Medizin- + Psychiatrieopfer verliert seine Würde u. fordert marktübliche Unterkunftskosten

Medizin- + Psychiatrieopfer verliert seine Würde u. fordert marktübliche Unterkunftskosten

von Bert Gölden - Eile ist geboten, denn sonst droht mir in Kürze die Wohnungslosigkeit und weitere Verluste der wenigen Güter die mir noch geblieben sind. „Gleichgültigkeit ist der Feind des Menschen“ sind Ihre Worte Herr Landrat, und warum gehen Sie dann seit Jahren gleichgültig mit mir um? Sie bringen mir keinerlei Einsicht und Anerkennung entgegen, und zahlen Unterkunftskosten nach einem sogenannten schlüssigen Konzept die sich weit unter den tatsächlichen Mietspiegeln der Gemeinden befinden. Das schlüssige Konzept ist nichts anderes als eine Mogelpackung, und das wissen Sie auch. Was damit erreicht wird ist eine Ghettoisierung verarmter Menschen in einer Region wo die Mieten am günstigsten sind, und dass ist nur im nördlichen Kreisgebiet gegeben. Ich bin nicht bereit mich als Schwerkranker einer solchen Ghettoisierung auszusetzen. Was ich fordere ist ein sozialer Mietzins der an den marktüblichen Mietpreisen angelehnt wird, der es mir ermöglicht im gesamten Kreisgebiet angemessenen Wohnraum finden zu können, denn das Grundrecht besagt dass ich frei entscheiden darf wie ich leben und wo ich wohnen möchte. Es darf auch Niemand wegen einer Behinderung benachteiligt werden, und als mehrfaches Ärzte-Opfer sollte mir fühlbare Akzeptanz entgegen gebracht werden.
Das von Ihnen so hoch gelobte schlüssige Konzept gehört in der jetzigen Form auf den Müll, und zwingt die bedürftigen Menschen dazu sich bei einem beabsichtigten oder zwingenden Umzug stets kleineren Wohnraum suchen zu müssen als erlaubt ist. Eine Behinderung stellt aber nicht selten zusätzliche besondere Ansprüche an Wohnraum und Umfeld, um nicht seine Menschenwürde und Selbstbestimmung komplett und dauerhaft aufgeben zu müssen. Sie stellen sich meiner Entwicklung in den Weg und verlangen dass ich mich weiter und weiter abbaue, und das geht zu weit und ist nicht mehr hinnehmbar. Wie auf dem obigen Foto erkennbar wurde auch meine Würde schon extrem angetastet, denn ich musste 4 volle Jahre in einem verwahrlosten Zustand verbringen. Die Grundrechte sind auch von Ihnen zu achten. Zumindest ist nicht sicher gestellt dass ich eine erlaubte 65 qm Wohnung für die nach schlüssigem Konzept anerkannte Kaltmiete von 322,- € finden und beziehen kann. Allerhöchstens wären für diese geringe Miete 35 bis 40 qm zu bekommen. Im gesamten Südkreis sind pro qm Wohnraum 8,- € die Realität.
Auszüge aus meinem schweren Leben
Seit meiner Kindheit leide ich an verschiedenen Zwangsstörungen (Waschzwang, Kontrollzwang, Gedankenzwänge und weitere) - heute bin ich 64 Jahre. Relativ früh plante und baute ich mir ein Eigenheim, bereits mit 23 Jahren. Das Haus wurde für mich unbewusst zu einem Schutzwall, in dem die Krankheit wenig Freiraum einnehmen konnte und mein Leben nur gering erschwerte. Es gab damals einen GdB von 50%, und mittlerweile ist daraus ein GdB von 80% geworden. In dem Haus erlebte ich eine gewisse Sicherheit, und ich war fähig ein selbstbestimmtes Leben zu führen, und war auch verheiratet. Bereits mit 14 Jahren begann ich eine Lehre zum Schriftsetzer, und später folgte noch eine Weiterbildung zum Fotosetzer.
