1. Die Corona-Pandemie verlangt von uns allen viel ab. Sie hat unseren Alltag verändert und wird von vielen als enorme Belastung erlebt. Neben der Sorge vor einer Ansteckung und Erkrankung sorgen sich viele um ihre berufliche Existenz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

2. Wir danken allen, die in der Pandemie Verantwortung übernehmen, notwendige Maßnahmen umsetzen und durch ihr eigenes Verhalten besonders gefährdete alte und vorerkrankte Menschen schützen. Wir sehen die Eindämmung der Pandemie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

3. Wir sind mit unseren Gedanken bei all jenen, die an SARS-COV-2 erkrankt, daran gestorben oder nach Monaten immer noch nicht vollständig genesen sind und deren Lebensqualität durch Long-Covid und dem chronischen Fatigue-Syndrom massiv beeinträchtigt ist.

4. Wir haben größten Respekt vor dem, was die Beschäftigten im Gesundheitswesen leisten, die im Krankheitsfall oder bei einem Unfall für uns da sind und auch während der Pandemie eine bestmögliche medizinische Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherstellen.

5. Wir setzen auf die Erkenntnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die weltweit miteinander im Austausch sind und zur Bekämpfung der Pandemie und zum Schutz von Gesundheit, Leben und Freiheitsrechten interdisziplinär zusammenarbeiten und forschen.

6. Wir leben in einer Demokratie und nehmen nicht hin, wenn unser Rechtsstaat als „Diktatur“ verunglimpft und damit zugleich autoritäre Regime verharmlost werden. Wer dies tut, legitimiert die Missachtung von Recht und Gesetz bis hin zu Gewalt gegen staatliche Institutionen.

7. Wir verurteilen Einschüchterungsversuche, Beleidigungen, Bedrohungen und Gewalt gegen andere scharf – sei es gegen Journalistinnen und Journalisten, politisch oder wissenschaftlich Tätige, ärztliches Fachpersonal oder wen auch immer. Wer so agiert, will andere Mundtot machen.

8. Wir stellen uns Verschwörungsideologen und Rechtsextremisten entgegen. Wer Menschenrechte in Frage stellt, unsere Demokratie zu destabilisieren versucht und Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele befürwortet oder duldet, steht außerhalb unserer demokratischen Grundordnung.

9. Wir stehen für eine Gesellschaft, die unabhängig von Partei- und Religionszugehörigkeit, Herkunft, dem Alter und Geschlecht, einer Behinderung oder der sexuellen Identität zusammensteht und gemeinsam Antworten und Lösungen auf die Herausforderungen unserer Zeit sucht.

10. Wir erwarten von der Politik umfassende staatliche Hilfen für alle, die in Folge der Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Um die Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und zu stärken, muss mehr zur Überwindung sozialer Ungleichheit getan werden.

11. Wir befürworten eine Gesundheitspolitik, in der der Mensch und das Gemeinwohl im Mittelpunkt stehen und nicht wirtschaftliche Interessen. Es muss dafür gesorgt werden, dass jeder Mensch Zugang zu medizinischer Versorgung und zu einer Impfung hat – weltweit.

12. Wir werben dafür, dass sich alle impfen lassen, denen eine Impfung empfohlen wird. Eine Impfung senkt im Falle einer Infektion das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes und ist ein wesentlicher Beitrag im weltweiten Kampf gegen das Corona-Virus und die Pandemie.

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