kleinen gehen – leider scheint die Priorität aber eher auf den sprudelnden Einnahmen der Hersteller zu liegen. Wie beim Greenwashing üblich wird auch hier gern auf die gesundheitlichen Aspekte des Produkts verwiesen, das Bio-Siegel soll als Garant für die Nachhaltigkeit stehen und dem Kunden suggerieren, dass er mit dem Kauf der beworbenen Ware im besten Fall sogar etwas Gutes tut (...) Trotz des vermeintlich nachhaltigen Ansatzes geht es hier letztendlich um pürierte Früchte, die in Plastik und Aluminium verpackt werden." 

4. Gesundheitliche Aspekte 

"Zu einem gesunden Essverhalten gehört es, bereits von klein auf ein Hunger- und Sättigungsempfinden einzuüben. Zudem besteht durch das leichte und ständige Nuckeln die Gefahr, mehr Kalorien als nötig aufzunehmen. Gleichzeitig steigt das Kariesrisiko, da die Zähne vom stark zuckerhaltigen Fruchtpüree umspült werden“, schreibt die Verbraucherzentrale Niedersachen

Eine Unterstützerin schrieb uns: "Durch das Kauen von Lebensmitteln wird die Mundmotorik ausgebildet bzw. gestärkt. Eine gute Mundmotorik ist notwendig zum Spracherwerb. Immer mehr Kinder zeigen Auffälligkeiten beim Sprechen und benötigen logopädische Unterstützung."

5. Ausweitung der Produktpalette und der Zielgruppen
Firmen bauen die Produktpalette der Quetschies immer weiter aus. 27 Varianten der Quetschies bietet z.B. allein die Firma Jufico an. Der Markt ist riesig. Und lukrativ. Zudem sollen immer weitere Zielgruppen erschlossen werden, Zitat z.B. der Firma Erdbär: „Auch für Sportler sind die praktischen Quetschies mittlerweile ein gefragter Snack für zwischendurch.“ Neuerdings finden sich bei dm auch Quetschies für Erwachsene, die als „Immun Smoothies“ („DAS gesunde PLUS“) beworben werden.
 
Das zeigt: Wenn wir dieser Entwicklung nichts entgegensetzen, wird der Markt für Quetschies immer weiter zunehmen. 

Bitte teilt diese Petition! Um einen Marktführer wie dm zu beeinflussen, brauchen wir mindestens 100.000 Unterstützer!

 

Warum diese Petition?  

Zum Klimaschutz gehört Ressourcenschutz. Brauchen wir z.B. Obst und Gemüse in Quetschbeuteln? Die Kinder, die wir heute damit füttern, sind 2030 Teenager. Je bequemer wir es uns jetzt machen, desto unbequemer wird die Zukunft für sie.

Wir glauben, dass wir junge Menschen unterstützen müssen, die berechtigte Angst um ihre Zukunft haben. Verbraucher, Hersteller, Politik, wir alle müssen – und können – umdenken. Und Recycling, ebenso wie Up-Cycling ist nicht die Lösung der Müll-Problematik, sondern ein wesentlicher Teil davon. 

Natürlich gibt es noch viele andere Bereiche, in denen wir umlernen müssen. Eine Petition gegen Coffee-to-go-Becher findet Ihr hier: #no2coffee2go Eine Petition gegen "Trinkpäckchen" wie Caprisonne und co. findet Ihr hier.

73.866 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 75.000.
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