Berchtesgaden Solidarisch - Offener Brief

Berchtesgaden Solidarisch - Offener Brief

1.331 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 1.500.
Bei 1.500 Unterschriften wird die Petition mit höherer Wahrscheinlichkeit von den lokalen Medien aufgegriffen!
Berchtesgaden Solidarisch hat diese Petition an Alle Mitmenschen aus der Berchtesgadener Region gestartet.

Liebe Mitmenschen!
 
 
Vor gut zwei Jahren wurde der erste Fall einer SARS-CoV-2-Infektion in Deutschland bestätigt. Seitdem ist die Pandemie in unserem Alltag vielfältig zur Belastung geworden, das öffentliche Leben teilweise zum Stillstand gekommen. Ein großer Teil der Gesellschaft zeigt sich seitdem solidarisch mit vulnerablen Personen, Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, Kindern in Schulen und Kindergärten, Kulturschaffenden, dem Einzelhandel oder Gastronomiebetreibenden. Menschen schränkten ihre Kontakte ein, hielten sich an die Hygieneregeln, ließen sich testen und schließlich gegen das Virus impfen – all das, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Pandemie zu besiegen. Nur so können wir die Einschränkungen auf unser tägliches Leben hinter uns lassen. Wir zeigen uns solidarisch, weil wir es nicht ertragen können, wie diese Krise auf dem Rücken Weniger ausgetragen wird.
 
Gleichzeitig müssen gerade diese solidarischen Menschen seit Beginn der Pandemie beobachten, wie in regelmäßigen Protesten gegen Corona-Maßnahmen Wissenschaftsleugnung und Verschwörungserzählungen salonfähig gemacht werden.
 
Seit einiger Zeit finden diese Proteste hauptsächlich montags statt. Die bewusste Parallele zu den Montagsdemonstrationen in der DDR gegen das diktatorische Regime, an der sich auch PEGIDA-Demonstrierende schon versuchten, mit der Forderung, die Demokratie müsse wiederhergestellt werden, ist dabei ebenso abstoßend wie absurd. Viele Teilnehmende der vorwiegend unangemeldeten „Spaziergänge“ verstoßen notorisch gegen die Infektionsschutzmaßnahmen und begeben sich auf ihren Demonstrationen in ein Sammelbecken für Verschwörungsideologien. Wir sind uns bewusst, dass an diesen Protesten nicht nur Rechtsextreme mitlaufen, sondern auch Menschen, die mit einzelnen Maßnahmen nicht einverstanden sind. Doch das macht die Proteste nicht weniger gefährlich: auch diese Menschen reihen sich ein und solidarisieren sich implizit mit einer von Rechtsextremen unterwanderten Bewegung, die auch als das Kollektiv betrachtet werden muss, das sie ist. Nicht zufällig finden die „Haupt-Spaziergänge“ deutschlandweit im selben Zeitrahmen am selben Wochentag zum selben Themenkomplex statt. Wer hier mitläuft, nimmt die Verbreitung von Verschwörungsideologien und rechtsextremem Gedankengut billigend in Kauf.
 
Natürlich darf es immer Kritik an den Maßnahmen von Regierungen geben, sie ist sogar unerlässlich für das Funktionieren von Demokratien. Doch diese Kritik darf nicht auf wissenschafts- oder menschenfeindlichem Boden stehen. Der Feind dieser Krise ist das Virus, es zu bekämpfen und dabei solidarisch zusammenzustehen ist unser ständiger Auftrag. Es braucht mehr Solidarität statt einem falschen Freiheitsverständnis, das nichts weiter ist als purer Egoismus - diese Pandemie können wir nur gemeinsam besiegen!
 
Die Proteste der Demonstrierenden auf den „Montagsspaziergängen“ könnten durch ihre mediale Omnipräsenz den Eindruck erwecken, große Teile der Gesellschaft teilten diese Positionen. Wir möchten hier klarstellen, dass dem nicht so ist.
 
