Steinkohle aus Kolumbien keine Alternative für russische Energieträger!

Steinkohle aus Kolumbien keine Alternative für russische Energieträger!

250 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 500.
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Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Raphael Berendsohn

Seit dem EU-Beschluss vom 8. April für das Embargo gegen den Import russischer Kohle ab August 2022 sucht die frisch gewählte Bundesregierung nach Alternativen. Teil dieser Bemühungen aus Berlin konzentrieren sich auf die größte Steinkohlemine Lateinamerikas "El Cerrejón“. Diese gehört seit 2021 vollständig dem schweizerischen multinationalen Konzern „Glencore“. Eigentlich hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr die Schließung der Mine verkündet. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch die aktuell hohe Rohstoffnachfrage revidiert.

„Es ist eine große Enttäuschung, dass Deutschland als Land, das den Kohleausstieg vollzieht, heute wieder Kohle von einer Firma kaufen will, die laut Gerichtsurteilen Menschen-, Umwelt- und Gebietsrechte verletzt hat“, äußerte sich die Anwältin Rosa María Mateus vom renommierten Anwaltskollektiv „Cajar“ gegenüber der taz.

4 Gründe, warum der Import aus El Cerrejón gestoppt werden muss:

  1. Die Kohlemine befindet sich in der Halbwüstenregion "La Guajira" auf dem Gebiet des indigenen Volks Wayúu. Die dort herrschende Wasserknappheit und -Verschmutzung würde durch die Reaktivierung der Mine nur verstärkt werden. Das indigene Volk sowie umliegende Gemeinschaften würden jegliches Recht auf sauberes Wasser, Gesundheit und Ernährungssicherheit verlieren. Einheimische müssen bereits jetzt mit weniger als 1 Liter Trinkwasser pro Tag auskommen.
  2. Die in der Kohlemine tätigen Arbeiter:innen leiden seit Jahren unter massiven Arbeitsrechtsverletzungen und Verstößen gegen Gesundheits- und Sicherheitsauflagen auf dem Minengelände. Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen Gewerkschaften und Glencore. Erst letztes Jahr hat das Unternehmen kurzfristig alle Beschäftigten suspendiert, nachdem entlassene Minenarbeiter:innen und Ureinwohner:innen eine Schienenblockade errichtet hatten.
  3. Neuinvestitionen in den Abbau von Kohle zu stecken und dabei für den Kohleausstieg 2030 zu propagieren ist ein Widerspruch in sich. Wenn es die deutsche Bundesregierung mit ihren Klimazielen wirklich ernst meint, sollte sie die Krise nutzen und jetzt den Ausbau von erneuerbaren Energien fördern.
  4. Glencore verspricht seit 40 Jahren Fortschritt, Entwicklung, bessere Arbeitsbedingungen und die Einhaltung der Umweltstandards. Gebracht hat die Firma ausschließlich Vertreibung, Enteignung, Luft- und Wasserverschmutzung und Atemwegserkrankungen, vor allem bei Kindern. Zudem wurden jene verfolgt und ermordet, die auf diese Missstände aufmerksam machten. Wie kann Deutschland im guten Gewissen mit solch einem Unternehmen kooperieren?

Mit dieser Petition setzt Du ein Zeichen gegen Großkonzerne und für Menschenrechte und Umweltschutz!

 

Quellen:

https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/europaeische-wirtschaftspolitik/5-eu-sanktionspaket-gegen-russland-vom-8-april-2022-69646

https://taz.de/Umstrittene-Kohle-aus-Kolumbien/!5851664/

https://www.rnd.de/politik/kolumbien-kohle-embargo-gegen-russland-bedroht-menschenleben-XNSRAQYXSRFPHD6EKLYFI3G2QY.html

https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/wenn-nur-die-kohle-zaehlt-der-tagebau-el-cerrejon-im-norden-kolumbien/

https://www.labournet.de/internationales/kolumbien/gewerkschaften-kolumbien/streik-im-kolumbianischen-steinkohlebergbau-deutsche-abnehmer-in-der-kritik/

https://www.rf-news.de/2021/kw22/el-cerrejon-sperrt-10-000-kumpel-aus

 

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