Hösel ist gegen 270-320 Wohnungen auf dem Goldkuhleareal. Weniger bauen, ist mehr Qualität

Hösel ist gegen 270-320 Wohnungen auf dem Goldkuhleareal. Weniger bauen, ist mehr Qualität

208 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 500.
Startdatum

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Lukas Walde

Liebe Höseler,

bitte beteiligt Euch und sagt NEIN zum Großprojekt "Waldquartier Hösel" und lasst uns weiterhin für ein schönes, qualitativ hochwertiges Wohnumfeld mit persönlichem Charakter werben. Hösel verdient es schön zu bleiben!

Bitte sendet neben der Unterschift der Petition auch Eure Einwände bis zum 20.04.2022 an die Stadt Ratingen, Betreff: Waldquartier Hösel , H391 an die Emailadresse: nele.timmers@ratingen.de

Hintergrund:

Am Mittwochabend, den 30.03.2022  fand im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens H391, ehemaliges Goldkuhle Areal, eine erste Bürgerinformationsveranstaltung online mit den Beteiligten des Projekts statt. Durch diese Infoveranstaltung sind wir auf den massiven Eingriff dieses Projekts auf das Ortsbild in Hösel aufmerksam geworden. Dieses Großprojekt mit seinen voraussichtlich bis zu 320 Wohnungen und bis zu 800 Bewohnern wird Hösel verändern. Auf einen Schlag wird Hösel um 800 Einwohner größer, dass sind 10-15 % der derzeitigen Bevölkerung Hösels und ein homogenes, gesundes Wachstum innerhalb des Ortes findet nicht statt.

Als Höseler Familie liegt uns die positive Entwicklung und der Erhalt dieses sozialen und intimen Stadtteils am Herzen. Einer Bebauung des Goldkuhleareals sehen wir zwar positiv entgegen, diese muss aber zum Stadtteil passen, damit dieser in seiner sehr gut funktionierenden und persönlichen Struktur erhalten bleibt. Gewinnmaximierung sowie politische Interessen dürfen nicht dazu führen, dass ein viel zu groß geplantes und überdimensioniertes Quartier den Flair Hösels verschandelt.

Unserer Ansicht nach muss einiges zum Wohle der Einwohner Hösels nachgebessert werden! Leider ist die vorgestellte und veröffentlchte Planung nur im Sinne des Investors, aber nicht im Sinne Hösels!

Durch die Infoveranstaltung haben sich einige Punkte in den Vordergrund gestellt auf die nicht hinreichend eingegangen wurde bzw. eine kritische Betrachtung und weitere Verbesserung des Konzeptes notwendig werden lassen. 

Insbesondere das fehlende Verkehrskonzept bereitet uns als Bewohner "Alt-Hösels" große Sorgen. Aus der Darstellung vom 30.03.2022 geht hervor, dass das bisher angedachte Konzept unzureichend ist. Ein Verkehrskollaps zu den Stoßzeiten ist entlang der Bahnhofsstraße und den Seitenstraßen zu erwarten. Zudem fehlt auch ein verkehrliches Sicherheitskonzept, welches einen sicheren Straßenverkehr für unsere Kinder und die Bewohner Hösels gewährleistet. Die Fragen auf die zukünftige Parkplatzsituation rund um das Areal und den Höseler Bahnhof wurden vage bis hypothetisch beantwortet.

Zudem wirkt das Projekt mit seinem bewusst schön klingendem Namen "Waldquartier" für einen Stadtteil wie Hösel überdimensioniert, anonym und keineswegs auf das schöne Ortsbild Hösels angepasst. Die Architektur-sprache des Areals wird Hösel nicht gerecht! Die geplante Anzahl an Wohnungen lassen ein Retorten-Quartier ohne Aufenthaltsqualität entstehen.

