Wir fordern das Land auf, das Sylter Südkap zu erhalten - mit der Natur. Die Tetrapoden umgehend umlagern!
Wir fordern das Land auf, das Sylter Südkap zu erhalten - mit der Natur. Die Tetrapoden umgehend umlagern!
Warum ist diese Petition wichtig?
Hörnum Odde
Das Sylter Südkap erhalten - mit der Natur.
Die Südspitze der Insel Sylt ist ein Punkt, der durch die Sturmfluten stark belastet ist. Bei der letzten Sturmflut wurde die Odde dabei so stark geschädigt, dass sogar das Unterfeuer entfernt werden musste und bald darauf das Fundament mit der Düne abbrach.
Nun haben Maßnahmen durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) begonnen, das Längswerk mit aus Westerland abtransportierten Tetrapoden zu verlängern.
Schon nach der Verlängerung des Längswerks in 2012 zeigte sich, dass die gewählte Form eines Bogens zur See hin (Sogenannter „Wellenbrecher“) zu Verwirbelungen der See führt, die zu bedrohlichen Ausspülungen auf der Leeseite des Bauwerks führen.
Diese Bauweise wurde nun etwa 400 Meter weiter südlich wiederholt.
Leider zeigt sich schon nach kurzer Zeit, das die geleistete Arbeit dem gewünschten Effekt des Schutzes der Südspritze nicht dient, sondern das sich wiederum neue Strudel bilden und die Wellen frontal auf die schon hart geschädigte Dünenreihe geleitet werden.
Dadurch ist ein Refugium der Natur bedroht, das vielen Menschen Ruhe und Erholung bieten kann. Die erneute Ausformung einer Abrisskante wird unweigerlich zum Totalverlust der verbliebenen Südspitze führen.
Es besteht also dringender Handlungsbedarf, denn bleibt es bei der jetzigen Platzierung der Betonblöcke, ist das Risiko extrem hoch, dass es schon bei der nächsten Sturmflut zu einer Katastrophe im Inselsüden kommt.
Diese Einschätzung bestätigt auch der erfahrene Naturschützer Dr. Ekkehard Klatt. (http://www.shz.de/lokales/sylter-rundschau/tetrapoden-streit-an-der-odde-id7846846.html)
Leider sehen die verantwortlichen Mitarbeiter des LKN, allen voran der Direktor, Herr Dr. Johannes Oelerich, das Risiko nicht im gleichen Maße.
Der Direktor verteidigt sein Vorgehen mit dem Erhalt des Sandpolsters hinter dem Längswerk.
Die Umlenkung des Wassers in der beschriebenen Weise führt allerdings zu massiven Ausspülungen auch in Richtung Sandpolster, und zwar von der Südseite her.
Diese Umlenkung ist so zeitnah wie irgend möglich zu unterbinden.
Es ist ein Irrtum, dass die Ortslage Hörnum durch die jetzige Maßnahme nachhaltig geschützt sei. Die Strömung wird gedreht und damit unberechenbar.
Dabei ist der derzeit beschrittene Weg ein solcher gegen die Natur, worauf sie mit großer Gewalt reagieren wird.
Es ist allerdings ein Irrtum, dass sich Erosionen nicht vermeiden lassen, wie Dr. Oelerich argumentiert.
Verlegt man das Längswerk in Strömungsrichtung nach Osten, sodass das Wasser ungehindert vorbeifließen kann, wird dies unseres Erachtens zu einer natürlichen Vorspülung von Sand führen.
Die Natur konnte dies bis 1968 eindrucksvoll unter Beweis stellen. Problematisch war dabei der ständige Abbruch der Randdünen, der zur Entwicklung der Tetrapodenbauwerke führte.
Es gilt also lediglich, eine naturnähere und damit besser geeignete Form für die Bauwerke zu finden.
Wir haben uns auch die Mühe gemacht, eine filmische Dokumentation für die Strudel und Wellenrichtungen zu erstellen, in der die Gefahren für die Odde und somit mittelfristig auch für die Ortslage Hörnum deutlich werden.
Eine kleine Zusammenfassung finden sie auf Youtube unter dem Schlagwort „Hörnum Odde – Dokumentation und Hilferuf“
Wir schlagen nun folgendes vor:
Unseres Erachtens kann einzig ein Nutzen der vorhandenen Strömung durch Spiegelung des derzeit vorzufindenden Bogens ein natürliches Anspülen von Sand mit dem Halten des Sanddepots hinter den Tetrapoden verbinden.
Wir fordern sie deshalb auf, das Längswerk entsprechende so umzulagern, dass es sich bogenförmig dem natürlichen Küstenverlauf anpasst.
Geht das Längswerk mit der Strömung, nutzt es die Kraft der Natur im Interesse aller. Diese Änderung des Längswerkes empfiehlt sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit auch aus Kostengründen.
Wir sind davon überzeugt, dass Kenntnisse und Datenvorrat des LKN eine vorteilhafte und kostengünstige Änderung gestatten und wir fordern Sie hiermit auf dieses zeitnah zu planen und umzusetzen.
Sinnvoll wäre sicherlich, diese Änderungen vorzunehmen, solange die dazu notwendigen Maschinen noch in Hörnum vor Ort sind.
Nachtrag 21./22.11.2015:
Die bei recht geringen Winden entstandenen Schäden zeigen, dass unsere Befürchtungen sich bewahrheiten.
Es gibt fast nichts mehr zu verlieren.
Unsere Bitte deshalb: Spiegeln Sie endlich den Bogen im Längswerk in Richtung Dünenkante, damit eine Anspülung von Sand zumindest möglich wird.
Derzeit lagert sich das Spülgut etwa 500 Meter vor der Küste an, wo es eher die Schifffahrt behindert als es der Insel Sylt nützen könnte.
Wer der Natur ihren Lauf lassen will, soll ihr keinen Schaden durch Brechen der Strömung zufügen.
Ortschaft und Natur sind gleichermaßen zu schützen und zu berücksichtigen.