Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, 

wir haben Ihre Rede am 27. Februar 2022 begrüßt und teilen Ihre Motivation, einem Verbrecher gegen die Menschlichkeit und den Frieden auf der gesamten Welt Grenzen zu setzen. Wir bitten Sie, die in dieser Rede genannten Ziele umzusetzen. Insbesondere die auf tönernen Füßen stehende Argumentation des Offenen Briefs der Emma-Redaktion, unterschrieben von einer Reihe mehr oder weniger Prominenter, teilen wir nicht. 

Unsere Gegenposition fußt auf folgenden Überlegungen:  

1. Die Forderung, "... alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können", ist absurd. Es kann im Krieg gegen die Ukraine keinen Kompromiß geben, denn seitens der Ukraine besteht nur eine Forderung gegenüber Rußland: Die einseitige Aggression zu stoppen! 

Von einem Kompromiß könnte nur die Rede sein, wenn sich beide gleichberechtigt in Kampfhandlungen begeben hätten, um eine Auseinandersetzung über einen Konfliktgegenstand zu beenden. Der einzige Gegenstand des Krieges ist aber, daß Putin die Ukraine vereinnahmen und ihrer Souveränität berauben will. Welchen Kompromiß sollte die Ukraine da anbieten? Ihre Selbstauflösung? 

2. Angeblich sind zwei Grenzlinien erreicht:  

a) "Erstens das kategorische Verbot, ein manifestes Risiko der Eskalation dieses Krieges zu einem atomaren Konflikt in Kauf zu nehmen. Die Lieferung großer Mengen schwerer Waffen allerdings könnte Deutschland selbst zur Kriegspartei machen. Und ein russischer Gegenschlag könnte so dann den Beistandsfall nach dem NATO-Vertrag und damit die unmittelbare Gefahr eines Weltkriegs auslösen." 

Die Eskalation des Konflikts findet nur auf Seiten Putins statt, und das hier genannte kategorische Verbot existiert nicht. Deutschland ist bereits Kriegspartei, weil es Partei bezieht, und zwar für ein freies Europa und eine freie Ukraine! Die Gefahr des Weltkriegs geht direkt und ausschließlich von Rußland aus und nicht von Deutschland! 

b) "Die zweite Grenzlinie ist das Maß an Zerstörung und menschlichem Leid unter der ukrainischen Zivilbevölkerung. Selbst der berechtigte Widerstand gegen einen Aggressor steht dazu irgendwann in einem unerträglichen Missverhältnis." 

Es ist ausschließlich Sache der Ukrainer, darüber zu entscheiden, welche Opfer sie für ihre Freiheit und die Fortexistenz ihres Staates zu bringen bereit sind. Der Versuch, die Ukraine aufzuspalten in die ukrainische Zivilbevölkerung einerseits und die Regierung der Ukraine andererseits, dient dem Zweck, die eigene moralische Deutungshoheit zu postulieren und sich zum Richter über die Handlungen der Ukraine als Volk und Staat zu erheben. 

Die Ukraine ist der Anfang, Moldau, das Baltikum und Skandinavien werden folgen. Nur wenn wir jetzt handeln und alle Kräfte gegenüber Rußland bündeln, verhindern wir Schlimmeres! 

Realisieren Sie die Zeitenwende wie angekündigt, liefern Sie alles an schweren Waffen und militärischer Unterstützung, was uns zu Gebote steht, 

FÜR EIN FREIES SOUVERÄNES EUROPA UND GEGEN EINEN WELTKRIEG!