Menschen, die an den "Montagsspaziergängen" teilnehmen, sprechen ausschließlich für die gesellschaftliche Randgruppe, die sie sind.
 
Hier geht es nicht um politische Meinungen. Wir sind ein Bündnis aus Menschen, Vereinen und Organisationen, die jenseits ihrer politischen Differenzen in der Sache klarstellen wollen, dass ein konstruktiver, demokratischer Diskurs nur im Rahmen der Anerkennung wissenschaftlicher Evidenz stattfinden kann. Das andauernde Infragestellen der Wirksamkeit oder Sicherheit der Corona-Impfstoffe bewegt sich auf wissenschaftsfeindlichem, gefährlichem und schnell auch mal auf verschwörungsideologischem Boden. Dem wollen wir uns entgegensetzen!
 
Man marschiert nicht mit Rechtsextremen, Wissenschaftsfeinden, Verschwörungsideologen oder Antisemiten!
 
Ohne diesen gesellschaftlichen Konsens ist ein konstruktiver Dialog nicht möglich.
Wir fordern alle öffentlichen Institutionen und Mitmenschen zu verantwortungsvollem Handeln in der Krise auf – Berchtesgaden hält zusammen! Wir stehen solidarisch Seite an Seite mit denen, die in dieser Pandemie außergewöhnliches geleistet und ertragen haben und immer noch an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Lassen Sie sich bitte auch für diese Menschen impfen und nicht von Extremismus und Verschwörungstheorien spalten und instrumentalisieren!
Wir laden alle demokratischen Institutionen, Vereine und Organisationen dazu ein, sich solidarisch zu positionieren und diesen offenen Brief zu unterzeichnen!
Wenn Sie eine Institution, Organisation, Verein, etc. oder gesellschaftliche Gruppe vertreten oder selbst eine politische Funktion innehaben und den Brief nachträglich auch unterzeichnen möchten, kontaktieren Sie uns gerne unter Berchtesgaden.Solidarisch@gmail.com!
 
Mit freundlichen Grüßen

Bündnis90/Die Grünen Berchtesgadener Tal

SPD Vorstandschaft Ortsverein Berchtesgadener Land-Süd

FDP Ortsverband Berchtesgadener Tal

Junge Liberale Kreisverband Berchtesgadener Land

DIE PARTEI Kreisverband Traunstein-Berchtesgadener Land

Fridays for Future Berchtesgaden

Dr. med. Bartl Wimmer, Vorsitzender ZV Bergerlebnis Berchtesgaden und Fraktionssprecher im Gemeinderat Berchtesgaden (Bündnis90/Die Grünen)

Anton Plenk, Gemeinderat Berchtesgaden (Freie Wähler)

Martin Klocke, Sprecher des Ortsverbandes Berchtesgadener Tal von Bündnis90/Die Grünen

Simon Irlinger, Schülersprecher CJD Realschule Schönau am Königssee

Dr. med. Hanns Müller-Bardorff, Hausarzt

Dr. med. Vigil Berleth, Kinder- und Jugendarzt

Dr. med. Eva Lochmüller, Gynäkologin

Georgina Schulz, Gynäkologin

Dipl.-Phys. Ralf Wehrmann, Medizinphysiker TU München

Psychotherapie Mitte

Dr. phil. Maria Elisabeth Müller-Bardorff, Psychotherapeutin

Paarbeziehungspraxis Bad Reichenhall

Herwig Hoffmann, Pfarrer, Pfarrverband Ramsau-Unterstein

Gabi Hartmann, Gemeindereferentin, Pfarrverband Ramsau-Unterstein

Startklar Soziale Arbeit Oberbayern

Kreisjugendring Berchtesgadener Land

Marktbühne Berchtesgaden

Kuckucksnest Berchtesgaden

Freilassing is(s)t interkulturell und vegan

Audiotechnik Tassilo Neugebauer

Friseursalon Black and White

Plenk Media

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