KiTas vor dem Kollaps - Wir Eltern fordern Maßnahmen gegen Personalmangel

KiTas vor dem Kollaps - Wir Eltern fordern Maßnahmen gegen Personalmangel

Startdatum
7. April 2022
Petition an
Dr. Joachim Stamp (Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen) und an 1 mehr
3.755 Unterschriften:Nächstes Ziel: 5.000
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Nadine Roufosse

Wir Eltern sind am Ende! Am Ende unserer Kräfte, am Ende unseres Verständnisses.
Wir sind tief enttäuscht und maximal wütend!

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war schon immer schlecht. In den letzten zwei Jahren war sie ein Ding der Unmöglichkeit! Durch die Pandemie wurden wir Familien in den letzten zwei Jahren unverhältnismäßig und über Gebühr belastet. 

Und es ist kein Ende in Sicht! Die Lage bleibt angespannt. Es offenbart eine grundsätzlich vorhandene Problematik. 
Wenn in der aktuellen Tarifrunde Sozial- und Erziehungsberufe 2022 sinngemäß gesagt wird, dass alles gut läuft und kein Handlungsbedarf gesehen wird, dann ist das neben einem Ausblenden der aktuellen Situation innerhalb von Sozial- und Erziehungsberufen auch ein Schlag ins Gesicht aller Eltern von KiTa-Kindern.

Hier das konkrete Beispiel unserer Kindertagesstätte in der Kölner Innenstadt:
Durch gravierende Personalengpässe kommt der Handlungsleitfaden immer wieder zur Anwendung. Dies hat zur Folge, dass nur eine Notbetreuung möglich ist. Durch Quarantänephasen, Krankheiten, Kündigungen, Dauerkranke ist die Personaldecke sehr dünn. Das KiTa-Personal läuft auf dem Zahnfleisch. Häuft Überstunde um Überstunde an. Weitere Ausfälle sind so vorprogrammiert. Die Dauerüberlastung führt zu Burnouts. Die Grenze der Frustrationstoleranz ist überschritten. Wer kann, flüchtet.
Eine Kündigungswelle ist die Folge. 

Um den Überstunden und der Überlastung des Fachpersonals Herr zu werden, wurde nun die Betreuungszeit im April um 1 1/2 Stunden täglich gekürzt. In anderen Kindergärten wird das Problem ähnlich gehandhabt, wieder andere legen Gruppen zusammen.

Es gibt einfach zu wenig Personal! Und das ist ein lange aufgebautes Problem.
Der Personalschlüssel fängt keine Ausfälle ab. Die Forderungen, die zu einer Entlastung der Arbeitssituation für die Beschäftigten in den Kitas führen sollen, und damit am Ende auch die Familien entlasten, sind schon länger bekannt. Einsparungen und unbesetzte Stellen im öffentlichen Dienst sind seit Jahren an der Tagesordnung.

Die Folgen sind für alle Beteiligten deutlich spürbar, besonders für die Kinder:    

* Ihnen fehlen konstante Bezugspersonen
* Es bleibt keine Zeit für pädagogische Arbeit
* Es bildet sich kein Gruppengefühl
* Eingewöhnungen sind fast unmöglich, die "neuen" Kinder der letzten 2 Jahre fühlen sich noch immer nicht angekommen
* Kinder, die während des Handlungsleitfadens zu Hause bleiben, verstehen nicht, warum sie nicht in die KiTa dürfen, ihre Freunde aus der gleichen Gruppe aber schon. Das führt zu Neid und Missgunst.
* Kinder mit Migrationshintergrund und mit bildungsfernem Elternhaus bräuchten besonders den Halt ihrer KiTa-Gruppe, doch sind es gerade sie, die am ehesten Zuhause bleiben.

Wir Eltern fürchten den Handlungsleitfaden. Er schwebt wie ein Damoklesschwert über uns.
Oft steht erst am selben Tag fest, ob der Handlungsleitfaden greift.
Das Verständnis von Arbeitgeber:innen und Aufttraggeber:innen ist nach zwei Jahren Pandemie aufgebraucht.
Homeoffice ist oft nicht mehr möglich.
Selbstständige trauen sich kaum, neue Aufträge anzunehmen.

Es muss genug Personal geben, um Krankheitsausfälle, Urlaubsabwesenheiten und Schulungen aufzufangen.
Es muss eine echte Betreuung geben, nicht nur ein Verwahren!
Das KiBiz muss angepasst werden!

Unsere Kritik richtet sich ausdrücklich nicht an die KiTa, deren Team und ihre Leitung.
Wir sind überzeugt, dass unser komplettes KiTa-Team sein Bestes gibt!

Die Probleme liegen an anderer Stelle.
Sie liegen bei der Landesregierung NRW!
Und es liegt in Ihren Händen, sie zu lösen.

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Entscheidungsträger*innen

  • Dr. Joachim StampMinister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Lisa PausBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend