Mathematik als Pflichtprüfungsfach des Abiturs in Hessen streichen!

Mathematik als Pflichtprüfungsfach des Abiturs in Hessen streichen!

31 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 50.
Startdatum
Petition an
Prof. Dr. R. Alexander Lorz CDU (Hessischer Kultusminister)

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Jermaine Mitschka

Im Sinne der Chancengleichheit fordern wir, Mathematik als Pflichtprüfungsfach im hessischen Abitur zu streichen!

Lediglich in fünf der 16 Bundesländer müssen Abiturientinnen und Abiturienten* eine Prüfung im Fach Mathematik absolvieren. Ein Drittel der deutschen Abiturienten* haben somit einen Nachteil, da sie sich verpflichtend in einem Fach prüfen lassen müssen, das ihnen wohlmöglich zuwider ist und sie eine bessere Leistung in einem anderen Fach erbringen könnten!

Die Mathematik-Prüfungspflicht, die auch in Hessen gilt, ist somit unfair und benachteiligt mathematik-schwache Schülerinnen und Schüler!

Es ist nicht im Sinne der Chancengleichheit, dass der höchste deutsche Schulabschluss in 16 Ländern unter 16 verschiedenen Bedingungen erreicht werden kann. Die Allgemeine Hochschulreife sollte deutschlandweit vergleichbar und unter möglichst gleichen Bedingungen zu erreichen sein. Das Fach Mathematik spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es bei vielen Schülerinnen und Schülern* über Bestehen oder Nicht-Bestehen des Abiturs sowie über die Durchschnittsnote entscheidet und somit auch ausschlaggebend für mögliche folgende Studien, etc. ist. In Hessen fallen ~8,5 Prozent mehr Schüler* durch das Abitur als im bundesweiten Durchschnitt.

Das Land Hessen sollte Vorreiter für die Einführung eines bundesweiten Zentralabiturs sein, eine Vorbildrolle einnehmen, und sein(e) Abitur(bedingungen) an der in Deutschland geltenden Regel — Mathematik lediglich freiwillig zu prüfen — anpassen und somit seinen Beitrag für die Vereinheitlichung des Abiturs in Deutschland beitragen.

Wir fordern die Landesregierung auf, per Gesetz die Wörter "und Mathematik" aus § 24 Abs. 6 Satz 1 Oberstufen- und Abiturverordnung (OAVO) zu streichen.

Diese Neuregelung soll unmittelbar und bereits für diesen (2021/22) den nächsten Abiturjahrgang (2022/23) sowie für Schüler* der aktuellen Einführungsphase (2023/24) und alle anderen zukünftigen Oberstufenschüler* gelten.

In Sachsen-Anhalt können Schüler* seit 2017 die Prüfung in Mathematik durch eine Prüfung in einer Naturwissenschaft oder einer Fremdsprache ersetzen. Diese Oberstufenreform zeigte Wirkung: Die Durchschnittsnote in Sachsen-Anhalt verbesserte sich von 2,39 (2016) auf 2,30 (2017). Mittlerweile beträgt sie 2,23 (2021), 2014 betrug sie noch 2,41.

 

Corona schuf zusätzlich(e) Bildungslücken! — Versäumt hat es die Landesregierung!

Die COVID-19-Pandemie verstärkte zusätzlich die Chancenungleichheit. Der Kultusminister hat es versäumt, dieser entgegenzuwirken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Prof. Dr. R. Alexander Lorz hat jetzt die Chance, Nachteile auszugleichen.

Im März 2020 hat die hessische Landesregierung die Schließung aller allgemeinbildenden Schulen veranlasst. Während dieses Zeitraums fand kein Unterricht statt, auch nicht in digitaler Form über Videokonferenzen oder vergleichbarem. Auch im April 2020 blieben die Schulen geschlossen. Das sogenannte Homeschooling wurde schrittweise eingeführt, jedoch erfolgte dessen Start sehr holprig. Lehrkräfte waren mit den technischen Gegebenheiten überfordert, die Softwares, über die der Online-Unterricht laufen sollte, waren oftmals schlecht und überlastet. In vielen Haushalten, einschließlich die der Lehrkräfte und Schulen, funktionierte die Internet-Verbindung unzureichend. Schüler*, insbesondere aus einkommensschwachen Familien, hatten keinen Zugang zu einem Endgerät, das jedoch für die Teilnahme am Unterricht erforderlich gewesen wäre. Zudem war es vielen Schülern* nicht möglich, zuhause in einer angemessenen Lernatmosphäre zu lernen, insbesondere welchen mit (mehreren) Geschwistern. Das Homeschooling war lediglich ein schlechter Verschnitt des Schulunterrichts und war in keinster Weise ein würdiger Ersatz für den in der Schule verpassten Unterricht! Verstärkt wurde das Problem dadurch, dass sich einige Lehrkräfte während der Corona-Wellen krankschrieben lassen. An vielen Schulen wurden die entsprechenden Lehrkräfte nicht vertreten, sodass einige Schüler* in diversen Fächern über Wochen, manche sogar über Monate, nicht unterrichtet wurden. Es entstanden bei vielen Schülern* massive Bildungslücken. Diese sind nicht innerhalb der Oberstufe bis hin zu den Abiturprüfungen zu schließen, insbesondere nicht bei Schülern*, die während der E-Phase, die eigentlich dazu dient, bereits vorhandene Bildungslücken aus der Sekundarstufe I zu schließen, vom Lockdown betroffen waren.

Die Landesregierung soll die derzeitige Situation nutzen, um die Oberstufe dauerhaft zu reformieren, und somit auch vorbeugende Maßnahmen zu treffen.

Auch wenn Schulen nicht mehr von Schließungen betroffen sein sollten, ist Corona weiterhin ein ernsthaftes Problem, das nach wie vor Bildungslücken schafft, z. B. wenn einzelne Schüler*, Schülergruppen* oder gar ganze Klassenverbände und Jahrgangsstufen sich in Quarantäne begeben müssen. Einzelne Schüler*, die die Schule nicht besuchen können, können nicht am Unterricht teilnehmen.

Die Landesregierung ist in der Pflicht, faire Bedingungen für die Schülerinnen und Schüler Hessens zu schaffen!

 

* Um die Lesbarkeit dieses Textes zu gewährleisten, wurde in einigen Textpassagen lediglich das generische Maskulinum als Personenbezeichnung verwendet. Es sind jedoch Personen aller Geschlechter gemeint.

31 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 50.