Nein zur Quartiersabwertung mit deutlichem Wohnwertverlust durch VONOVIA!

Nein zur Quartiersabwertung mit deutlichem Wohnwertverlust durch VONOVIA!

280 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 500.
Startdatum
Petition an
BV6 Düsseldorf (Rath - Unterrath - Lichtenbroich - Mörsenbroich)

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Thomas Wachter

Unter der Überschrift "Quartiersaufwertung" und "bezahlbarer Wohnraum" plant die börsennotierte Aktiengesellschaft VONOVIA, zusätzlich ca. 200 neue Wohneinheiten (WE) im Wohnquartier Mintarder Weg, in Düsseldorf Lichtenbroich / Unterrath zu bauen.

Ohne Beteiligung der betroffenen Anwohner:innen hatte VONOVIA bereits am 09.09.2020 (letztes Jahr) einen Bauvorantrag durch die Bezirskvertretung 6 der Stadt Düsseldorf genehmigen lassen. VONOVIA versucht ihren Gewinn auf Kosten von ca. 1.700 Anwohner:innen durch "übermäßige Verdichtung" mit über ca. 400 zusätzlichen Mieter:innen und ca. 200 weiteren PKWs zu „optimieren".

Die zuständige Bezirksvertretung 6 der Stadt Düsseldorf hat mit dem Bauvorantrag einem Bauvorhaben mit einem finanziellen Volumen von ca. 65 Millionen Euro und einer über 6 bis 7-jährigen Bauzeit, ohne ausreichende Prüfungen in Bezug auf die Folgen für die Anwohner:innen, zugestimmt.

Wir sind betroffene Anwohner:innen, die im Sommer 2021 (fast ein 3/4-tel Jahr nach dem Beschluss der Bezirksvertretung 6) über das Bauvorhaben erstmalig informiert wurden und seitdem versuchen, im Dialog mit den Behörden und der Politik, das Bauvorhaben zu stoppen.

Nach unserem Kenntnisstand versucht VONOVIA derzeit in "Kooperation" mit dem Bauamt der Stadt Düsseldorf, dieses Mammutprojekt über eine schon "genehmigte Bauvoranfrage" kurzfristig durchzuwinken, offensichtlich ohne Genehmigung der Bezirksregierung, also der oberen Dienstaufsicht der Stadt Düsseldorf.

VONOVIA, sowie die Stadt Düsseldorf nehmen demnach die "Zerstörung der letzten Grünflächen" auf der Grenze zum Biotop Kettelbach in Kauf, obwohl das eine "nicht umkehrbare räumliche und thermische Einkesselung" zur Folge hätte. Überschwemmungen der gesamten Siedlung könnten durch diese Zerstörung und den aktuellen Klimawandel mit Starkregen die Folge sein!

Dieses gesamte Bauvorhaben ist absolut unverhältnismäßig und so massiv, dass die Neubauten den einzigen Grün- und Erholungsstreifen (am Biotop Kettelbach) unwiederbringlich zerstören würden. Des Weiteren würde damit die letzte Frischluftschneise geschlossen, wodurch es zu einer kompletten Einkesselung und Aufheizung des gesamten Wohnquartiers käme!

Letztlich würde das zu einer deutlichen Quartiersabwertung führen!

Dies sind die Fakten:

  • Verstöße gegen bestehendes Baurecht (B-Plan) in der von der Bezirksvertretung 6 (BV6) genehmigten Bauvoranfrage (BV6/121/2020 vom 09.09.2020; s. Link inkl. Sitzungsprotokoll & Unterlagen)

Im rechtsgültigen Bebauungsplan (B-Plan 5582-15) von 1966 sind die eingezeichneten und genehmigten Bauflächen der ebenerdigen, 1-geschossigen Sammelgaragen / Garagenhallen mit einer Bauhöhe von ca. 3,30 m zu sehen (1-mal unten links sowie am oberen Rand von links nach rechts 3 Garagen zzgl. 1 Stellplatz statt der 4. Garage).

  • Zerstörung des einzigen Grün- und Erholungsstreifens, Vernichtung der Kleingartenanlage

Der Lageplan zeigt die 5 geplanten (rot hervorgehobenen) 3,5-geschossigen neuen Wohnriegel mit einer Gesamthöhe von ca. 15,15 m (ca. 12m höher als die Garagen); diese liegen zum Großteil außerhalb der Bebauungsflächen des gültigen B-Plans (s. schwarz gepunktete Flächen der aktuellen Garagen). Die rot gestrichelten Linien auf diesem Plan zeigen die Flächen der neu geplanten Tiefgaragen unterhalb der Neubauten bzw. neuen Stellplätze (der im Lageplan eingezeichnete Neubau unten Mitte wurde als einzige Einschränkung von der Bezirksvertretung nicht mit genehmigt - s. Protokoll der Sitzung vom 09.09.2020, Seite 11 - 12 zu Top 9).

