Hände weg vom Ulrichplatz in Magdeburg!

Hände weg vom Ulrichplatz in Magdeburg!
In einer beispiellosen und engagierten Debatte über die Zukunft des Ulrichplatzes haben sich im Jahr 2011 über 76 % der Wählerinnen und Wähler für den Erhalt des Ulrichplatzes in seiner jetzigen Form entschieden. Sie stimmten konkret gegen den Aufbau einer Replik der ehemaligen Ulrichskirche durch den Verein "Kuratorium Ulrichskirche - Gesellschaft zur Förderung zur Rekonstruktion der Ulrichskirche zu Magdeburg" (vollständiger Name lt. § 1 der Satzung).
Mit der Freude über den Ausgang vermischte sich die Hoffnung, dass nach fünf Jahren unendlicher Debatte endlich Ruhe einkehrt und die Menschen den Platz als Ruheoase inmitten der Stadt genießen können.
Das Kuratorium UK hat den Zweck, die Rekonstruktion der Ulrichskirche zu erreichen, nie dennoch aufgegeben. Im März 2017 konnte der Versuch, am Standort ein Portal zu errichten, noch abgewehrt werden. Obwohl Parteien aller Farben und Ausrichtungen immer wieder betonen, wie wichtig sie die Mitbestimmung der Bevölkerung halten, respektieren einige von ihnen gerade den Ausgang des Bürgerentscheids von 2011 mit seinem wirklich eindeutigen Votum nicht. Aktuell sieht eine Gruppierung um CDU, SPD, Grünen und nun leider auch future im Magdeburger Stadtrat die Chance gekommen, mit einer kleinen Mehrheit im Vertrauen, dass die Bürgerinnen und Bürger den Bürgerentscheid inzwischen vergessen hätten, neue Tatsachen zu schaffen.
Genauso wenig hat sich der Zweck des Vereins geändert, wie Hr. Thal als Vertreter des KUK in der Volksstimme vom 03.05.2021 behauptet. In § 2 Nr. 1 der Satzung des KUK ist unter Pkt. 5 nachzulesen:
"Der Zweck des Vereins ist:
- die Rekonstruktion der Magdeburger Ulrichskirche in ihrer letzten architektonischen Fassung zu fördern und zu unterstützen."
Sehenden Auges wird der Bock zum Gärtner gemacht und die Bevölkerung muss sich in den nächsten Jahren auf eine Werbekampagne zum Bau einer Replik der UK einstellen, die von immer neuen "sensationellen" Funden befeuert wird. Was ein nachvollziehbarer Zweck dieses Unterfangens ist, ist in den obigen §§ nachzulesen und es stellt sich die Frage, warum Parteien, die den Willen der Bevölkerung vertreten sollen, diesen so mit Füßen treten.
Wer durch die Kommentarspalten in den sozialen Netzwerken liest, wird erkennen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger auch zehn Jahre nach der denkwürdigen Abstimmung von den immer neuen Vorstößen des Kuratoriums und verschiedener Parteien genervt fühlen. Wer sich als Vertreterin/Vertreter der Bürgerschaft versteht, sollte auch dessen Willen ernst nehmen.
Wir fordern die Magdeburger Ratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und future auf, den Bürgerwillen zu respektieren und Grabungen am Ulrichplatz eine Absage zu erteilen.