Ich bin einer der allerletzten Ärzte, die sich noch um die 300.000 verbliebenen Menschen im östlichen Aleppo kümmern.
Jeden Tag werden hier Gräueltaten verübt. Das syrische Regime und russische Kampfjets greifen systematisch zivile Ziele und Krankenhäuser überall in der Stadt an.
Ich habe sowohl dem ehemaligen US-Präsident Obama und Kanzlerin Merkel einen offenen Brief geschrieben, um ihnen mitzuteilen, was in Aleppo passiert. Ich bat sie darum, ihren Einfluss zu nutzen, um uns zu helfen. Aber die Antwort ist die gleiche wie die letzten fünf Jahre: Merkel schweigt und aus dem Weißen Haus kommt nur eine müde Verurteilung der Vorfälle.
Weder Obama noch Merkel zeigten ernsthafte Bemühungen, um die verbrecherischen Angriffe gegen Zivilisten und Krankenhäuser zu unterbinden.
Darum habe ich diese Petition gestartet habe. Die Führende der Welt hören nicht auf meine Stimme allein. Aber wenn Sie mich unterstützen? Machen Sie mit und wir sind so laut, dass sie uns nicht mehr ignorieren können!
Sechs Jahre lang mussten wir mitansehen, wie zahllose Patienten, Freunde und Kollegen grausam und qualvoll ums Leben kamen. Sechs Jahre lang hat die Weltgemeinschaft zugesehen und nur davon gesprochen, wie „komplex“ die Lage in Syrien ist. Sechs Jahre lang hat die Weltgemeinschaft so gut wie nichts unternommen, um uns zu helfen.
Im letzten Monat gab es 42 Angriffe auf medizinische Einrichtungen in Syrien, 15 davon waren Krankenhäuser, in denen meine Kollegen und ich arbeiten. Mit dieser Häufigkeit an Angriffen könnte unsere medizinische Versorgung in Aleppo bereits in einem Monat komplett zerstört werden. Dann würde man 300.000 Menschen ohne medizinische Versorgung sterben lassen.
Was meinen Kollegen und mir die größten Kopfschmerzen bereitet, ist zu entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Kleine Kinder kommen manchmal so schwer verletzt in die Notaufnahme, dass wir sie abweisen müssen, um denen zu helfen, die höhere Überlebenschancen haben. Oder wir müssen sie abweisen, weil wir einfach nicht die nötige Ausstattung haben, um ihnen zu helfen. Vor einer Woche starben vier neugeborene Babys, sie erstickten, weil eine Explosion die Sauerstoffzufuhr unterbrochen hatte. Sie starben, bevor sie überhaupt leben konnten.
Trotz des alltäglichen Horrors haben wir beschlossen, hier zu bleiben. Wir haben uns derer verschrieben, die in Not sind. Es ist unsere Pflicht, hier zu bleiben und zu helfen. Alles, was wir jetzt verlangen, ist, dass es uns die Führenden der Welt gleich tun und ihre Pflicht wahrnehmen.
Wir brauchen weder ihre Tränen, noch ihre Sympathie oder Gebete, wir brauchen ihre Taten. Sie müssen beweisen, dass sie Freunde der syrischen Bevölkerung sind.
Bitte unterstützen Sie unseren Aufruf. Fordern Sie gemeinsam mit uns die Führende der Welt auf, die Menschen in Aleppo zu retten.