Ich musste heute miterleben, wie eine junge gehbehinderte Frau, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, mit Entsetzen feststellte, dass der Zug im Vareler Bahnhof Richtung Oldenburg von einem Gleis abfuhr, welches nur durch überqueren einer sehr grossen Behelfsbrücke zu erreichen ist.  Die derzeitigen Bauarbeiten im Vareler Bahnhof erforderten eine Sperrung des einzigen barrierefreien Gleises. Seit über 10 Jahren wird Rollstuhlfahrern ein ankommen in Varel unmöglich gemacht. Die Züge halten an nicht barrierefreien Gleisen. Die derzeitigen Bauarbeiten beinhalten zum Ende des Jahres die Fertigstellung einer Aufzugsanlage. 

Die junge Frau hat mit Hilfe eines Mitarbeiters der Baufirma durch begleiten über die Brücke und Tragen des Rollstuhles und durch verständnisvolle Zugbegleiter und Lokführer, die mit der Weiterfahrt des Zuges gewartet haben, den Zug und ihr Ziel erreicht.

Wie beschämend ist das Verhalten gegenüber gehbehinderten Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Nicht nur die mangelnde Kommunikation der Gleisänderung ( ich selber habe es auch nicht gleich mitbekommen), sondern die Gleichgültigkeit der Deutschen Bahn beim Thema Barrierefreiheit ihrer Bahnhöfe. Die einfachste Lösung wäre - wie früher - Behelfsübergänge über die Gleisanlagen zu errichten, begleitet durch Personal. Für die Zeit von Bauarbeiten und als Übergang für andere Lösungen. Ich fordere die Deutsche Bahn auf, Menschen mit Gehbehinderungen nicht weiter auf Abstellgleise zu stellen.