#365daysofrapeculture Stoppt den Film "365 Days" auf Netflix!

#365daysofrapeculture Stoppt den Film "365 Days" auf Netflix!

Der Film #365daysofrapeculture handelt von der Entführung einer Frau, Menschenhandel, K.O. Tropfen, sexualisierter Gewalt (Vergewaltigung), körperlicher Gewalt gegen sie (Tötungsversuch) verbaler Gewalt (Drohung), psychischer Gewalt (Gaslighting), Stockholm Syndrom (Opfer baut Beziehung zu Täter auf), kurz gesagt Missbrauch. Mit den Beschreibungen "erotisches Drama" und "romantischer Film" bricht er auf Netflix in vielen Ländern seit Wochen weltweit jede Rekorde.
Das akzeptieren wir nicht länger! Es gibt genug Gründe den Film "365 Days" auf Netflix zu stoppen (Link to a petition in English)
Ein Mafiaboss entführt eine Frau mit K.O. Tropfen, hält sie gefangen, stellt ihr ein Ultimatum von 365 Tagen, nimmt sie mehrfach in einen Würgegriff, hindert sie an drei Fluchtversuchen, fixiert sie an Armen und Beinen, vergewaltigt eine Stewardess mal eben so nebenbei, sagt er würde nicht gegen ihren Willen tun, nachdem er sie bereits gekidnappt hat und sie fixiert. Das hört sich nicht nach einem romantischen Film an, oder?
#365daysofrapeculture ist nur deshalb so erfolgreich, weil wir in einer sogenannten "Vergewaltigungskultur" leben. Sexualisierte Gewalt ist in der Gesellschaft allgegenwärtig und wird durch die Medien, den Kulturbereich und der Mehrheit der Gesellschaft bagatellisiert.
Jeder Mensch weiß, dass Mord ein Verbrechen ist egal ob sich ein Opfer gewehrt hat, oder nicht. Bei Vergewaltigungen fängt plötzlich eine Debatte an was eine echte Vergewaltigung ist und was nicht. Eigentlich ist es sehr einfach: Wenn eine Person nicht aus freiem Willen, bei vollem Bewusstsein aktiv und enthusiastisch JA zu einer sexuellen Handlung gesagt hat verbal und/oder nonverbal und dieses JA jederzeit rückgängig machen kann, dann ist es Gewalt.
Bis 2016 mussten Betroffene sexualisierter Gewalt in Deutschland nachweisen, dass sie sich andauernd gewehrt haben gegen die Vergewaltigung. Bis heute müssen Opfer nachweisen, dass die Straftat gegen ihren Willen geschah, die Beweislast liegt beim Opfer. Das ist bei Fällen mit K.O. Tropfen wie der von Nina Fuchs nahezu aussichtsslos. Ohnehin werden nur circa 15% aller Fälle angezeigt und der Großteil der Gerichtsverfahren werden eingestellt bevor es zu einer Verhandlung kommt. Nur circa 7,5% der angezeigten Fälle werden verurteilt.
Dieser Film stellt sexualisierte Gewalt als erotisches Abenteuer dar. Das ist es nicht, im Gegenteil sexualisierte Gewalt traumatisiert Menschen oft ein Leben lang. Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, dass Straftaten wie Vergewaltigungen nicht verherrlicht werden und als romantischer Film an ein Millionenpublikum gezeigt wird.
In unserer Kampagne #onlyYESmeansYES sammeln wir aktuell die Geschichten betroffener Menschen von sexualisierter Gewalt. Hören Sie Betroffenen zu. Wir akzeptieren nicht länger, dass sexualisierte Gewalt verharmlost wird.
Wir fordern:
- Eine Altersbeschränkung des Filmes ab 18 Jahren mit Triggerwarnung falls der Film weiter in der Mediathek bleibt
- ein Löschen des Filmes aus der Mediathek von Netflix
- Eine Entschuldigung von Netflix an Opfer sexualisierter Gewalt
Medienberichte:
02.07.2020 "Singer Duffy Writes To Reed Hastings Asking Netflix To Take Down Controversial Polish Film ‘365 Days’: "It Glamorizes Rape", deadline
03.07.2020 "Wegen des Erotik-Thrillers "365 Days": Duffy schreibt offenen Brief an Netflix-Chef", stern
03.07.2020 "50 Shades of schlecht", SPIEGEL, Wolfgang Höbel
25.06.2020 "Juso fordern Netflix auf, «365 Days» zu löschen", 20 Minuten, Daniel Graf, Michele Muff
25.06.2020 "Ich hätte es genossen, von Massimo entführt zu werden", 20 Minuten