Stoppt die Auskiesung in Duisburg-Homberg

Stoppt die Auskiesung in Duisburg-Homberg
Eines vorweg: Uns ist bewusst, dass es hier um wirtschaftliche Interessen geht. Die Firma Hülskens ist ein Unternehmen und wie jede Firma bestrebt, sinnvoll zu wirtschaften und Gewinn zu erzielen. Uns ist ebenso bewusst, dass Arbeitsplätze und Steuereinnahmen einen wichtigen Teil bei den Erwägungen des Für und Wider spielen. Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Dennoch sind wir der Ansicht, dass die Gründe gegen eine weitere Auskiesung deutlich schwerer wiegen als die Argumente dafür.
Im Einzelnen möchten wir Folgendes zu bedenken geben:
1. Deichschutz:
Die Starkregenereignisse der letzten Jahre, insbesondere die Flutkatastrophe, haben gezeigt, dass ein intakter Deich Leben rettet. Duisburg ist währen des letzten Hochwassers knapp einer Überflutung entkommen. Wird der Bereich bis zur Holzbrücke ausgekiest, wird der Deich mit hoher Wahrscheinlichkeit unterspült und Homberg wird überflutet. Die Planungsänderung hat den Hochwasserschutz nicht berücksichtigt!
2. Naherholungsgebiet:
Die Rheinwiesen sind für die Einwohner Hombergs ein wichtiges Naherholungsgebiet, insbesondere für die Menschen, die nicht über ein Auto verfügen. Die fußläufige Erreichbarkeit ist wichtig, um allen Menschen die Möglichkeit zu geben, in der freien Natur wieder zur Ruhe zu kommen. Hundebesitzer, Familien mit Kindern, Rentner - sie Alle finden dort einen Platz, an dem sie sich entspannen können. Bitte nehmen Sie uns nicht dieses vergleichsweise kleine Stück Freiheit! Kinder, Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger, Angler, Hunde und Hundehalter brauchen diesen Platz!
3. Naturschutz:
Das entsprechende Areal ist ein Landschaftsschutzgebiet. Wird die Auskiesung fortgesetzt, ist Biodiversität nicht mehr gegeben. Die Konsequenzen daraus sind eine Einseitigkeit, deren langfristige Folgen nicht absehbar sind. Bis zu 180.000 arktische Wildgänse fliegen im November aus den sibirischen Brutgebieten bei uns ein und überwintern und überwintern zwischen Duisburg und dem niederländischen Nijmegen. Damit ist der Untere Niederrhein das größte Rastgebiet Westeuropas. Da Flächen wie diese europaweit immer seltener werden, ist der Erhalt der Gebiete sehr wichtig. Der untere Niederrhein wurde als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung ausgewiesen und große Flächen stehen inzwischen unter Naturschutz.
4. Klimaschutz:
Landschaftserhalt ist aktiver Klimaschutz!
5.) Beeinträchtigung der historisch gewachsenen Landschaft:
Landschaft ist ein Teil unserer kulturellen Identität, den wir uns nicht nehmen lassen möchten. Mit einer Auskiesung wird ein wertvolles Stück Kulturlandschaft zerstört.
6.) Gaspipeline:
In den Rheinwiesen verläuft eine Pipeline. Eine Auskiesung bedeutet, das die Pipeline verlegt werden muss. Das wiederum bedeutet, dass ein weiteres Stück Land bearbeitet und womöglich zweckentfremdet werden muss, um die Pipeline zu verlegen. Jeder zusätzliche Eingriff in die Natur ist eine Belastung für Klima und Umwelt.
7.) Nachfolgenutzung:
Es gibt keine! Wie soll das ausgekieste Stück Land genutzt werden? Es steht unter Wasser, man kann dort nicht mehr spazieren gehen Verfährt die Firma Hülskens mit einer Renaturierung auf gleiche Weise wie nach der letzten Auskiesung, wird keine stattfinden. Die vollmundig angekündigte Renaturierung hat de facto nicht stattgefunden; es sei denn, man zählt das Auswerfen von ein paar Grassamen als vollumfängliche Renaturierungsmaßnahme!
Lasst nicht zu, dass uns wieder einmal ein Teil unserer Grünfläche genommen wird! Es macht uns traurig und ja, auch wütend. Mit jeder Erholungsmöglichkeit, die uns genommen wird, verstärkt sich die bittere Gewissheit, das Geld die Welt regiert.
Wir lieben unsere Stadt und das Rheinufer in Homberg ist ein essenzieller Teil unserer Welt!
Helft uns, das Rheinufer so zu bewahren, wie wir es vor uns sehen!