Darüber hinaus zeigt dieser von VONOVIA mit der Bauvoranfrage eingereichte Lageplan die geplante Abholzung von 80 Bäumen (gepunktete Kreise).

Weitere Bodenversiegelungen sind mindestens für die zusätzlichen Stellplätze (anstelle der Kleingärten) sowie dazu geplanten Wege (Anfahrtswege zu Stellplätzen & Tiefgaragen, zusätzliche Feuerwehrwege) schon mit geplant. Ebenfalls zusätzlich werden schon jetzt Bodenversiegelungen für ca. 280 Fahrradstellplätze (ca. 50% überdacht) von VONOVIA geplant (Quelle: Seite 6 der VONOVIA Werbe-Bröschüre "Präsentation_Bungaloweigentümer_Versand.pdf", die Anfang Juni 2021 an einige Bungaloweigentümer und nur an wenige Mieter im Quartier ausgehändigt wurde).

Das Luftbild zeigt die Fläche der geplanten Vernichtung der aktuellen Grünflächen durch die Neubauten inkl. Kleingartenanlage (links im Bild) und Spielplätzen.

Wie kann es sein, dass der VONOVIA hierfür, ohne B-Plan Änderung, die Bauvoranfrage positiv bestätigt wurde? Das widerspricht eindeutig gültigem Baurecht!

  • Endgültige Verbauung der letzten Frischluftschneise - Komplette Einkesselung und Aufheizung des Quartiers

Durch die massive Bebauung / Bauriegel würde die Nord-Süd-Frischluftschneise, mit der Frischluft in das Quartier gelangt, komplett geschlossen. Die Einkesselung und die Aufheizung des gesamten Wohn-Quartiers wäre die verheerende Folge.

Laut Planungshinweiskarte der Landeshauptstadt Düsseldorf (s. unten auf der Webseite dazu) würde die bestehende Ost-West-Luftleitbahn, welche vom Aaper Wald über die B52 zu den Bahngleisen Unterrath führt und weiter ausgebaut werden soll, durch die geplanten Bauriegel entscheidend blockiert.

Diese Luftleitbahn ist aber als Klimaschutzzone und Kaltluftbildungsgebiet ausgewiesen! Für die Rodung des alten Baumbestands von 80 Bäumen sollen lt. VONOVIA ca. 70 junge Bäume zum Großteil an anderer Stelle gepflanzt werden (die Planzungen in den Kleingärten sind dabei nicht berücksichtigt). Es wird Jahrzehnte dauern, bis die Pflanzungen vergleichbar sind.

Im vorgenannten Luftbild sowie in Google Maps (s. a. Google Maps Satelitenbild) sind die Luftschneisen (entlang der Bahnlinie sowie am Kettelbach) und die Grünflächen (noch) deutlich zu sehen.

Wie kann es sein, dass diese eindeutigen Fakten gegen die Planungshinweise der Stadt Düsseldorf verstoßen und trotzdem diese Bauvoranfrage positiv bestätigt wurde?

Ähnlich gelagerte Bebauungsfehler haben in der Vergangenheit deutlich gezeigt, dass eine solche unverhältnismäßige Wohnraumverdichtung den Verlust von Wohnqualität und Wohnwert zur Folge hat, da es nachfolgend regelmäßig zu großen sozialen, gesundheitlichen und letztendlich zwischenmenschlichen Problemen führt (Ghettos entstehen).

DDabei hat sich de Stadt Düsseldorf vorbildlich mit ca. 6 Millionen Euro für grüne Oasen in Düsseldorf eingesetzt.

Wir fordern, dass dieser letzte Grünstreifen, mit Biotop und Frischluftschneise, für D-Unterrath und Lichtenbroich so erhalten bleibt!

Moderne Bauvorhaben werden heutzutage ökologisch und ökonomisch nachhaltig geplant und ausführlich auf Sozialverträglichkeit geprüft, ... hier eindeutig Fehlanzeige!

Die letzte Flutkatastrophe zeigt uns (neben dem Klimawandel) die verheerenden Folgen, wenn letzte Grünflächen durch Beton ersetzt werden!

