Solidarität mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst #MehrBrauchtMehr

Solidarität mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst #MehrBrauchtMehr
Warum ist diese Petition wichtig?

Liebe Eltern,
es ist gut und richtig, dass Sie sich aufregen, wenn die Erzieher:innen wieder streiken und Ihr Kind nicht betreut werden kann. Uns ist bewusst, dass Sie und Ihre Kinder momentan die Leidtragenden sind! Ein Streik ist leider nur dann effektiv, wenn er weh tut.
Solidarisieren Sie sich mit uns und erhöhen Sie den Druck auf die Arbeitgeber! Denn Notbetreuung und geschlossene Kitas könnten in wenigen Jahren schon nicht mehr die Ausnahme, sondern tägliche Realität sein! Bis 2030 fehlen alleine in Baden-Württemberg 40.000 Fachkräfte! Wir müssen jetzt zusammen handeln und für eine flächendeckende und nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen kämpfen, um dies zu verhindern! Immer größer werdende Gruppen bei immer weniger werdendem Personal und ein stetig wachsender Verwaltungsaufwand stellt uns täglich vor nicht bewältigbaren Herausforderungen. An eine kindgerechte Förderung ist unter diesen Umständen nicht mehr zu denken.
Burn-Out, körperliche und psychische Erschöpfung unter uns pädagogischen Fachkräften, ist ein ständiger Begleiter in unserem Arbeitsfeld. Die bittere Wahrheit ist, dass die meisten Kolleg:innen diesen Beruf nicht bis zu ihrer Rente ausüben (können).
Stellen Sie sich vor: Sie betreuen mit ihrer Kollegin 22 Kinder. Drei davon haben einen erhöhten Förderbedarf, fünf der Kinder tragen eine Windel. Mindestens die Hälfte der Kinder hat einen hohen Sprachförderbedarf, einige Kinder haben sehr viel Energie und einige sitzen einfach nur still in einer Ecke und schreien in sich hinein, da wir zu wenig Personal haben, uns darum zu kümmern. Gleichzeitig bedeutet es für den Beruf auch fehlende Angebote, fehlende Projekte oder Ausflüge für die Kinder, aber auch fehlende Dokumentation und Kooperationsarbeit mit Eltern und anderen wichtigen Institutionen. All diese Aufgaben unter dem Deckmantel einer angeblich dem mittleren Gehalt entsprechenden tariflichen Bezahlung gepaart und keiner Vergütung des schulischen Anteils während der Ausbildung. Stellen Sie sich nun vor, das wäre Ihr Job. Oder schlimmer: Eines dieser 22 Kinder wäre Ihres! Würden Sie so arbeiten wollen? Sollten Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten können, freuen wir uns über Ihre Bewerbungen, denn gutes Personal haben wir bitter nötig! Nur mit Ihrer Unterstützung können wir beim Arbeitgeber etwas erreichen. Falls sich in dieser Tarifrunde nichts bewegt, werden auch wir in Betracht ziehen müssen, über Jobalternativen nachzudenken…
Ihre pädagogischen Fachkräfte aus dem Rems-Murr-Kreis