Keine Bühne für Sexismus!

Keine Bühne für Sexismus!
Keine Bühne für Sexismus auf dem Happiness Festival!
Nach mehreren Vorfällen in letzter Zeit, in denen der Musiker Gzuz aufgrund von Sexismus und sexueller Belästigung auffällig wurde, wünschen wir uns eine ausdrückliche Stellungnahme zum Auftritt des Rappers, seitens der Veranstalter*innen des Festivals.
Gzuz hat auf dem letzten splash! Festival einer Frau auf den Po geschlagen und wurde anschließend des Geländes verwiesen. Da die Frau den Vorfall zur Anzeige gebracht hat, erhielt er daraufhin einen Strafbefehl. Anfang Mai hat zudem seine Ex-Freundin öffentlich den Vorwurf geäußert, dass er ihr gegenüber gewalttätig wurde. Gzuz selbst hat sich bis jetzt nicht zu den Vorwürfen geäußert. Seine Ex-Freundin wurde jedoch nach ihrem Statement von vielen Fans des Rappers angegangen. Und so ist das augenscheinliche Opfer, welches den mutigen Schritt an die Öffentlichkeit gewagt hat, plötzlich anstelle des Rappers in der Defensive.
Das splash! Festival hat als Konsequenz auf den Vorfall entschieden, Gzuz dieses Jahr nicht wieder zu buchen und zeigt damit, dass Festivals keinen Platz für Sexismus, Frauenfeindlichkeit oder Diskriminierung jeglicher Art bieten. Dies sollte deutlich, wie in diesem Fall, durch die Festival-Betreiber*innen vertreten werden. Dass ein Bewusstsein für die Thematik auch auf dem Happiness Festival bereits besteht, zeigt das Konzept Panama. Dieses richtet sich an alle Festival Besucher*innen, die sich unwohl, belästigt oder sogar bedroht fühlen. Mit der Frahe "Wo geht es nach Panama?" kann man sich an jegliches Personal wenden und Hilfe erhalten. Dadurch soll sexuellen Übergriffen oder jeglicher Form von Belästigung entgegengewirkt werden, weshalb wir umso mehr kritisieren, dass Sexismus nicht auch auf allen Ebenen des Festivals thematisiert wird. Gerade der Name des Happiness Festivals suggeriert eine positive und glückliche Atmosphäre, die wir hier bedroht sehen. Durch die Wahl der Künstler*innen spiegelt sich die Haltung eines Festivals mehr als in allen anderen Bereichen, wider. Dass sich Veranstalter*innen gerade hier nicht positionieren, zeigt leider wieder nur einen leeren Ausdruck der Doppelmoral.
Auf Kritik am Auftritt von Gzuz folgten Kommentare wie: "Wer nicht einverstanden ist mit den Texten oder Verhalten von Gzuz, kann dem Festival fernbleiben". Genau solche Reaktionen zeigen, dass auch Besucher*innen das Problem verharmlosen. Dem könnte eine klare Stellungnahme seitens der Veranstalter*innen entgegenwirken.
Sicherlich ist das Thema “Sexismus im Deutschrap” kein Neues, aber dennoch präsent. Solange sich die Nachfrage also nicht ändert, wird es weiterhin Rapper*innen geben, die eben genau dieses Thema durch ihre Texte normalisieren.
Ab wann sollte man diesem Verhalten also eine Grenze setzen?
Natürlich hat jede*r Künstler*in ein Recht darauf seine Musik darzubieten, aber sobald eine Tat die in den Texten vermittelte Haltung widerspiegelt, sollte diese nicht weiter akzeptiert werden. Viele würden dieses Problem sicherlich "kleinreden" und als einen Einzelfall betrachten. Wenn jedoch Grenzüberschreitungen in der Gesellschaft regelmäßig toleriert und ignoriert werden, bleiben strukturelle Probleme aufrechterhalten. Deshalb finden wir, sollte genau hier angesetzt und der Auftritt von Gzuz auf dem Happiness Festival von den Veranstalter*innen unterbunden werden. Allerdings sollten sich nicht nur Konzert-/Festival Betreiber*innen mit dieser Thematik befassen, denn es liegt in unserer aller Verantwortung, solchem Verhalten entgegenzuwirken. Wir setzen hiermit auf das Verständnis der meist unbetroffenen Masse, sich mit den Opfern sexualisierter Gewalt zu solidarisieren. Denn auch wenn es euch selbst nicht direkt betrifft, heißt es nicht, dass es Niemanden betrifft, eine Wegschau-Gesellschaft hilft Keinem!
Es wurde bereits versucht, über einen offenen Brief eine Absage des Auftritts zu erzielen. Dies traf aber auf keine klare Stellungnahme seitens des Festivals. Deshalb bitten wir nun mit dieser Petition um eure Unterstützung. Helft uns ein klares Zeichen gegen Sexismus zu setzen und positioniert euch! Keine Positionierung ist und bleibt nämlich auch eine Positionierung!