In den darauf folgenden Jahren vertraute ich mich einer Fachärztin für Nervenheilkunde an. Dies stellte sich später als mein größter Fehler heraus. Eine erfolgversprechende Therapie wurde nie durchgeführt, und stattdessen bekam ich die Härte einer grundlosen zwanghaften Einweisung in die Psychiatrie zu spüren, und dies war 1990 im Alter von 35 Jahren. Ein weiterer unverantwortlicher ärztlicher Fehler war eine Verordnung von Tavor 2,5 mg auf 3-mal täglich, also pro Tag eine hohe Dosis von 7,5 mg. Tranquilizer, worunter Tavor gehört, dürfen nicht zur dauermedikamentösen Behandlung verordnet werden, denn bereits eine Einnahmedauer von über 6 Wochen kann eine Medikamentensucht auslösen. Ich nahm dieses Mittel mehr als 20 Jahre ein, und ich war abhängig davon, und weitere Psychopharmaka wurden noch dazu verordnet. Als Jugendlicher hatte ich der Fachärztin vertraut, und das war ein Fehler worunter ich jetzt lebenslang schwer zu leiden habe. Heute bin ich schlauer als damals und weiß dass man seine Gesundheit nicht leichtsinnig und unüberlegt in fremde Hände übergeben sollte. Was damals geschah war schon eine Form von Körperverletzung, denn die Verordnung der angeblichen Medizin und die Zwangseinweisung nach dem sogenannten PsychKG haben aus mir einen schwerkranken verarmten und einsamen Menschen gemacht ohne eine Zukunftsperspektive zu haben. Mein Leben liegt völlig lahm, so dass sogar versucht wurde mir einen gerichtlich bestellten Betreuer aufzudrängen, und man glaubt es kaum, es wurde sogar versucht mich abermals in die Psychiatrie einzuweisen. Doch Gott sei Dank konnte ich beide erneuten Angriffe erfolgreich abwehren. Unser Organismus verlangt nach natürlichen Nährstoffen, wobei chemisch hergestellte Arzneimittel nur unser inneres Gleichgewicht stören, und ein Wegsperren gegen den eigenen Willen wirkt sich natürlich ebenso negativ auf unser Wohlbefinden aus. Ein Arzt kann keine Krankheiten heilen, und ein Gespräch bei einem Psychotherapeut löst ebenso keine schwerwiegenden Probleme, sondern letztendlich sind es unsere Selbstheilungskräfte die das Heilen ausführen. Meine Medizin ist heute eine andere geworden, ich greife nur noch zu natürlichen Mitteln, denn diese wirken nicht zerstörend auf mich und lösen auch keine Nebenwirkungen und Folgeschäden aus. Eine Ursache missachten und unterdrücken ist der falsche Weg, ein Irrweg der ins Leere führt.
Warum diese Zwangseinweisung durchgeführt wurde ist nun nicht mehr relevant, jedoch hat diese Freiheitsberaubung und der Medikamentenzwang mein Leben völlig auf den Kopf gestellt und zerstört. Meine Psyche ist seitdem in einzelne Fragmente zerlegt und tritt nicht mehr als Gesamtheit in Erscheinung, und so brauche ich mich nicht zu wundern dass die Zwänge sich vermehren und stärker werden, und mittlerweile meinen gesamten Alltag bestimmen. Seit dieser Zeit führe ich ein sehr einsames Dasein, ohne Partnerin, Familie, Freunde, ohne Arbeit und Einkommen, ohne eine Existenz sichernde Altersrente. Mein Leben ist heute geprägt von Armut und Abhängigkeiten, und es wird versucht mir immer mehr Abhängigkeiten aufzudrängen. Es wird von mir erwartet dass ich mich mehr und mehr abbauen und weitere Verluste hinnehmen soll. Ich müsste mich anpassen und das Vergangene vergessen, so wird mir gesagt. Niemand der Entscheidungsbefugten zeigt ein Interesse mir Unterstützungen zu bieten die an Aufbau und Selbstbestimmung orientiert sind. Alle meine Anträge werden verworfen. Es wird dabei vergessen und verdrängt dass ich ein Medizin- und Psychiatrieopfer (ein Geschädigter) bin, und Opfer gehören meines Erachtens entschädigt. Wer anderen einen Schaden zufügt sollte dafür auch in die Haftung genommen werden, und meine Verluste bezifferten sich damals schon auf 300.000,- DM. Es gibt bestimmte Berufsgruppen die es sich erlauben dürfen mich wie ein Spielball hin und her zu schubsen ohne dass diese für ihr Tun Verantwortung übernehmen müssen, und diese Freiheit wird erbarmungslos ausgenützt. Mein Leid wird völlig ignoriert, und das Leid könnte größer nicht sein, denn ich erlebe eine völlig menschenverachtende Zeit. Meine Menschenwürde ist verletzt, und die Grundrechte scheinen wertlos zu sein, zumindest schützen sie mich nicht.
