Seit einiger Zeit müssen Schülerinnen und Schüler bei einer Inzidenz von ab 100 innerhalb von sieben Tagen in den Wechselunterricht und ab einer Inzidenz von 165 in Distanzunterricht.

Ich bin Berufsschülerin am Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg in Köln und es gibt viele Gründe, weshalb ich die Maßnahme "Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100" nicht unterstütze:

1. Viele Berufsschülerinnen und -schüler reisen mit dem ÖPNV an, sie setzen sich damit einem vermeidbaren Risiko aus
2. Viele Berufsschülerinnen und -schüler leben mit ihren Eltern, Geschwistern oder pflegenden Angehörigen zusammen. Sie setzen ihre Familien einem vermeidbarem Risiko aus.
3. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem überraschenden Beginn im Frühjahr 2020 ist das Homeschooling nun deutlich leichter und unkomplizierter geworden. Während des Wechselunterrichts in der Schule müssen die Lehrerinnen und Lehrer zwischen den online und vor Ort Lernenden hin- und herwechseln, da sich online und vor Ort Lernende gegenseitig nicht hören können
4. Die tägliche Messung mittels Corona-Schnelltest nimmt teilweise so viel Zeit in Anspruch, dass Lehrerinnen und Lehrer große Einbußen in ihrer Unterrichtszeit hinnehmen müssen
5. Am Ende schaffen wir weniger, als wenn wir im Distanzunterricht lernen würden
6. Vor der Durchimpfung der Gesellschaft bei gleichzeitig drastischer Einschränkung der Grundrechte, mutet diese Form des Unterrichts wie eine unnötige Inkaufnahme von Ansteckungen bei gleichzeitig unzureichender Umsetzung an

Ich fordere daher, dass der Zwischenschritt "Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100" in Berufsschulen von der Regelung "Distanzunterricht ab einer Inzidenz von 100" in Berufsschulen abgelöst wird.