Vernünftige Corona-Konzepte für Hamburger Kitas

Vernünftige Corona-Konzepte für Hamburger Kitas

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Bei 2.500 Unterschriften wird die Petition mit höherer Wahrscheinlichkeit von den lokalen Medien aufgegriffen!
Natalie Fingerhut hat diese Petition an Senat Hamburg (Bürgerbüro) und gestartet.

Vierte Welle - was macht Delta mit den Kindern?
Mit Bangen sehen Familien und Eltern von Kindern im Kitaalter dem Herbst und Winter entgegen. Dass viele Erwachsene mittlerweile durchgeimpft sind, ist sicher als Erfolg zu betrachten, klar ist allerdings, dass damit die Jüngeren in den Fokus des viralen Geschehens rücken werden. Ein Blick in die derzeit stark Pandemie-gebeutelten USA lässt uns erahnen, wie gnadenlos die Delta-Variante schon die Kleinsten infiziert: Im texanischen Dallas z.B. sind aufgrund der Vielzahl an Covid-19-Erkrankungen keine Intensivbetten für Kinder mehr verfügbar.

Wie sollen die Kleinsten, die rein rational nicht dazu in der Lage sind, die AHA-Regeln durchgehend zu befolgen, aus dem Fokus genommen werden? Das nahende Problem sieht auch das RKI und warnt davor, die warmen Monate tatenlos verstreichen zu lassen:

"Kinder und Jugendliche werden in Bezug auf Infektionen durch SARS-CoV-2 eine stärkere Rolle spielen, da sie aufgrund einer geringeren Impfquote oder fehlender Impfmöglichkeit der unter 12 Jährigen eine große für SARS-CoV-2 suszeptible Gruppe darstellen. Aufgrund der sehr niedrigen Zahlen anderer akuter Atemwegsinfektionen durch die kontaktreduzierenden Maßnahmen, ist auch hier von einer zusätzlichen Zahl suszeptibler Kinder und Jugendlicher auszugehen. Dies kann sowohl zu einer Verschiebung der saisonalen Erkrankungswellen als auch zu einer größeren Zahl und ggf. auch einer Zunahme schwerer Erkrankungen führen. Aus diesen Gründen sollten kontinuierliche Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche vorbereitet und digitale Möglichkeiten ausgebaut werden. Hierauf sollten sich sowohl Schulen, Eltern, Arbeitgeber*innen und der Bereich der medizinischen Versorgung vorbereiten."

Welche Konzepte gibt es für Hamburger Kitas?
Für Hamburger Schulen wurde mittlerweile die Anschaffung von Luftfiltern beschlossen - gut so! Aber wie sieht es mit den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft aus? Wird es Luftfilter in den Kitas geben? Sind serielle Lolli-PCR-Tests geplant, wie eine aktuelle Studie des RKI dringend emfpiehlt? Zur frühen Erkennung und Vermeidung von Übertragungen in Kindertagesstätten und Schulen sollten - laut dieser Studie - bereits bei niedriger 7-Tage-Inzidenz Strukturen für eine Teststrategie implementiert werden, um auch asymptomatische Infektionen zu erfassen. 

Unsere Fragen an die Hamburger Politik:

  • Warum werden keine alternativen Kita-Konzepte (z.B. Kita im Freien, Wechselmodelle o.ä.) erarbeitet, um den Kindern den durchgehenden Zugang zu den Kitas zu ermöglichen?
  • Warum wird die Testung an Kitas nicht auf die einfach durchzuführenden Lolli-PCR-Testungen umgestellt und als verpflichtende Zugangsbedingung zur Kindertagesbetreuung festgelegt?
  • Wird der Einbau von Luftfiltern in Hamburger Kitas in Erwägung gezogen?

Der zweite Pandemie-Sommer ist nahezu verstrichen, und von Hygienekonzepten für die Betreuung der Kleinsten ist immer noch nichts zu hören. Einen weiteren Winter werden die Jüngsten darunter leiden, dass nicht nur keine Maßnahmen für sie getroffen, sondern Konzepte nicht mal überlegt werden. Soziale Kontakte und Bildung - ja, Kita ist Bildung für unsere Kinder! - werden ihnen vorenthalten. Und die Eltern von Kitakindern werden aller Voraussicht nach wieder im „Home-Office“ sitzen, um ihre Kinder zu betreuen (jeder, der schon mal ein Kind in diesem Alter großgezogen hat, weiß, dass das ein Paradoxon in sich ist).

In nahezu allen Hamburger Kitas haben engagierte Eltern Ideen entwickelt, wie man die Kinder außerhalb der Notbetreuung in kleinen Gruppen betreuen könnte (Schichtdienst) oder welche Möglichkeiten es gäbe, draußen Betreuungsfenster zu schaffen. In den meisten Kitas wurden diese Konzepte schlicht ignoriert. Es kann nicht sein, dass ein weiterer Sommer ungenutzt verstreicht, um im Winter überrascht zu sein, dass die Infektionszahlen in die Höhe schnellen und dann aller Wahrscheinlichkeit nach die Kitas wieder geschlossen werden. 

Diese nicht stattfindende Vorsorge der Politik macht Eltern Sorgen, und zwar nicht nur, weil mittlerweile auch schwere Verläufe, Spätfolgen wie das Pädiatrische Inflammatorische Multiorgan-Syndrom (PIMS), MIS und Long-Covid-Fälle bei Kindern bekannt sind. Sondern auch weil infizierte Kinder das Virus wieder in die Familien tragen werden, und zwar nicht nur, wenn sie asymptomatisch sind, wie auch eine brandaktuelle Studie aus dem kanadischen Ontario zeigt. Denn ein krankes Kind ohne Körperkontakt und Nähe zu betreuen, ist schlicht nicht möglich.

Weiterhin die Vorbereitung auf die schon begonnene vierte Welle auf „hoffen wir das Beste“ zu beschränken ist uns Eltern kein akzeptabler Weg. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Welle kommen wird, ist größer als die, dass sie nicht kommen wird. Sich weiterhin nur auf Schulkinder und Erwachsene zu fokussieren, wäre nicht nur unangemessen, sondern grob fahrlässig. Es gibt keine Entschuldigung für weiterhin abwartendes Verhalten.

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Bei 2.500 Unterschriften wird die Petition mit höherer Wahrscheinlichkeit von den lokalen Medien aufgegriffen!