Das Ordnungsamt meiner zuständigen Gemeinde hatte damals der Zwangseinweisung in die Psychiatrie zugestimmt ohne etwas zu hinterfragen, nur auf Anraten der Ärztin, und dieses Ordnungsamt befindet sich unter der Aufsicht des Landrats, weshalb der Landrat auch in der Verantwortung steht eine Wiedergutmachung einzuleiten, und ich glaube dass meine Forderung die Kaltmiete an den öffentlichen Wohnungsmarkt anzupassen das Geringste ist was getan werden müsste. Ohne eine solche Zustimmung wäre es nicht zu der Freiheitsberaubung gekommen, denn diese war dafür zwingend.
Die der Petition beigelegte Fotomontage spricht für sich, und zeigt mich Vorher, Nachher und Mittendrin, wo ich tatsächlich insgesamt 4 Jahre nur auf einem Stuhl geschlafen und kein Bett gesehen habe. Es klingt unglaubwürdig, aber es ist die Wahrheit. Davon habe ich mich glücklicherweise mit einer eigen entwickelten Selbsthypnose befreien können, aber manch andere Probleme lassen sich nur Auflösen wenn gleichzeitig zu einer Therapie auch Veränderungen im wohnlichen Umfeld mit einbezogen werden können, und wer verarmt ist und viel zu geringere Unterkunftskosten bekommt wird stark benachteiligt.
Weitere Auslegungen aus meinem von schweren Leid geprägten Alltag
Notgedrungen musste ich nach dem Verlust des Eigenheims wieder eine Wohnung beziehen in einem Mehrfamilienhaus, wobei jedoch in solchen Häusern überwiegend sehr viel Ruhelosigkeit anzutreffen ist. Ich bin hier täglich Situationen ausgeliefert die mich zu Zwangshandlungen und Zwangsgedanken verleiten, ohne mich dagegen wehren zu können. Aus erlebter Ruhe entwickelte sich so ein Dauerstress. Die Zwänge sind einfach zu extrem um mitten unter vielen anderen Menschen problemfrei wohnen zu können. Die ständigen Aus- und Einzüge und die extreme Hellhörigkeit des Hauses treiben mich in den Wahnsinn. In einem Mehrfamilienhaus treffe ich auf unterschiedliche Typen Menschen, darunter auch solche mit denen ich aufgrund meiner Zwänge so meine Probleme habe. Besonders im Treppenhaus oder andere Gemeinschaftsräume zeigen sich die Schwierigkeiten deutlich. Das Treppenhaus mit allem drum herum wurde auch 4 Jahre lang völlig unzureichend gereinigt, und dass hat jetzt nichts mit der Sichtweise eines Zwangskranken zu tun. Es fiel mir immer schwerer die Haustür und Lichtschalter anzufassen. Die Hellhörigkeit der Häuser führt dazu dass mir die Lebensweisen der anderen Mieter regelrecht aufgedrängt werden, und mit manchen dieser Lebensweisen komme ich als kranker Mensch nicht klar. Jeder soll so leben wie er will, solange ich es nicht Miterleben muss mache ich mir darüber keine Gedanken. Aber sobald mir etwas Unerwünschtes aufgedrängt wird entwickeln sich meine Zwänge. Mein eigenes Leben geht dann völlig unter. Ich gehe umsichtiger mit allem um, und bei so manchen anderen Hausbewohner erlebe ich Leichtsinnigkeit und Gleichgültigkeit. So begann dann mit der Zeit eine vollkommene soziale Isolation, in der ich meine Wohnung nicht mehr verlassen habe, und die mittlerweile schon