Wie sieht das konkrete Verkehrskonzept der Stadt und des Investors für den Bereich um den Bahnhof aus? Bei den aus der Presse zu entnehmenden geplanten 300-320 Wohnungen und den am 30.03.2022 genannten 700 - 800 Bewohnern des Waldquartieres sind das mindestens 450 Pkw, die morgens und abends ab- und anfahren werden. Zudem kommen Besucher des Wohnquartiers sowie die Kunden der geplanten Nahversorgung. Ein dem Stadtbild gerecht werdendes Verkehrsleitsystem können wir bisher nicht erkennen.

Für uns Anwohner stellt sich die Frage, wie hier das Verkehrsaufkommen gesteuert werden soll, um Staus, Verkehrslärm und starke Beinträchtigungen der Bewohner der Bahnhofstraße durch Abgase etc. zu verhindern. Bezogen auf Erfahrungen aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis zieht kein Haushalt nach Hösel, der auf sein PKW verzichten kann und möchte und nur mit Bus- oder S Bahn fährt. Diese Darstellung der Referenten scheint weit ab der Realität. In Hösel, Eggerscheidt und Heiligenhaus hat ein Haushalt sehr wahrscheinlich 1-2 PKW.

Die vom Verkehrsplaner Herrn Runge angeführte Befragung, die eine Fahrzeughalter-Quote von 60% für Ratingen ermittelt hat, scheint wenig realistisch und eine echtes Verkehrskonzept wurde bisher nicht einmal plausibilisiert. Fragen innerhalb der Infoveranstaltung wurden subjektiv aus der Sicht von Herrn Runge beantwortet, konnten jedoch nicht statistisch belegt werden. Für uns wäre interessant zu wissen, ob es hier bereits Gutachten zu diesem Sachverhalt gibt oder ob diese noch vorgestellt werden? Wo sind die Ergebnisse der angeführten Befragung durch den Verkehrsplaner? Welcher Personenkreis und wie viele Personen wurden tatsächlich befragt? Hier wäre eine Befragung der Anwohner Hösels vermutlich zielführender.

Sind in die Überlegungen auch der tägliche Pendlerverkehr aus dem benachbarten Heiligenhaus, Velbert, Mettmann und Essen-Kettwig berücksichtig worden? Hösel wird von den Anrheinern weiterhin stark als Verbindungsachse Richtung A52/A3 beansprucht. Des Weiteren wurde nicht auf die erheblichen, täglichen Belastungen durch den vorhandenen LKW-Verkehr eingegangen. Dieser findet nach wie vor von der A44 über Hösel auf die A52/A3 statt. Der Einwand, dass circa 2024 die Fertigstellung der A44 erfolgt sein wird, erscheint zudem unrealistisch. Schließlich wird an dieser Autobahn seit 20 Jahren gebaut und es kommt immer wieder zu Verzögerungen. Des Weiteren ist nicht erwiesen, ob sich das Verkehraufkommen innerhalb Hösels durch die Fertigstellung verringern wird. Dies kann Stand heute nur gemutmaßt und gehofft werden. Wie kann gewährleistet werden, dass eine weitere Ampel am Quartier zu keinen Rückstaus in die Ortsmitte führt?

Welche Lösung soll es für die Parkplätze der Bewohner des Waldquartiers, deren Besucher und Gäste geben? Wie viele Stellplätze sind in der Tiefgarage geplant und sind diese überhaupt ausreichend für 700 - 800 Bewohner dimensioniert worden? Das Quartier soll autofrei sein. Wo werden die Besucher der 700-800 Bewohner und Gäste der geplanten Nahversorgung parken? Wie kann verhindert werden, dass es zu einem Wildparken entlang der Bahnhof-, Preußen-, Sachsenstraße sowie dem Bahnhof kommt?

Wie verhindert man, dass die Bahn oder Stadt das gebührenfreie Parken für die Pendler zukünftig schließt, um Wildparken zu unterbinden?! Dem Investor wird das egal sein, den Höselern und Pendlern nicht. Wir vermissen hier ein echtes Parkkonzept des Investors und die Annahmen von Herrn Runge, dass dort keiner parken wird , sind nur reine Vermutungen und Hoffnungen.

