Blauer See für alle – Erlebniswelt erhalten

Blauer See für alle – Erlebniswelt erhalten
Warum ist diese Petition wichtig?
Der Blaue See ist etwas Besonderes und soll es bleiben.
Jede Ratingerin, jeder Ratinger kennt das Areal, die allermeisten Dumeklemmerinnen und Dumeklemmer verbinden damit schöne Freizeiterlebnisse – Kindheitserinnerungen, Spaziergänge, Spiel und Spaß und Naturerlebnis für Groß und Klein. Wir sagen: Genau das muss der Blaue See bleiben. Ein Ort, der allen Menschen, allen Gruppen zur Verfügung steht. Die Erlebniswelt hat an diesem „Ort für alle“ eine wichtige Funktion.
Momentan wird das gesamte Areal neu geplant. Märchenzoo und Naturbühne sollen ertüchtigt, ein neues Umweltbildungszentrum soll gebaut werden. Damit sind wesentliche Teile des Areals benannt und mit konkreten Plänen versehen.
Nur die Erlebniswelt kommt in den Plänen nicht vor. Sie soll ganz offensichtlich verschwinden.
Es wird zwar mitunter aus dem Raum von Politik und Verwaltung noch ein ergebnisoffener Planungsprozess suggeriert, aber sowohl die Planungsvorgaben für den Gestaltungswettbewerb wie auch die im Januar durchgeführte Videokonferenz zur Bürgerbeteiligung sprechen eine deutliche Sprache.
Die Funktion, die die Erlebniswelt in einem breiten und integrativen Freizeitangebot der Stadt spielt, wird damit leider völlig ignoriert.
Die gesamte Planung hat eine soziale Schieflage, denn gerade für Familien mit geringem Einkommen ist die Erlebniswelt wichtig. Ein solches Angebot, bei dem die Kinder (auf einem sicheren Areal) nach Herzenslust toben, spielen, hüpfen, Rennen fahren oder auf sonstige, ganz der Fantasie überlassene Art einfach Kind sein können, während die Eltern für das sprichwörtliche „kleine Geld“ Getränke und Snacks in einem entspannten und gemütlichen Umfeld genießen können, ist äußerst selten – in Ratingen wohl einzigartig. Hinzu kommt der besondere Charme – eine ganze kleine Welt voller Geräte, Spiele und Schnickschnack, die es zu entdecken gilt. Eine Stoppuhr, die bei anderen kommerziellen Angeboten schnell den Preis für den Aufenthalt nach oben treibt, gibt es nicht. Hinzu kommen Angebote für Gruppen, die in Ratingen ebenfalls selten, in der Preisklasse kaum zur Verfügung stehen: Vereinsversammlung, Jubiläums-, Geburtstags-, Abschlussjahrgangsfeiern – solche Veranstaltungen für Jung und Alt können in der Erlebniswelt durchgeführt werden. Noch, denn die Erlebniswelt soll verschwinden.
Was in der öffentlichen Debatte vor allem fehlt, ist eine ehrliche Bedarfsanalyse für verschiedene Gruppen. Es klingt eine fast elitär anmutende Planung an. Denn die diskutierten Angebote entsprechen den vermuteten Bedarfen einer gehobenen Mittelschicht, die es schön, modern und bildungsorientiert haben will. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wenn man ein schönes, modernes Restaurant möchte, wird sich das in den Preisen niederschlagen. Wenn man ökologische Bildungsangebote in den Mittelpunkt stellt, wird das nicht alle Gruppen ansprechen. Und wenn man dann auf den geplanten Kinderspielplatz verweist, der ja kostenlos sein wird, dann geht damit die Botschaft einher, dass Eltern mit niedrigem Einkommen sich mit dem Picknickkorb auf (hoffentlich nicht) harte Parkbänke setzen dürfen – alles andere mag dann teuer oder an alternative Bedürfnisse gerichtet sein. Dass es auch wertvoll sein kann, zwischen kostenlosen Angeboten und eher gehobenen Angeboten ein mittleres, günstiges und gleichzeitig größeres Angebot zu machen, scheint bislang keine Idee wert gewesen zu sein. Abenteuer-Spielplätze haben wir glücklicherweise in Ratingen und im Kreis Mettmann bereits einige, die Erlebniswelt mit ihren Angeboten ist aber einzigartig. Warum sollte man etwas „zerstören“, was es nur einmal gibt? Und warum sollte ein Spielplatz mit Wasserelementen nicht in die Erlebniswelt integrierbar sein?
Braucht die Erlebniswelt ein Update? Ja, klar.
Das Erscheinungsbild hat Charme – Kinderaugen sind auch viel weniger verwöhnt als der designorientierte Erwachsene gerne annimmt. Aber natürlich müssen an Gelände, Geräten und Gebäuden Modernisierungen vorgenommen werden. Wenn eine Perspektive zur Fortführung der Erlebniswelt bestünde, wäre das sicher kein großes Problem. Warum nicht mit Kindern, mit Familien, mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Workshop veranstalten und Ideen zur Gestaltung sammeln? Wenn gerade die Kinder sich selbst ihre Erlebniswelt bauen können, ist die Attraktivität des Angebots von vorneherein gesichert. Bei einer funktionierenden und alle einbindenden Kinder- und Jugendbeteiligung ist Ratingen schließlich bestens aufgestellt. Auch die Frage der Trägerschaft kann neu gestellt werden – weiterhin in der Hand des jetzigen Betreibers, als Stiftung oder Ähnliches – über die beste Lösung wäre zu sprechen.
Nur: Was stirbt, kann nicht schöner werden.
Wir wollen die Erlebniswelt erhalten.
Bitte unterstützen Sie uns dabei, den Blauen See als „Ort für alle“ zu erhalten.