  • Zunahme der Bevölkerungs- & Verkehrsdichte um fast 40%

Die rot im Lageplan eingezeichneten Flächen stellen die 5 geplanten Bauriegel mit 140 Wohnungen dar. Allein die Häuserfronten der 3 mittleren Bauriegel am oberen Bildrand weisen eine Gesamtlänge von ca. 220m auf. Das entspricht einem ganzen Straßenzug und ist damit fast so lang wie die gewaltige Hochhaus-Schlange in der Mitte des Quartiers.

Die im o. g. Lageplan für einen geplanten Dachausbau gekennzeichneten Häuser (s. "D" im jeweiligen Haus) stellen laut VONOVIA Planung die 56 zur Aufstockung geplanten Dachgeschosswohnungen dar. Das wäre eine lang andauernde und Mega-Lärmbelastung für alle Anwohner:innen, nicht nur in diesen betroffenen Objekten!

Die Anzahl der Wohnungen würde von derzeit 508 WE um fast 40 % auf dann ca. 704 WE wachsen, bei gleichbleibender (bzw. geringerer) Freifläche.

Die Anzahl der Anwohner:innen würde im gleichen Maße um fast 40% damit von aktuell ca. 1.200 auf dann ca. 1.700 Personen ansteigen - auf gleicher Grundfläche im Quartier (Anzahl Anwohner:innen geschätzt im Verhältnis der gezählten Wohneinheiten zur von VONOVIA in einer Umfrage ermittelten Belegungsdichte).

Das ist maximale Wohnraumverdichtung für maximalen Profit!

In Düsseldorf haben 10 Haushalte durchschnittlich 9 Kfz = Faktor 0,9. Bei derzeitigen 508 Haushalten im Quartier entspricht das 457 Kfz. Die neu geplanten 196 Haushalte entsprechen weiteren 176 Kfz. Damit sind insgesamt 633 Kfz der Anwohner im Karree zu erwarten (ein Plus von fast 40%).

Im Quartier gibt es ca. 276 öffentliche Parkflächen. VONOVIA will insgesamt ebenfalls 276 Stell- und Garagenplätze bauen. Insgesamt stünden dann ca. 552 Parkplätze zur Verfügung. Der tatsächliche Bedarf liegt aber bei ca. 633 Parkplätzen!

Somit fehlen ca. 80 Parkplätze zzgl. ca. 50 Parkplätze für Besucher­fahrzeuge, Firmenwagen, Lieferdienste, Urlaubsparker usw. Wo sollen diese weiteren ca. 130 Fahrzeuge parken? Es gibt keine weiteren Parkflächen. Ein tägliches Verkehrs- und Parkchaos wäre vorprogrammiert!

  • Hohe Bau- und Bevölkerungsdichte korreliert mit der Zunahme von sozialen Spannungen und Aggressionen

Fast 40% Zuwachs an Anwohner:innen (und Kfz), bei gleichbleibender Infrastruktur und ohne weitere Freiflächen.

Soziale Spannungen in allen Bereichen und ein deutlicher Wohn-Qualitäts-Verlust
werden die Folge sein. Damit verliert das gesamte Quartier an Attraktivität und Wert.

Aus diesen Gründen lehnen wir dieses Bauvorhaben entschieden ab!

  • Zusätzlich, extreme Lärm-, Schmutz- und Ver­kehrsbelastungen im dicht bebauten Wohngebiet in der gesamten Bauphase von mind. 6-7Jahren (je Bestandsgebäude mit geplanten Sanierungen und Dachausbau ca. 1,5 Jahre)

Für dieses Bauvorhaben sind schätzungsweise mind. 10 Hochbaukrane erforderlich, die den Mintarder Weg durch notwendige Einsatzfahrzeuge und Zulieferungen massiv belasten würden. Zusätzlich müssten sicher auch etliche bestehende Parkplätze gesperrt werden, wodurch sich der „Parkdruck" deutlich erhöhen würde!

Da der Mintarder Weg nur einspurig befahrbar ist, würden die meisten Liefer- und / oder Baufahrzeuge ein erhebliches Hindernis darstellen. Der Siedlungsverkehr würde deutlich behindert und käme immer wieder zum Erliegen.

Das ist bei dieser nicht ausbaufähigen Infrastruktur und ca. 1250 Anwohner:innen unzumutbar!

Auch die beantragte Einbahnstraße löst dieses Problem nicht (siehe Antrag zur Schaffung einer Einbahnstraße: Mintarder Weg)!

