Aufklärung über psychische Erkrankungen als fester Bestandteil des Lehrplans

Aufklärung über psychische Erkrankungen als fester Bestandteil des Lehrplans
Warum ist diese Petition wichtig?

10-20 % aller Kinder und Jugendlichen leiden an einer psychischen Störung. Stellen Sie sich vor, dass in jeder Schulklasse (bei einer Klassengröße von 30 Schüler*innen) etwa 3-6 Schüler*innen psychisch erkrankt sind. Das sind 46.000 - 92.000 Schüler*innen in Berlin, die mit einer psychischen Störung leben müssen!
Homeschooling, Lockdowns und die Angst vor einer Covid-19-Erkrankung stellen eine weitere Belastung der mentalen Gesundheit Kinder- und Jugendlicher dar: laut Daten der Versicherung KKH stieg im Jahr 2020 in ganz Deutschland die Zahl der Sechs- bis Achtzehnjährigen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, um 20 Prozent!
Der Schule kommt eine besondere Verantwortung bezüglich der Prävention psychischer Erkrankungen zu, die aus den Bildungs- und Erziehungszielen in § 3 Abs. 3 S. 8 und 9 des Berliner Schulgesetz herausgelesen werden kann: "Schulische Bildung und Erziehung sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere befähigen, (...) ihre körperliche, soziale und geistige Entwicklung durch (…) eine gesunde Lebensführung positiv zu gestalten (…) (und) Freude am Leben (...) zu entwickeln (…)“.
Bis jetzt gibt es allerdings kein klares, allgemeingültiges Konzept, wie psychische Erkrankungen Eingang in den Unterricht finden. Das entspricht nicht dem Berliner Schulgesetz und im Hinblick darauf, wie viele junge Schüler*innen an psychischen Problemen leiden, übernimmt die Schule zu wenig Verantwortung.
Es ist zwar nicht möglich, dass die Schule die Rolle von Therapeut*innen übernimmt oder verhindert, dass Schüler*innen an psychischen Erkrankungen leiden werden. Aber sie kann einen Teil zu einer Gesellschaft beitragen, in der ein offener und konstruktiver Umgang mit psychischen Problemen gefunden wird, schädliche Tabus gebrochen und die Betroffenen nicht stigmatisiert werden. Betroffenen sollen Möglichkeiten gezeigt werden, wie sie sich Hilfe holen können.
Dabei können Schulen helfen, indem sie die Aufklärung und Bildung über psychische Erkrankungen und Probleme fördern.
Forderung
Die Aufklärung über psychische Erkrankungen soll als fester Bestandteil in den Lehrplan Berliner Schulen aufgenommen werden (ähnlich wie die Sexualaufklärung). Dabei soll das genannte Thema in den Klassen 7 und 10 behandelt werden. Über folgende Punkte sollte besonders informiert werden:
- Krankheitsbilder, deren Symptome, Verlauf und Verbreitung;
- psychische Herausforderungen und Probleme, die in der Jugendzeit auftreten können
- Therapiemöglichkeiten und Anlaufstellen
- Leitfäden für Betroffene und Angehörige
- Möglichkeiten, die mentale Gesundheit und eigenen Ressourcen zu stärken
Quellen
https://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/zahlen-und-fakten/
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/kinder-corona-111.html