Ermittlungsverfahren gegen Grafi10 einstellen: Wohnraum statt Kriminalisierung

Ermittlungsverfahren gegen Grafi10 einstellen: Wohnraum statt Kriminalisierung
Für die Aufhebung der Ermittlungsverfahren
gegen die Menschen, die am 22.07.2020 aus der Markgrafenstraße 10 (Grafi10) polizeilich geräumt wurden.
Einige Menschen haben am Samstag, den 18.07.2020, ein seit 10 Jahren leerstehendes Haus mitten in Petershausen instandbesetzt. In wenigen Tagen brachten sie Leben in das verwahrloste Haus, pumpten Wasser aus dem überfluteten Keller, beseitigten Müll, richteten den Innenhof und knüpften freundschaftlichen Kontakt zu den Anwohner:innen. Sie belebten die Straße und erfuhren viel Zuspruch, Solidarität und Unterstützung.
Mit dieser kreativen Instandbesetzung machten sie auf eine desaströse Wohnungspolitik der Stadt Konstanz aufmerksam. Überhöhte Mieten, Leerstand, Zweckentfremdung, Privatisierung von städtischen Wohn- und Bauflächen und vieles mehr sind bürger:innenfeindliche, sozial unverträgliche Zustände.
Am 22.07.2020 um 5:00Uhr hat die Polizei mit einem unverhältnismäßigen, Eskalation provozierenden Aufgebot von mindestens 40 Einsatzwägen, darunter überwiegend Polizeibussen und Gefangenentransportern 14 Menschen, die keinerlei Widerstand leisteten, aus dem Haus geholt. Gegen sie wird ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung eingeleitet.
Solidarität statt Kriminalisierung: Wir fordern einen sofortigen Stopp der Ermittlungsverfahren gegen Menschen, die friedlich auf eines der größten Probleme unserer Stadt aufmerksam machen.