Städtebauliche Vielfalt am Molkenmarkt!

Städtebauliche Vielfalt am Molkenmarkt!

Petition für einen vielfältigen Molkenmarkt!
Aufruf des Bürgerforum Berlin e.V.
Der aktuell vom Senat ausgeschriebene Städtebauliche Wettbewerb für den Molkenmarkt droht zu scheitern. Denn wichtige Fragen sind seit Jahren unbeantwortet und es fehlt an essentiellen Vorgaben: So ist die Anzahl und Größe der zu planenden Baugrundstücke weiterhin ungeklärt. Ebenso wenig ist geklärt, ob und wie viele historische Leitbauten es geben soll. Die beiden öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften WBM und DEGEWO sollen hier möglichst kostenbewusst bauen. Diese Vorgabe erlaubt nur sehr eingeschränkt architektonische Details, urbane Vielfalt und anspruchsvolle Fassadengestaltung. So billig und schlicht sollte man am Molkenmarkt, im zentralen Schaufenster Berlins, nicht bauen.
Vielfalt geht anders! Es gibt in dieser vitalen Stadt Berlin viele Akteure, Baugruppen, Genossenschaften und engagierte Bauherrinnen und Bauherren, die hier gern ihr Bestes geben wollen. Der Stadtkern wird ohne diese Vielfalt der Eigentümerschaft nicht in der gewünschten Urbanität wiederentstehen.
Daher fordern wir eine Teilung des Areals in viele kleine und mittelgroße Grundstücke, die dann in einem Konzeptverfahren an die Wohnungsbaugesellschaften und an einzelne Bauherren – darunter Genossenschaften, Stiftungen und Baugruppen – in Erbpacht mit einem moderaten Zins vergeben werden. Von allen Akteuren am Molkenmarkt ist ein hoher Anteil an Mietwohnungen zu quersubventionierten Preisen von weniger als 10 EUR pro Quadratmeter zu realisieren. Nur mit einer Mischung von öffentlichen, kulturellen, nicht kommerziellen und privaten Nutzungen bekommen wir eine lebendige zukünftige Stadt, die Tag und Nacht belebt und beliebt ist.
Der Senat muss hierfür den Rahmen liefern, dem dann das Konzeptverfahren folgt. Nicht der bzw. die Meistbietende für ein Grundstück bekommt dabei den Erbpachtvertrag, sondern das überzeugendste Nutzungs- und Gestaltungskonzept.
Wir fordern mit dieser Petition alle Beteiligten auf, den städtebaulichen Prozess zu qualifizieren. Wir bitten alle Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt, uns in diesem wichtigen Anliegen zu unterstützen, damit der Molkenmarkt keine städtebauliche Ödnis bleibt!
Berlin, 1. Okober 2021
Dr.-Ing. Christian Müller (1. Vorsitzender)
Dr. phil. Benedikt Goebel (2. Vorsitzender)
Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner:
Prof. Bernd Albers
Bertram Barthel
Prof. Dr. Harald Bodenschatz
Daniel Buchholz
Dr. h.c. Friedrich Dieckmann
Prof. Dr. Eberhard von Einem
Vinzenz Freiherr von Feilitzsch
Bodo Fuhrmann
Willo Göpel
Ephraim Gothe
Volker Härtig
Karin Halsch
Thomas Harmstorf
Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm
Frank Jahnke
Niels Jonas, Hamburg
Christina Kautz
Dr. Klaus-Henning von Krosigk
Dr. Hans-Joachim Kuke
Christian Kutzner
Max Landero
Dr. Peter Lemburg
Prof. Hildebrand Machleidt
Dr. Helmut Maier
Prof. Dr. Christoph Markschies
Lutz Mauersberger
Tobias Nöfer
Giorgio Paschotta
Lea Rosh
Ülker Radziwill
Prof. Dr. Wolfgang Schäche
André Schmitz
Marie-Luise Schwarz-Schilling
Dr. Christian Schwarz-Schilling
Iris Spranger
Wolfgang Thierse
Gerwin Zohlen