mehr als 10 Jahre besteht. Mein eigentliches Leben spielt sich derzeit nur noch in einer 18 qm Wohnküche ab, weil ich meine Wohnung nicht mehr ungestört vollumfänglich nutzen kann, denn teilweise bewege ich mich mit Überziehschuhen hier umher, wie man sie aus einem Labor oder Krankenhaus kennt. Im hinteren Bereich der Wohnung trage ich mittlerweile auch andere Hausschuhe als in den vorderen Räumen. Hauptsächlich haben meine Zwänge mit Schmutz zu tun, und aufgrund der ständigen Störungen um mich herum bin ich hier nur noch mit Abwaschen und Putzen beschäftigt, und viele Arbeiten erledige ich dabei mit weißem Küchenpapier. Notgedrungen habe ich mir, wenn man so will als Überlebensstrategie, einen relativ schwierigen Lebensrhythmus zulegen müssen, den ich hier gar nicht erst versuche zu erläutern, denn es würde den Rahmen der Textmenge sprengen. Beschreiben lässt sich dieser Zustand nur schwer, und Außenstehende können es kaum nachvollziehen, denn man muss es erleben um verstehen zu können. Ich kann nur sagen es ist für mich die Hölle auf Erden, schlimmer kann Leben nicht mehr sein, und es wird langsam für mich unerträglich. So sind auch die Haare notgedrungen lang gewachsen, denn dieser Stil ist eigentlich nicht meiner. Ich sehe mich in meiner Menschenwürde stark verletzt und betrachte das gleichgültige Wegschauen der Behörden und auch Sozialgerichte als Misshandlung meiner Person. Es ist eine Grausamkeit die mir angetan wurde, unter der ich sehr leide und qualvoll zugrunde gehe, denn man muss wissen dass nach so vielen Jahren therapeutisch keine Veränderungen mehr zu erwarten sein können, denn schließlich liegt der Entstehungsgrund von Zwängen fast immer in der Kindheit verborgen. Ein Leben ohne die Behinderung wird es für mich nicht mehr geben können, umso wichtiger ist es das wohnliche Umfeld der eigenen Persönlichkeit anzupassen und entsprechend die Wohnung zu suchen. Wichtig ist noch zu sagen dass ich nicht schizophren und auch keine Anzeichen einer Psychose habe, es sind reine Zwänge mit starken Ängsten.
Zwänge können in der Tat den Alltag so weit einschränken dass eine gesellschaftliche Teilhabe nicht mehr erlebt wird, wenn solche Schandtaten wie oben beschrieben einem angetan werden. Wie eine Wohnung und das Umfeld beschaffen sein müssen um Erleichterungen zu erreichen kann nur ich selber wissen. Ein höherer Mietzins ist dafür jedoch zwingend erforderlich. Für lediglich 100.000,- Euro hätte ich mir sogar wieder ein eigenes kleines Zuhause aufbauen können, doch eine Bank ist für solche Vorhaben nicht bereit einen Kredit zu geben, obwohl es kein Risiko gewesen wäre, doch einem Bedürftigen steht kein Kredit zu, so sind die Prinzipien eines Kreditinstituts. Seine Prinzipien nicht zu verlassen ist wichtiger als einem Mitmenschen helfend beiseite zu stehen.
Verehrte Leserinnen und Leser dieser Petition – bitte geben Sie mir ihre Unterschrift und zeigen Sie damit ihre Verbundenheit, damit Gerechtigkeit noch eine Chance bekommt. Vielen Dank, und allen eine schöne Zeit.