#Bleiberecht für LSBTIQ!
#Bleiberecht für LSBTIQ!
Warum ist diese Petition wichtig?

Mein Name ist Antonia Okuonghae und ich bin aus meiner Heimat Nigeria geflohen, da ich als Lesbe dort verfolgt wurde. Im Süden des Landes gibt es 14 Jahre Haft auf gleichgeschlechtliche Beziehungen. Aber leider ist noch nicht einmal das wahr: Als meine Freundin Anna und ich erwischt wurden, wollten sie uns töten und vergewaltigten uns. Ich habe es geschafft zu entkommen, aber ich weiß bis heute nicht ob Anna lebt oder tot ist!
Derzeit lebe ich in München unter ständiger Angst einer Abschiebung. Damit bin ich nicht alleine: weitere 17 lesbische Frauen sind derzeit akut bedroht abgeschoben zu werden! Manche von ihnen zerbrechen psychisch unter dieser Last, denn eine Abschiebung kommt einem Todesurteil gleich!
Weltweit werden Lesben verfolgt, inhaftiert, in Polizeigewahrsam vergewaltigt und von ihren Familien verstoßen. Doch auch in Deutschland leben viele geflüchtete Lesben in ständiger Angst, in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden.
Ich fordere in Zusammenarbeit mit der Lesbenberatungsstelle LeTRa einen sofortigen Stopp der Abschiebungen von LSBTIQs (Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-, Intersexuellen & Queers)!
In mehr als 80 Staaten weltweit sind einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen verboten: Das Strafmaß reicht von Geldstrafen, öffentlichem Auspeitschen bis zur Todesstrafe. Homophobie ist jedoch kein Problem des Globalen Südens: In vielen Regionen wurde der Hass auf LGBTIQs erst von Kolonialherren und christlichen Missionaren mitgebracht!
Die Mehrzahl aller Erstanträge auf Asyl werden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) abgelehnt. Die Begründung:
- In einigen Staaten gibt es keine offizielle staatliche Verfolgung Homosexueller. Auch wenn es keinen derartigen Gesetzestext gibt, ignoriert das BAMF die tatsächliche Situation. In vielen Staaten ist die gesellschaftliche Homo- und Transphobie brutal und gewalttätig: Lesben werden vergewaltigt, verlieren ihre Arbeitsplätze und werden von ihren Familien verstoßen! Das BAMF empfiehlt uns, in andere Landesteile zu ziehen und unsere Homosexualität ‚im Privaten‘ zu leben. Damit verstößt die Bundesrepublik gegen Europäische Rechtssprechung (EuGH 07.11.2013).
- Uns wird oft schlichtweg nicht geglaubt, dass wir wirklich lesbisch sind. Dabei wird in den Asylanhörungen schon auf eine Weise gefragt, die zwangsläufig Widersprüche entstehen lässt. Viele geflüchtete Lesben, wie auch ich stammen aus Ländern, in denen ein Outing lebensgefährlich ist.
- Im Asylinterview sitzt uns dann häufig auch noch eine Person aus dem eigenen Land als Dolmetscher*in gegenüber. Dies erhöht die Hemmung und Scham, sich im Interview klar zu outen. Durch die beschleunigten Verfahren haben nur Wenige von uns die Chance vor der Anhörung, Kontakte zu LGBTIQ-Organisationen zu knüpfen.
- Aufgrund der Dublin-Regelung müssen einige Lesben ihre Asylanträge in dem europäischen Staat durchführen, den sie bei ihrer Einreise in die EU zuerst betreten haben. In anderen EU-Staaten ist die Wahrscheinlichkeit aufgrund von Homosexualität Asyl zu bekommen sehr viel geringer. Einige Frauen, die durch Italien gereist sind, sind sogar Opfer von Zwangsprostitution geworden!
Bitte helfen Sie uns einen sofortigen Stopp der Abschiebungen in homophobe Herkunftsländer zu erreichen und setzen sich mit uns ein für ein #Bleiberecht für LSBTIQs!
Vielen Dank!
Antonia Okuonghae & die Lesbenberatungsstelle LeTRa München
Wir fordern ein Bleiberecht für die geflüchteten Lesben, die LeTRa derzeit begleitet und unterstützt:
1. Antonia Okuonghae
2. Kyabangi Chebulodi
3. Alice Nazziwa Nakabaale
4. Julian Akankwatsa
5. Harriet Namulundu Nantugga
6. Sylvia Kizza Nakate
7. Promise Ssonko
8. Connie Mukisa
9. Marion Akuanyionwu
10. Irene Atiang
11. Diana Namusoke
12. Aisha Namakula Katende
13. Jecinta Okwudili
14. Success Johnson
15. Joweria Kimbugwe
16. Ritah Nabiryo
17. Prossie Kaiti
18. Molly Ahebwa
Über LeTRa: Die Lesbenberatungsstelle LeTRa aus München unterstützt viele geflüchtete Lesben, die fürchten müssen in ihre Herkunftsstaaten abgeschoben zu werden.