Keine Bogenjagd gegen Wildschweine in Brandenburg

Keine Bogenjagd gegen Wildschweine in Brandenburg

Startdatum
2. Juni 2019
Petition an
Jörg Vogelsänger (SPD) Umweltminister Brandenburg
Erfolg
Diese Petition war mit 1.425 Unterstützer*innen erfolgreich!

Warum ist diese Petition wichtig?

Gemäß § 19 Bundesjagdgesetz ist es verboten, Tiere mit Pfeil und Bogen zu jagen. Aus gutem Grund: es ist nicht nachgewiesen, dass der abgeschossene Pfeil das Tier sofort tötet. Die Jagdmethode gilt deshalb dem Gesetz nach als nicht „weidgerecht“ – wir nennen das tierquälerisch.

Das SPD-geführte Umweltministerium will dennoch Anfang Juni Ausnahmegenehmigungen für die Jagd mit Pfeil und Bogen auf Wildschweine in zwei Gemeinden in Brandenburg erlassen. Entsprechende Forderungen kamen wohl zunächst von der SPD Stahnsdorf, die mit unqualifizierten Aussagen zitiert wird wie: „…nehmen Sie es mal mit der Weidgerechtigkeit nicht so genau“, oder „… bei der Schwarzwildbekämpfung ist jedes Mittel Recht“.

Neben dem Aspekt der Tierquälerei wird die zusätzliche Jagdmethode mittelfristig aber auch nicht die gewünschte Entlastung hinsichtlich der Zahl der Wildschweine bringen: In Brandenburg wurden im vergangenen Jagdjahr fast 90.000 Schwarzkittel getötet, mehr als je zuvor. Die wenigen Tiere, die zusätzlich innerhalb der Ortschaften verbotswidrig, aber mit Ausnahmegenehmigung getötet werden, bringen insgesamt keine Entlastung. Neue Tiere werden nachrücken.

Wie die letzten 40 Jahre mit kontinuierlich steigenden Zahlen getöteter Wildschweine zeigen, ist die Jagd insgesamt keine Lösung für die Reduzierung der Wildschweinbestände. Im Umland von Barcelona hat man deshalb erfolgreich zu einer anderen Methode gegriffen: mit dem Einsatz von Empfängnisverhütungsmitteln für Wildschweine konnte die Zahl der Neugeburten signifikant reduziert werden. Das könnte zumindest für Problembereiche wie rund um Stahnsdorf ein ethisch vertretbarer Lösungsansatz sein.

Unsere Forderung: Wildschweine sind keine Versuchskaninchen für potenziell tierquälerische Jagdmethoden wie die Bogenjagd. Stellen Sie Ihren "wissenschaftlich begleiteten" Versuch ein und konzentrieren Sie sich auf die Ursachen des Problems (Maisanbau, Fütterung innerhalb der Ortschaften u.a.) und auf ethisch und nach dem Tierschutzgesetz vertretbare Maßnahmen. Selbst in Großstädten wie in Berlin ist ein Miteinander mit den Wildtieren möglich.

Information des Umweltministeriums BB

Stellungnahme Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutz

Stahnsdorfer SPD erhebt schwere Vorwürfe

Empfängnisverhütung in Katalonien

Informationen zur Wildschweinjagd

Erfolg

Diese Petition war mit 1.425 Unterstützer*innen erfolgreich!

Jetzt die Petition teilen!