Die beantragte Änderung der Verkehrsführung in eine Einbahnstraße würde keine Verkehrsberuhigung für das Quartier mit sich bringen. Stattdessen müsste jedes Kfz immer durch das ganze Quartier fahren, da es nur noch eine Zufahrt bzw. Ausfahrt gäbe. Durch eine Einbahnstraße würden die beiderseitigen kurzen Fahrtwege komplett wegfallen und stattdessen würden alle Fahrten - an allen Häusern vorbei - Jahr für Jahr durch das Kompletter Wohngebiet führen!

  • Die Fahrtwege aller Anwohner:innen würden sich dadurch mehr als verdoppeln!
  • Der Lärmpegel würde sich wegen der zusätzlichen Wegstrecken deutlich erhöhen (zusätzliche Belastung für alle Anwohner:innen).
  • Der CO2 Ausstoß würde sich mehr als verdoppeln, was eine Verschlechterung der Luftqualität zur Folge hätte (zzgl. Feinstaubbelastung, etc., Thema: Klimaschutz und Gebietserwärmung).
  • Gegenseitige Behinderungen und Staus der Kfz zu Stoßzeiten und immer wieder totale Blockierungen bei größeren Lkws, Lieferfahrzeugen und Falschparkern.
  • Die Verkehrsberuhigung durch die Seitenarme des Mintarder Wegs und des teilweise gegenläufigen Verkehrs mit Ausweichmöglichkeiten würde aufgehoben.
  • Die Geschwindigkeiten würden sich erhöhen und damit zur großen Gefahr werden, besonders für ältere Menschen, Tiere, spielende Kinder sowie für die Kinderbetreuungsstätte „Flohnest" am Mintarder Weg 38. Statt auf den möglichen Gegenverkehr achten zu müssen könnten, und würden erfahrungsgemäß, die Kfz schneller durch die Einbahnstraße fahren; Unfälle wären die logische Folge.
  • In den vergangenen Jahren waren weder Verkehrsopfer noch Unfälle durch Kfz's zu beklagen!

Also, was ist der Sinn und wo ist der Nutzen einer Einbahnstraße für die Anwohner:innen?

Durch eine Einbahnstraße würden die Ursachen der engen Besiedelung und der damit einhergehenden Verkehrsdichte, bei einspuriger Fahrbahn nicht behoben. Die Umwelt und die Anwohner:innen hingegen würden durch eine Einbahnstraße unnötig zusätzlich belastet!

Eine verstärkte Kontrolle der Ursache Falschparker, insbesondere an den Gefahrenstellen der Straßeneinmündungen, an denen diese zudem die Rettungswege für die Feuerwehr oftmals behindern, mit konsequenten Strafen und ggf. Abschleppen sowie das ebenfalls diskutierte Anwohnerparken würde den aktuellen "Parkdruck" dagegen besser entschärfen und die Verkehrssicherheit erhöhen.

  • Die VONOVIA-Werbung "Bezahlbarer Wohnraum" betrifft max. 29% aller neuen Wohneinheiten. Über 70% der Neubauten dürfen zu marktüblichen Neubaupreisen angeboten werden. Wegen der parallel zu den Dachausbauten geplanten umfangreichen Sanierungen (Modernisierungen) ist mit z. T. erheblichen Mieterhöhungen bei zahlreichen Bestandsmieter:innen zu rechnen. Gute Gewinnaussichten für Aktionäre! Den Preis dafür würden alle Anwohner:innen zahlen müssen!

Wir lehnen diese massive Baumaßnahme mit all ihren negativen Auswirkungen aufs Schärfste ab und bitten Sie bei diesem wichtigen Anliegen um Ihre Unterstützung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Sie widersprechen jeglichen zeitgemäßen Planungsstandards, führen zur Zerstörung der letzten Grünflächen und verschlechtern die Lebensqualität aller Anwohner:innen! Die gesamte Infrastruktur würde überfordert!

Unterzeichnen Sie daher diese Petition und zeigen Sie damit, dass auch Sie die mit den geplanten Maßnahmen verbundene räumliche und thermische Einkesselung sowie die Veränderung des Mintarder Wegs in eine Einbahnstraße ablehnen. Wir wollen der Bezirksvertretung 6 auf der nächsten Sitzung am 17.11.2021 die bis dahin gesammelten Unterschriften übergeben.

Wir hoffen, dass mit Ihrer Mithilfe unser Quartier, so wie es ist, erhalten bleibt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Ulrich und Thomas

280 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 500.