Stopp der Planungen einer BHC-Arena am Weyersberg für 100 Millionen!

Stopp der Planungen einer BHC-Arena am Weyersberg für 100 Millionen!
Warum ist diese Petition wichtig?
BHC Arena - Mensch, wer soll das bezahlen?!
In Solingen (Weyersberg) wird eine Event-Arena geplant, die als Heimspielstätte für den Bergischen-Handball-Club dienen soll. Das Gesamtprojekt wird die hochverschuldete Stadt mindestens 100 Millionen Euro kosten. Gleichzeitig sind bereits jetzt negative Folgen für den Klimaschutz, den Breitensport und das soziale Miteinander in unserer Stadt bekannt. Die Schulden, die dieses Projekt verursacht, werden alle Solingerinnen und Solinger tragen müssen! Das Bündnis lebenswerter Weyersberg, bestehend aus Anwohnenden und zivilgesellschaftlichen Organisationen* lehnt dieses Vorhaben ab und unterbreitet eine andere Lösung.
Wir brauchen Ihre Unterschrift, um das Projekt jetzt noch stoppen zu können! Unterstützen Sie mit dieser Petition unsere Beschwerde (gemäß §24 GO NRW) an den Stadtrat:
Der Stadtrat hat mehrheitlich den Beschluss gefasst, am Weyersberg eine Event-Arena für bis zu 8.000 Menschen zu bauen, deren Baukosten voraussichtlich bedeutend höher liegen werden als die zum Jahresende 2021 offiziell genannten 50 bis 70 Mio. Euro. Damit bin ich ausdrücklich nicht einverstanden und spreche mich für den Stopp dieser Planungen aus.
*Das Bündnis setzt sich zusammen aus Anwohner:innen, Fridays For Future, Bürgerinitiative "Solingen Gehört Uns!", Jugendstadtrat, Bund für Umwelt und Naturschutz, Naturschutzbund, Parents 4 Future
Deshalb fordern wir den Stopp der Arena-Planungen:
Bereits jetzt werden für die laufenden Gutachten schon mindestens 880.000 Euro ausgegeben. Dabei ist schon heute absehbar, dass die Arena zur Schuldenfalle wird, zumal sich die Kostenschätzungen schon jetzt mehr als verdoppelt haben. Wir fordern den Stopp der weiteren Planungen, da die Arena
- inklusive des Baus zweier neuer Kreisverkehre und absehbarer Baukostensteigerungen über 100 Millionen Euro kosten wird
- mit neuen Schulden finanziert wird, obwohl Solingen mit einer Milliarde Euro Schulden eine der ärmsten Städte NRWs ist
- nachweislich eine neue Wärmeinsel produziert. Die Arena blockiert Kaltluftströme, sodass es zu stärkeren Hitzewellen im Stadtteil kommt, die unsere Gesundheit, gerade die der älteren Menschen, gefährden
- den Kunstrasenplatz und die Bolzplätze am Weyersberg zerstört, welche von vielen Anwohnenden und Vereinen genutzt werden
- teure Ersatzbauten für die wegfallenden Sportangebote notwendig macht, welche dann an ganz anderer Stelle errichtet werden müssen
- Verkehrschaos und Parkraummangel verstärkt, da keine realisierbare und ausreichende Bus- oder Zug-Anbindung der Arena bedacht wird
- laut des städtischen Gutachtens jährlich ein Millionendefizit abwirft, das durch die Allgemeinheit getragen werden muss
- aufgrund der steigenden Lärmbelastung den Wert der Immobilien am Weyersberg senken wird.
Alle Fakten zum Arena-Bau hier und unter bhc-arena.de
Der Rat hat mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und BfS eine Grundsatzentscheidung für den Bau einer Mehrzweck-Arena am Weyersberg gefasst. Hierzu gibt es ein von Oberbürgermeister Tim Kurzbach bestelltes Gutachten, wonach:
- der Bau insgesamt 50 Millionen Euro kosten soll
- dafür jährlich 1,57 Millionen für das Darlehen gezahlt werden müssten
- die heutige Klingenhalle abgerissen und die Arena u. a. auf dem ersten Fußballplatz,
der an den Weyersberg-Parkplatz angrenzt und den Bolzplätzen errichtet wird - sie alleiniger Austragungsort der BHC-Spiele sein und 5300 Plätze für den Handball und maximal 8000 Plätze für Events bieten soll
- Baubeginn 2023 sein soll
Die Argumentationsgrundlage des Oberbürgermeisters war, dass ein Neubau der Arena mittelfristig kostengünstiger als eine Sanierung der Klingenhalle sei. Diese Aussage ließ sich bereits mit Blick in das nichtöffentliche Gutachten widerlegen, da bei der Gegenüberstellung unter anderem das positivste Szenario im Hinblick auf die sportliche Situation des BHC sowie auf die Auslastung der Hallenkapazitäten durch Kulturveranstaltungen gegengerechnet wurde, Haushaltsbelastungen für den Schulsport ignoriert wurden sowie sämtliche Zusatzkosten der Infrastruktur nicht in die Gesamtrechnung miteingepreist wurden. Das Argument des „Kostenvorteils“ des Arena-Baus gegenüber der Klingenhallen-Sanierung ist allerdings spätestens seit dem 17. Februar 2022 sowieso hinfällig, als der Rat die Prüfung der Arena in die Prüfung eines „Sportquartiers“ umwandelte, bei dem zusätzlich zum Bau der Arena
- eine Modernisierung der Klingenhalle/ein Ersatzbau für die Klingenhalle an anderer Stelle
- der Bau eines Parkhauses mit 500 Stellplätzen
- die Ausstattung der Kreuzungen Weyersberger Str./Augustastraße/Kotter Str. sowie Dickenbusch mit zwei Kreisverkehren
- die Einrichtung eines Bedarfshaltepunktes „Kirschbaumerstraße“
- die Einrichtung einer Linksabbiegespur auf der Kotter Straße in Richtung Mangenberger Straße
geprüft werden sollen. Weitere finanzielle Auswirkungen können sich zudem optional ergeben durch eine Verlegung des Kunstrasenplatzes Weyersberg 2 – sollte kein Anbau der Arena Bergisch Land an die bestehende Klingenhalle unter Ausnutzung der derzeitigen Parkplatzfläche möglich sein.
