Stopp der Eskalationsspirale!

Die Bundesregierung will in einer Hauruck-Aktion über die wirtschaftlichen Sanktionen und die sofortige Lieferung von Waffen an die Ukraine hinaus ein Sondervermögen von 100 Milliarden für Aufrüstung etablieren.

Nicht einmal das Parlament ist bislang in diese folgenschwere Entscheidung über die Aufrüstung in dieser Größenordnung einbezogen. In der momentan aufgeheizten Stimmung wird es Gegnern dieser Entwicklung schwer gemacht, sich überhaupt zu Wort zu melden.

Auf Aufforderung der Ukraine hin bietet die EU-Komissions-Chefin in dieser spannungsgeladenen Situation die zukünftige EU Mitgliedschaft an.

Eine weitere Reaktion Deutschlands ist, nun doch Waffen an die Ukraine zu liefern.

Westliche Politiker*innen gehen also von der Annahme aus, man könne Putin ausschließlich damit stoppen, dass man ihn mit massivem Druck in die Enge treibt.

Der psychologisch verständliche Wunsch nach sofortiger „Vergeltung“ muss sich aber die alles entscheidende Frage gefallen lassen: Wie kann man den Verlust von Menschenleben soweit wie irgend möglich verhindern?

Massaker, Zerstörung und unendliches Leid gibt es in jedem Krieg genau in dem Ausmaß, in dem eine Verteidigung militärisch stattfindet. Gegen Unbewaffnete mit brutaler Gewalt vorzugehen, ist auch für Militär-Menschen unendlich viel schwerer.

Die Geschichte zeigt auch: Es gibt erfolgreiche Formen des gewaltfreien Widerstands. Der Ruhrkampf nach dem 1. Weltkrieg gegen die französische Besatzung und die Bewegung Gandhis gegen die Kolonialmacht England sind die bekanntesten Beispiele. Es handelt sich keineswegs um Traumtänzereien realitätsferner Idealisten – realitätsfern erscheinen eher die Scharfmacher, die die Lösung in der Eskalation sehen.

Wieso ignorieren unsere führenden Politiker*innen die Möglichkeit, dass Putin, ehe er aufgibt, ohne jede Rücksicht auf eigene Verluste alles und alle in den Abgrund reißt?

Politiker*innen auf allen Seiten – Putin als derzeitiger Aggressor selbstredend ganz weit vorneweg - nehmen uns in Europa mit unseren Leben im Augenblick in Geiselhaft für ihr unbedachtes Pokerspiel.

- Für uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und bestmögliche zivile Hilfe!

- Für massiven Widerstand gegen den russischen Imperialismus - aber gewaltfrei!

- Für Gewaltfreiheit in Konflikten auch zwischen Staaten - jetzt und zukünftig!

Gehen wir auf die Straße!