Was ist mit dem Thema altersgerechtes Wohnen oder Schaffung von Reihenhäusern für Familien? In Hösel gibt es sehr viele ältere Menschen, die selber Ihre Häuser nicht mehr bewohnen wollen oder können, aber gerne im Ort bleiben möchten. Welche konzeptionellen Ideen wurden hier entwickelt?! Zumal jemand, der sein Haus verlässt, wenig Interesse haben wird in einer Retortensiedlung mit wenig Freifläche zwischen den Wohnblöcken zu wohnen. Warum wird auf dem Areal nicht eine reduzierte Wohnbebauung umgesetzt, die Familien gerecht wird?! Warum werden auf dem 3,8 ha großen Grundstück nicht Einfamilienhäuser fur Familien geschaffen?! Dies würde auch viel besser in das Ortsbild Hösels passen und die stark suchende Zielgruppe befriedrigen können. 

Wie soll dem „dörflichen“ Charakter Hösels mit der Lage am Wald weiter Rechnung getragen werden und die Wohnqualität auch weiterhin gewährleistet bleiben?! Ein homogenes, stabiles Wachstum des Stadtteils findet nicht statt! Niemand möchte in Hösel ein neues und anonymes Retorten-Wohnquartier, was die hohe sowie einzigartige dörfliche Wohnqualität  Hösels mindert. Ein zukünftiges "Waldghetto" mag man sich kaum vorstellen wollen.

Welche Wohnungsanzahl ist wirklich angedacht? Wird es überhaupt bei den 270 - 320 geplanten Wohnungen und geplanten 3-4 Geschossen bleiben? Die Grundstückgröße von ca. 3,8 ha und das Maß der baulichen Nutzung lässt für den Investor weiteren Spielraum nach oben. Die Aussagen des Investors Wohnkompanie waren hier nicht „eindeutig“. Sicherlich strebt der Investor die größtmögliche Gewinnmaximierung an und wird dies über viel bebaubare Fläche sowie viele Geschosse ermöglichen wollen. Eine solch überdimensionierte Planung steht im absoluten Gegensatz zum Ortsbild Hösels.

Wo werden die Familien des Quartiers Ihre Kinder in die Kita oder Grundschule schicken? Als Familie stellen wir uns die Frage, wo die Kinder der Familien zum Kindergarten sowie Schule gehen sollen?! Die Grundschule in Hösel ist bereits ausgelastet und die geburtenstarken Jahrgänge kommen jetzt erst in die Kita und Schule. Wird hier das Angebot von der Stadt in Hösel erweitert? Hat die Stadt hier eine Konzept für zusätzliche Grundschul-Kapazitäten und Plätze? In Eggerscheidt gibt es auch kein ausreichendes Angebot. Auch in diesem Falle fehlt es an einem gut geplanten Konzept, der den Einwohnern Hösels nicht schadet.

Wie kann das "Waldquartier" entzerrt werden? Die Planung zeigt, dass es innerhalb des Quartiers wenig Freifläche und Abstandsfläche zu den einzelnen Baukörpern gibt. Dies erweckt den Anschein einer engen, dunklen, anonymen Wohnanlage ohne persönlichen Charakter. Zudem sollte sich die Bebauung dem Flair von "Althösel" anpassen. Die Architektur passt nicht in die Umgebung von Wald und Altbauten, die sicherlich erhaltenswert und herauszustellen sind.

Liebe Höseler, bitte beteiligt Euch und sagt NEIN zum Großprojekt und lasst uns weiterhin für ein schönes, qualitatives Wohnumfeld mit persönlichem Charakter werben. Hösel ist nicht anonym und hat es verdient schön zu bleiben!

 

208 haben unterschrieben. Nächstes Ziel: 500.