Somit ist festzuhalten, dass die bei der Vorstellung des Vorhabens im Oktober 2021 durch den Oberbürgermeister genannten 40 Millionen Euro Baukosten in Betrachtung der oben genannten Mehrkosten für das Sportquartier, der aktuell üblichen Baukostensteigerungen durch steigende Rohstoffkosten sowie Planungskosten auf über 100 Millionen Euro korrigiert werden müssen.
100 Millionen Euro können wir besser investieren!
Das Bündnis lebenswerter Weyersberg stellt fest:
Solingen hat erhebliche Probleme, den Aufgaben im Kampf gegen die Klimakrise und gegen soziale Ungleichheit gewachsen zu sein. Hierfür werden nicht annähernd vergleichbare Summen ausgegeben wie für den Neubau der „Arena Bergisch Land“:
- Solingen verkauft sich mit dem Ruf als nachhaltige Stadt. Die Schaffung einer geschlossenen und dauerhaften Wärmeinsel, angefangen am Mangenberg bis in die gesamte Innenstadt, ganz ohne Abkühlung, in Folge des Baus der „Arena Bergisch Land“ im Bereich Weyersberg, spricht eine andere Sprache: Sinkende Lebensqualität der Anwohner*innen von Nord- und Innenstadt. Ein Gutachten der Stadt Solingen belegt bereits, dass der Bau zur weiteren Erhitzung der Innenstadt führt. Derartige „Wärmeinseleffekte“ führen zu Temperaturanstiegen um bis zu 10° C im Vergleich zum unbebauten Außenbereich. Dies kann in den Sommermonaten unerträglich sein. In den letzten Jahren starben in Deutschland jährlich etwa 6000 Menschen aufgrund von Hitze.
- Wie diese Seite zeigt, gibt es viele Möglichkeiten, 100 Millionen Euro sinnvoll auszugeben. Schon ein kleiner Teil dieser Summe könnte viel bewirken. Einige Beispiele wären ganz konkrete Ansatzpunkte, um etwas für das Klima zu tun: Die Förderung von Photovoltaik-Anlagen und kostengünstigen, klimaschonenden Heizungen, der massive Ausbau von Radwegen, Taktverbesserungen im ÖPNV und Stadtbegrünung sind Maßnahmen, die schon längst von Kommunen umgesetzt werden, die es mit dem Klimaschutz ernst meinen.
- Das Bündnis lebenswerter Weyersberg kritisiert deutlich: Im sozialen Bereich fehlen an vielen Stellen die Gelder. Es mangelt an Kapazitäten bei KiTa-Plätzen, dem Offenen Ganztag und der Jugendhilfe. Transferleistungen kommen bei vielen Kindern und Jugendlichen nicht mal mehr an, die niederschwellige Zugänge zu Angeboten und Beratungsinfrastruktur benötigen. Allein für die Projektplanung der Arena Bergisch Land werden hingegen mal eben 880.000 Euro locker gemacht. Eine Arena kommt zudem in der Realität nur einem wohlhabenderen Publikum zugute
Unser Lösungsvorschlag:
Eine Sanierung der Klingenhalle ist und bleibt, nicht nur aus unserer Sicht, die sinnvollste Lösung. Angesichts der desaströsen Haushaltslage muss das wenige Geld besonders nachhaltig investiert werden. Es gibt genug Baustellen in unserer Stadt: Im sozialen Bereich, im Busangebot, beim Klimaschutz, bei den Freizeitangeboten… Bei einem derartigen wirtschaftlichen Risiko für die Stadt, nicht nur mit negativen finanziellen, sondern auch klimatischen und sozialen Langzeitfolgen, würde der Bau der BHC-Arena dem Ruf des Handball-Clubs eher schaden, als seine Position zu stärken. Dies wird den Erfolg des Spitzensports in Solingen sogar langfristig eher gefährden als fördern.
Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie:
- den Stopp der Planungen für die Arena
Als Bündnis lebenswerter Weyersberg und Anwohnerschaft fordern wir weiterhin
- die Sanierung der Klingenhalle zur gemeinsamen Nutzung durch Schul-, Breiten- und Spitzensport
- Maßnahmen für und mit den Menschen in unserer Stadt zu beschließen, zum Beispiel:
- Mehr kostengünstigen, sanierten Wohnraum
- Eine deutliche Aufstockung des Busangebots
- Mehr kostenlose Freizeitangebote
- Eine transparente Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung des Weyersbergs
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